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OKTOBER 2011 // ExpO REal-ausgaBE FüR ExpERTEn dER HOTEl- und ImmOBIlIEnBRancHE SPECIAL time to invest

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Aussteller im EXPO REAL 2011 Netzwerk von hospitalityInside: cBRE Hotels a1.210 arabella Hospitality group/schörghuber gruppe a1.214 Rmds Hotel development B1.120 gBI ag B1.421 union Investment B2.142 WTsH / Investitionsmanagement Hotelprojekte B2.330 / c2.233 motel One c2.010 Treugast solutions group c2.023 pKF hotelexperts münchen c2.232 Hotour Hotel consulting c2.233 accor Hospitality c2.233 Intercontinental Hotels group c2.233 christie+co. c2.233 lindner Hotels / lindner Real Estate c2.233 grand city Hotels c2.233 hotelknowhow - Hotel development service c2.233 hospitalityInside - World of Hospitality Information c2.233 FORum HOspITalITY IndusTRIE dIalOguE

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Oktober 2011 hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Liebe hospitalityInsider und Gäste der EXPO REAL 2011, unser Premieren-SPECIAL an der vergangenen EXPO REAL fand eine sehr positive Resonanz, und so halten Sie heute die zweite Auflage in Händen. Die Unterstützung namhafter Unternehmen aus Immobilien/Investment und Hotellerie hat es ermöglicht, diese vielschichtige Moment-Aufnahme prickelnder Branchen-Themen wieder als Print und eMagazin zur Messe zu produzieren. Dafür sagen wir herzlichen Dank! Die EXPO REAL 2011 bringt der Branche neuen Rückenwind: Die öffentliche Wahrnehmung war bislang durch den "Hospitality Industry Dialogue" (HID) geprägt. Der 1. Hospitality-Gemeinschaftsstand "World of Hospitality" wird die Attraktivität der Messe künftig auch auf Aussteller-Seite erhöhen! Initiiert und organisiert wird der Gemeinschaftstand von hospitalityInside. Zu unserem Verständnis als Informations-Netzwerk gehört neben der wöchentlichen ManagementInformation durch unser internationales Online-Magazin von Anfang an auch die Schaffung von ganz realen Treffpunkten, insbesondere während internationaler Messen. Es macht uns immer wieder Spass, neue Dinge mit der Branche zu bewegen. Viele unserer EXPO REAL-Partner waren schon in den Vorjahren mit uns aktiv, einige sind erstmals dabei: So stehen Accor, Christie+Co, Grand City, hotelknowhow, Hotour, IHG, Lindner und die WTSH diesesmal Pate bei der Premiere des Gemeinschaftsstands. Kempinski, bbg-Consulting, Choice, CBRE Hotels, GBI, RMDS Development sowie die Solutions Group sind Partner beim diesjährigen Abend-Event. Dafür gebührt allen besonderer Dank. Die Branche braucht mehr Geschlossenheit im Aussen-Auftritt, braucht Unternehmen, die über den eigenen Tellerrand hinaus blicken und den Wert einer professionellen Zusammenarbeit in der Branche zu schätzen wissen. Deshalb freuen wir uns, dass unser Netzwerk seit Jahren wächst und all diese Aktivitäten möglich macht. Mit den Aktivitäten wachsen auch die Synergie-Potentiale: über die Hotelkonferenz, die ich zum 4. Mal organisiere, dem entspannten Get-together im Netzwerk, zu dem hospitalityInside und die EXPO REAL ausgewählte Gäste heuer zum 3. Mal einladen, diesem 2. EXPO REAL SPECIAL und dem 1. Gemeinschaftsstand der Branche. Die Spezial-Immobilie Hotel bleibt einfach sexy! In dieser Sonderausgabe - 100 Seiten in Deutsch und Englisch - finden Sie weitere Beiträge zur EXPO REAL, jüngere Artikel und Auszüge aus dem Online-Magazin hospitalityInside.com - ein Querschnitt zu Hotelmärkten, Konzepten, Verträgen und Trends. Wenn Sie mehr wissen oder lesen wollen, sprechen Sie mich einfach an, am besten per eMail unter maria@hospitalityInside.com. Wenn Sie sich für unsere Aktivitäten an der EXPO REAL 2012 interessieren, kontaktieren Sie hospitalityInsideGeschäftsführer Michael Willems am Stand "World of Hospitality" oder per eMail unter michael@hospitalityInside.com. Dieses Special ist auch als zweisprachiges eMagazin u.a. auf unserer Website verfügbar, damit Sie jederzeit nachschlagen können. Ihnen allen wünsche ich eine erfolgreiche EXPO REAL 2011! Maria Pütz-Willems Chefredakteurin hospitalityInside.com

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hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Oktober 2011 INHALT Editorial Die neue World of Hospitality Projektleiterin Claudia Boymanns zur Hotellerie auf der EXPO REAL 2011 10. Hospitality Industry Dialogue Themen: Asien, CEOs/Eigentümer, Finanzierung, Green City Index, Midscale & mehr Premiere für die "World of Hospitality"! 8 Partner beim 1. Hospitality-Gemeinschaftsstand: in Halle C2, Stand 233 Slow-Dating after work BRICKS & BRAINS 2011 3 6 Von punktueller Wertigkeit Motel One entwickelt sich weiter - bei den Standorten und im Konzept Neue Freiheiten Schörghuber/Arabella und Starwood ordnen ihre Partnerschaft neu In der Klemme 1. "Freitagshappen": Wohin treiben uns Social Media und mCommerce? Grün wird gut Nachhaltigkeit: Fonds fordern, Betreiber recherchieren Die Ausländer kommen Deutschland und Schweiz gelten unter Investoren derzeit als sicherer Hafen Lindner Hotels starten neue Marke Test-Labor für die Lifestyle-Community Grösste Herausforderung: Banken und Partner Was Projekt-Entwickler aktuell bewegt Messe-Standorte sind überschätzt Hotour-Analyse: Hotels profitieren weniger von Messen als angenommen Die Banken halten länger still Mittelständische Hotels: Generelle Probleme, aber keine Insolvenz-Welle Mit Fallstudien Neues PKF-Buch über Hotelbewertungen Wettstreit an der Ostseeküste Neue Resorts in Schleswig-Holstein - "Meck-Pom" muss aufpassen 31 36 38 Es bleibt zäh 16 Was derzeit die Märkte und Investoren in Europa antreibt Was ist ein Pacht-Vertrag noch wert? JLL Hotels zu Pro und Contra nach dem jüngsten Betreiber-Theater Einschmeicheln bei den Eigentümern CEO-Panel beim IHIF Berlin mit Accor, Hyatt, Carlson und Starwood Das ungleiche Hospitality-Paar ITB-CEO Panel: Kempinski & Grand City, Wittwer & Windfuhr im Kontrast Der Wille wächst FOKUS Franchising: Experten zum Trend, Verträgen, Garantien und Banken Die knallharte Spa-Kalkulation 2. Workshop "Investment in Spas" im Kempinski Airport München IMPRESSUM 41 42 44 47 48 Herausgeber: hospitalityInside GmbH, Paul-Lincke-Strasse 20, D-86199 Augsburg, www.hospitalityInside.com // Redaktion (v.i.S.d.P.): Maria PützWillems, Chefredakteurin hospitalityInside.com // Beiträge: Die Artikel in diesem Special wurden für die EXPO REAL 2011 erstellt oder sind Auszüge aus dem Online-Magazin www.hospitalityInside.com // Autoren: Maria Pütz-Willems, Susanne Stauss, Beatrix Boutonnet // Titelbild: fotolia.de // Fotos wurden uns freundlicherweise von den erwähnten Personen und Hotels zur Verfügung gestellt // Weitere Fotos von Maria Pütz-Willems // Anzeigen: Dieses Special wurde möglich durch die Unterstützung von Arabella Hospitality Group, Consilium Hotellerie, hcb hospitality competence berlin, hotelknowhow - Hotel Development Service, Hotour Hotel Consulting, Living Hotels, Motel One, PKF hotelexperts München, tophotel Consultants, Seetel, Union Investment, WTSH - Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH // Layout: Cornelia Anders, www.blueorangeblue.de // Druck: Druckerei Steinmeier, www.steinmeier.net // Copyright: hospitalityInside GmbH. Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die Verwendung in Druckwerken oder die Veröffentlichung im Inter- oder Intranet erfordert jeweils die schriftliche Zustimmung der hospitalityInside GmbH. Bei Verstössen stellen wir ein marktübliches Honorar in Rechung. Rechtliche Schritte und Schadenersatzforderungen bleiben darüber hinaus vorbehalten.

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Oktober 2011 hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 uverlässige und frühzeitige Informationen waren schon immer entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg von Menschen und Unternehmen. Heute produzieren die neuen Medien eine rasant wachsende Flut an Informationen. Gleichzeitig geht die Zahl an verlässlichen Quellen signifikant zurück. Auf der Nutzerseite nehmen Unsicherheit und Zeitaufwand bei der Informationsbeschaffung dramatisch zu. Deshalb wurde 2005 hospitalityInside geboren: als Informationsnetzwerk zwischen Fachjournalisten und den Führungskräften der Hotellerie. Es gibt klare Regeln, transparente Preisstrukturen und nach Quellen differenzierte Informationsbereiche, momentan untergliedert in das redaktionelle "Magazin", in "Solutions" für Fachinformationen von Unternehmen und in "Netzwerk" für Kongresse, Events und alle künftigen Social Network-Aktivitäten. o hospitalityInside.com ist ein rein redaktionelles, unabhängiges, auf die internationale Hotellerie ausgerichtetes OnlineMagazin. o Der Vertrieb als Online-Medium sichert einen sekundenschnellen und brandaktuellen Versand wichtiger News in alle Teile der Welt ("Breaking News"). o Zielgruppe ist das Management der Hotellerie und verwandter Branchen. o Das Magazin erscheint jede Woche Freitag, 48x im Jahr. o Es erscheint vollständig in zwei Sprachen (Deutsch und Englisch). o Das Online-Magazin ist anzeigenfrei. Ziel ist es, den Hotelmarkt transparent zu machen. Geographisch liegt der Schwerpunkt zur Zeit auf Europa und dem Mittleren Osten, ohne die wichtigen internationalen Märkte und Akteure aus den Augen zu verlieren. Die Redaktion liefert eigene journalistisch-recherchierte Hintergrund-Artikel mit vertiefenden Beiträgen und weiterführenden Links. Wer macht Was Wann Wo und Warum? hospitalityInside sagt es Ihnen - und mehr. IHRE ANSPRECHPARTNER: Messe München GmbH EXPO REAL Projektleiterin Claudia Boymanns Messegelände D-81823 München Tel. +49-89-94 92 04 30 Fax +49-89-94 99 72 04 30 eMail claudia.boymanns@ messe-muenchen.de www.messe-muenchen.de www.exporeal.net hospitalityInside.com Maria Pütz-Willems Chefredakteurin Paul-Lincke-Strasse 20 D-86199 Augsburg Tel. +49-821-885 880 10 Fax +49-821-885 880 01 eMail maria@hospitalityInside.com www.hospitalityInside.com ie EXPO REAL, 14. Internationale Fachmesse für Gewerbeimmobilien und Investitionen, findet vom 4. bis 6. Oktober 2011 auf dem Gelände der Neuen Messe München statt. Die Veranstaltung ist die Messe für Networking bei branchen- und länderübergreifenden Projekten, Investitionen und Finanzierungen. Sie bildet das gesamte Spektrum der Immobilienwirtschaft ab und bietet eine internationale Networking-Plattform für die Märkte von Europa über Russland, den Mittleren Osten bis in die USA. Das umfangreiche Konferenzprogramm mit rund 500 Referenten bietet einen fundierten Überblick über aktuelle Trends und Innovationen des Immobilien-, Investitions- und Finanzierungsmarktes. Auf der EXPO REAL 2010 stellten insgesamt 1.645 Unternehmen aus 35 Ländern aus. Insgesamt verzeichnete die Messe 36.816 Teilnehmer aus 71 Ländern. Die Veranstaltung umfasste sechs Hallen mit 64.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Die Statistiken zur EXPO REAL sind von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer im Auftrag der Gesellschaft zur Freiwilligen Kontrolle von Messe- und Ausstellungszahlen (FKM) geprüft (www.exporeal.net). ie Messe München International (MMI) ist mit rund 40 Fachmessen für Investitionsgüter, Konsumgüter und Neue Technologien einer der weltweit führenden Messeveranstalter. Über 30.000 Aussteller aus mehr als 100 Ländern und mehr als zwei Millionen Besucher aus über 200 Ländern nehmen jährlich an den Veranstaltungen in München teil. Darüber hinaus veranstaltet die MMI Fachmessen in Asien, in Russland, im Mittleren Osten und in Südamerika. Mit sechs Auslandsbeteiligungsgesellschaften in Europa und Asien sowie 64 Auslandsvertretungen, die mehr als 90 messerelevante Länder der Welt betreuen, verfügt die MMI über ein weltweites Netzwerk. Als global tätiges Unternehmen leistet die Messe München International bei Umweltschutz und Nachhaltigkeit einen wesentlichen Beitrag (www.messe-muenchen.de).

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hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Oktober 2011 PROJEKTLEITERIN CLAUDIA BOyMANNS ZUR HOTELLERIE AUF DER EXPO REAL 2011 Die neue World of Hospitality München (4.10.2011). Die "World of Hospitality" erhält mit dieser EXPO REAL ein neues Gewicht: Zum 1. Mal präsentiert die Hotellerie unter diesem Label einen Gemeinschaftsstand und reiht sich damit als Branche ein in die Riege der "sichtbaren" Aussteller und Immobilien-Partner. Der Stand ergänzt die jährliche Hotelkonferenz "Hospitality Industry Dialogue" (HID) - eine der best besuchten Rahmen-Veranstaltungen im Kontext der internationalen Messe. Darüber hinaus treffen sich Führungskräfte der Hotellerie und der Immobilien- und Investment-Szene seit zwei Jahren auf Executive Level im Rahmen einer geschlossenen Abendveranstaltung. Messebesucher finden in der Hotelkonferenz, am "World of Hospitality"-Gemeinschaftsstand und bei den Partnerständen des Netzwerks weitere wertvolle Informationen über die Branche, ebenso im "hospitalityInside SPECIAL EXPO REAL" 2011. Was all diese Aktivitäten für Europas führende Gewerbeimmobilien-Messe bedeuten, erläutert EXPO REAL-Projektleiterin Claudia Boymanns. 14 Jahre EXPO REAL, 10 Jahre Hotelkonferenz unter dem Namen "Hospitality Industry Dialogue" (HID)... Was begeistert eine Gewerbe-Immobilienmesse nach wie vor an der Hotellerie? Claudia Boymanns: Die EXPO REAL hat sich als Fachmesse für Gewerbeimmobilien und Investitionen auf die Segmente Büro, Handel, Logistik und Wohnen konzentriert, aber auch frühzeitig begonnen, durch das Konferenz-Programm Nischen-Segmente wie die Hotel-Immobilien im HID einzubinden. Die Hotel-Immobilie mit ihren spezifischen Ausprägungen unterscheidet sich stark von den "klassischen" Gewerbeimmobilien, was das Thema reizvoll macht. Zu- dem haben sich Hotel-Immobilien in den letzten Jahren als interessante Anlage-Objekte herausgestellt, u.a. für offene und geschlossene Fonds. Es gibt also auch für die Hotelbranche viele Anknüpfungspunkte auf der EXPO REAL. In diesem Jahr wird es auf der EXPO REAL erstmals einen Hospitality-Gemeinschaftsstand geben. Acht Co-Aussteller präsentieren sich unter dem Dach "World of Hospitality". Welche Bedeutung hat das für die Messe? Durch die gut besuchte Hotel-Konferenz, den HID, gibt es ja schon einen konstanten Schwerpunkt im Konferenz-Programm; so war die Branche bereits präsent. Durch den Hospitality-Gemeinschaftsstand gelingt der Hotellerie jetzt der Sprung auf die Messe. Die Vorbereitungszeit begann bereits zur EXPO REAL 2010, von daher hat es für uns eine grosse Bedeutung, dieses Jahr erstmalig den Hospitality-Gemeinschaftsstand zu präsentieren. Positiv ist ebenso die Tatsache zu werten, dass auch Individual-Aussteller der Branche diese Entwicklung nicht als Konkurrenz betrachten, sondern aktiv unterstützen. In der Regel zeigt sich die HotelBranche eher auf reinen Hotel-Fachveranstaltungen oder auf Freizeit-Messen, auf der EXPO REAL findet sie hingegen eine völlig neue Zielgruppe: Ansprechpartner zu Standorten, Banken und Investoren, Projektentwicklern und Beratern, Architekten und Planern oder Bestandshalter von Immobilien. Welche Synergien oder Effekte erhofft sich die EXPO REAL von diesem kompakten Auftritt der Branche? Natürlich wollen wir im Segment Hotel weiter wachsen und den Gemeinschaftsstand neben den Individual-Beteiligungen in den nächsten Jahren ausbauen und zu einem festen Treffpunkt auf der EXPO REAL etablieren. Um den Vernetzungsgrad der Hotelbranche mit den Partnern aus dem Immobilien-Segment zu erhöhen, findet am zweiten Messetag unser exklusives Event "BRICKS & BRAINS" statt. Mit über 150 geladenen Gästen der Hotel- und Immobilien-Branche bietet es den perfekten Rahmen für ein Kennenlernen und die Kontaktpflege. Zusätzlich Gemeinschaftsstand als fester Treffpunkt

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Oktober 2011 hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 al 2011: t der Expo Re llerie. Im mittelpunk der Hote einschaftsstand der erste gem wird es erneut eine Sonderausgabe "hospitalityInside Special EXPO REAL 2011" geben, die sich ebenfalls mit Themen rund um den Hotelmarkt beschäftigt. Wie möchten Sie die Hotelbranche als Business-Partner weiter begleiten? Unser Ziel ist es, die Hotellerie zusammen mit einem kompetenten Partner der Branche weiter auf der EXPO REAL zu entwickeln und zu fördern und kontinuierlich den Hospitality-Gemeinschaftsstand zu vergrössern. Diesen Prozess wollen wir aktiv begleiten. Das heisst sowohl den Gemeinschaftsstand wie auch die Konferenz noch gezielter zu bewerben. Dieses Jahr wird es beispielsweise im Rahmen der Besucher-Werbung eine eigene Kampagne für die Hotel-Branche geben, um noch mehr interessierte Besucher am Thema Hotel-Immobilie für die EXPO REAL zu gewinnen. Wie bewerten Sie die Qualität des HID im Verhältnis zu anderen, reinen HotelImmobilien-Konferenzen? Was die EXPO REAL ausmacht, ist die Mischung. Der "Hospitality Industry Dialogue" ist ein Spezial-Segment, integriert in ein umfangreiches und vielfältiges Konferenz-Programm einer Gewerbeimmobilien-Messe. Besucher sowie Aussteller haben die Chance, hier das Thema kennenzulernen, sich dann aber auch den anderen Themen, die die Branche bewegen, zuzuwenden. Auf einer reinen Hotel-Immobilien-Konferenz gibt es diese Möglichkeit nicht. Zusätzlich bietet die Messe selbst das gesamte Aussteller-Spektrum rund um die Gewerbeimmobilie an. Eine weitere, ideale Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und sich mit der Immobilienbranche zu vernetzten. Nach wie vor verzichtet die EXPO REAL auf ein Sponsoring der Hotelkonferenz. Andere Organisatoren verdienen damit sehr viel Geld. Was ist Ihre Motivation? Durch den Verzicht auf einen Sponsor wahren wir unsere Unabhängigkeit sowohl bei der Wahl der Themen wie auch bei den Diskutanten. Wir umgehen mögliche Interes- senkonflikte und können in unserem Programm auf Themen, die die Branche bewegen, wie auch auf veränderte Rahmenbedingungen eingehen. Das kritische und kontroverse Hinterfragen ist ein Qualitätsmerkmal des Konferenz-Programms der EXPO REAL, das wir auch in Zukunft beibehalten wollen. Vielen Dank für das Gespräch! Das Interview führte Maria Pütz-Willems. //

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hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Oktober 2011 THEMEN: ASIEN, CEOS/EIGENTüMER, FINANZIERUNG, GREEN CITy INDEX, MIDSCALE & MEHR 10. Hospitality Industry Dialogue München (4.10.2011). Die Finanz- und Wirtschaftskrise ist immer noch nicht ganz überwunden; sie hat Verträge, Finanzierungen und das Verhältnis von Eigentümern/Investoren zu Betreibern verändert. Asiatische Ketten drängen vermehrt nach Europa und erhöhen den Wettbewerb dort. Der Verdrängungswettbewerb wird immer dichter und noch mehr Marken kommen auf: Die neuen Midscale-Marken konkurrieren jetzt mit Luxus und Budget. Doch eine Fallstudie beweist, dass der Mittelstand durchaus mithalten kann. Weit weg klingen für viele Investoren noch Themen wie der "Green City Index" und "Reputation Management" - doch ihre Auswirkungen für Hotel-Investments sind für Insider bereits erkennbar. Der 10. "Hospitality Industry Dialogue" an der EXPO REAL hält erneut brisante und überraschende Themen bereit. Am Dienstag, 4. Oktober 2011, im "Special Real Estate Forum", Halle C2, 10.30-17.30 Uhr. 10.30-11.20 h Asiatische Ketten: Wie rechnet sich das Business in Europa? Moderation: Mary Gostelow, Chefredakteurin, Gostelow Report. Panel: Christoph Mares, Director Operations EMEA, Mandarin Oriental Hotels & Resorts; Martin Bowen, Asc. VP Development Continental Europe, InterContinental Hotels Group; Olivia Kaussen, Head of Hotels Germany and CEE, CBRE Hotels 12.30-13.00 h Erfolgsstory Almdorf Seinerzeit: Mit Einfachheit in den Rendite-Himmel. Vom Mittelstand zur Mini-Marke. Vortrag von Rupert Simoner, Partner Almdorf Seinerzeit und Regional Vice President Kempinski Hotels 15.00-15.50 h 13.00-14.00 h Pause 14.00-14.50 h 11.30-12.20 h CEOs & Owners: Freunde oder Feinde? Moderation: Maria Pütz-Willems. Panel: Peter Verhoeven, CEO, Accor Hospitality Germany; Samih Sawiris, Owner & CEO, Orascom Development; Frank Marrenbach, Geschäftsführender Direktor Brenner's Park-Hotel & Spa/Oetker Collecton; Ascan Kókai, Director Hotel Fund Management, Invesco Real Estate Finanzieren, Refinanzieren, Verkaufen - Hotelimmobilien in Bewegung. Moderation: Christoph Härle, Managing Director, Jones Lang LaSalle Hotels. Panel: Marty Kandrac, Managing Director, The Blackstone Group Int. Partners; Thomas Wagner, Executive Director Credit Risk Management, Erste Abwicklungsanstalt; Sym Keun Lee, Senior Vice President Asset Management & Business Development Europe, Ascott International Green City Index - Welche Auswirkungen werden Gesetzesdruck und städtische grüne Richtlinien auf die Hotelbranche haben? Moderation: Prof. Dr. Christian Buer, Head of Tourism Management/Hotel Management, Hochschule Heilbronn. Panel: Thomas Brodocz, Vice President Siemens One International Projects-; Gregor Grassl, Projektmanager, Drees & Sommer; Michael-W. Hartmann, Senior Vice President Head Market Development Board Hospitality, Siemens AG; Michaela Reitterer, Eigentümerin & Managing Director, Boutiquehotel Stadthalle Wien 16.00-16.50 h Hostels, Budget & Midscale - Was bringt mehr Rendite? Moderation: Beatrix Boutonnet, Redakteurin, fondstelegramm. Panel: Sascha Gechter, Managing Director, Meininger Hotels & Hostels; Philipp Westermann, Co-CEO, Motel One; Gebhard Rainer, Managing Director EMEA, Hyatt International; Ulrike Schüler, Managing Director PKF hotelexperts München 17.00-17.30 h Hotel-Immobilien und Reputation-Management: Wie Social Media den Wert der Immobilie beeinflussen. Vortrag von Bruno Wolf, Managing Director, HHC - Bruno Wolf - Beratung

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Oktober 2011 hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Diskussionsteilnehmer im Portrait CHRISTOPH MARES ist Operations Director für Europa, Mittlerer Osten und Afrika bei der Mandarin Oriental Hotel Group und managt das derzeitige und künftige Portfolio der Gruppe in dieser Region. Er kehrte nach seiner Tätigkeit als Chief Operating Officer für die Emaar Hospitality Group in Dubai zu Mandarin Oriental zurück. Davor war er General Manager des Mandarin Oriental Hyde Park London gewesen. SAMIH SAWIRIS ist Gründer und Präsident des Orascom-Konglomerats in Ägypten und Vorstand der Orascom Development Holding (ODH), einer in der Schweiz neu angesiedelten Gesellschaft. ODH entwickelt, baut und betreibt voll-integrierte touristische Städte, u.a. El Gouna, Taba Heights und Andermatt. RUPERT SIMONER startete seine Hotel-Karriere 1989 bei Marco Polo Hotels, wechselte dann zu Hilton und ist seit 1995 für Kempinski Hotels tätig. Seit 2007 ist er Regional Vice President Kempinski Hotels. Und 2010 stieg der gebürtige Österreicher privat als Partner im Almdorf Seinerzeit in Kärnten ein. MARTIN KANDRAC ist Geschäftsführer The Blackstone Group International Partners, London. Seitdem er 2001 zu Blackstone stiess, war er primär in Hotel-Akquisitionen in ganz Europa involviert. Davor war er für Goldman Sachs und deren Immobilien-Gruppe tätig und zwar in den Büros in New York, London und Hongkong. THOMAS WAGNER war über 8 Jahre Leiter Asset- und Portfolio-Management bei der Union Investment Real Estate AG. Seit 2005 betreut er internationale Investoren und Family Offices in den Bereichen Asset- und Investment-Management. Seit 2010 ist er ausserdem für die Immobilien-Engagements der Ersten Abwicklungsanstalt ("Bad Bank" der WestLB) verantwortlich. THOMAS BRODOCZ ist Leiter Corporate Development Siemens One, International Projects bei der Siemens AG, Deutschland. Er unterstützt Investoren, Architekten, Planer und Generalunternehmer wie auch die weltweite Siemens-Organisation dabei, die Herausforderungen grosser Infrastruktur-Projekte inklusive grosser Events zu meistern. GEBHARD RAINER ist Geschäftsführer Hyatt International und verantwortlich für alle Business- und Entwicklungsfragen in Europa, Afrika und dem Mittleren Osten. Er startete seine Hyatt-Karriere als Finanzdirektor, übernahm dann leitende Funktionen in IT und Hotel Operations. BRUNO WOLF ist seit 2011 Geschäftsführer der HHC-Bruno Wolf-Consulting. Davor war er 16 Jahre lang für Marriott International tätig, zuständig für alle Vertriebs- und Technologie-Themen, zuletzt als Director International eCommerce Distribution. hotel Anzeige unternehmensgruppe im bereich hotel. Ihr Schwerpunkt liegt im Asset management für die 22 eigenen sowie gepachteten häuser in Deutschland, österreich, der Schweiz und auf mallorca. Sie bündelt die Kompetenzen von mehr als vier Jahrzehnten in der entwicklung werthaltiger hotelimmobilien und innovativer hotelleriekonzepte. erfahrung, die sich auszahlt. Werte schaffen. Werte steigern. Die Arabella hospitality group ist die Führungsgesellschaft der Schörghuber Creating value. Increasing value. the Arabella hospitality group is the management company for the hotels division of the Schörghuber corporate group. Its primary focus is providing asset management services for the 22 hotels in germany, Austria, Switzerland and mallorca that are owned by the group or leased from third parties. It bundles the experience gained over more than four decades of developing valuable hotel properties and innovative hotel-specific concepts. experience you can profit from. www.sug-munich.com S c h ö r g h u b e r u n t e r n e h m e n S g r u p p e

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hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Oktober 2011 8 PARTNER BEIM 1. HOSPITALITy-GEMEINSCHAFTSSTAND: IN HALLE C2, STAND 233 Premiere für die "World of Hospitality"! München (4.10.2011). An dieser EXPO REAL stellt sich eine Branche neu auf: die Hotellerie. Acht namhafte und führende Unternehmen der internationalen Hotellerie sind während der 14. Gewerbeimmobilien-Messe vom 4. bis 6. Oktober 2011 in München am ersten Gemeinschaftsstand "World of Hospitality" präsent, der von hospitalityInside initiiert wird. u den Ausstellern des PremierenStands in Halle C2/Stand 233 gehören Accor Hospitality (Paris/München), InterContinental Hotels Group (London/Frankfurt), Grand City Hotels & Resorts (Berlin), Lindner Hotels & Resorts (Düsseldorf), die Beratungsunternehmen Christie + Co (London/Berlin) und Hotour Hotel Consulting (Frankfurt). Zudem nutzt die WTSH - Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein die "World of Hospitality" zur Kommunikation ihrer Hotelprojekte, obwohl sie bereits mit einem eigenem Stand vertreten ist. Präsent ist erstmals auch hotelknowhow - Hotel Development Service aus Wien. Der neue Branchen-Auftritt verstärkt die Synergien der hospitalityInside-Projekte auf der EXPO REAL und gibt auch der Hotelkonferenz "Hospitality Industry Dialogue" neues Gewicht, die seit Jahren zu den best besuchten Konferenzen der Messe gehört. "Die `World of Hospitality` steigert die Wahrnehmung der Hotellerie im Investoren- und Finanz-Umfeld. Die Branche erhält auf der Messe einen zentralen Auftritt und einmal mehr die Möglichkeit, ihr Profil zu schärfen," sagt Michael Willems, Geschäftsführer von hospitalityInside. Das Augsburger Unternehmen ist Initiator des Gemeinschaftsstands; es betreibt ein Netzwerk für die internationale Hotellerie, das auf dem Online-Fachmagazin www.hospitalityInside.com aufbaut. "Wir begrüssen sehr, dass hospitality-affine Aussteller im Umfeld des ,Hospitality Industry Dialogue' in Halle C2 platziert werden," sagt Willems. "Das Potential der Branche ist enorm. Allein hinter den Hotel-Unternehmen am Gemeinschaftsstand stehen weltweit über 8.700 Hotels mit über 1,16 Millionen Zimmern; viele neue Hotels und auch neue Marken sind in deren Pipeline." //

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hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 hotelknowhow Accor, europäischer Marktführer, ist in 90 Ländern mit 4.200 Hotels und über 500.000 Zimmern präsent. Von der Luxusbis zur Budget-Klasse bietet Accor ein umfassendes Portfolio von Hotels unter den Marken Sofitel, Pullman, MGallery, Novotel, Suite Novotel, Mercure, Adagio, ibis, all seasons, Etap Hotel, Formule 1, hotelF1 und Motel 6 (www.accor.com). IDENTITÉ N° dossier : 2006454E Date : 13/12/06 N° : 00 15 83 18 00 30 22 100 Club Med Validation DA/DC : Validation Client : hotelknowhow - Hotel Development Service, Wien: Hinter dem Joint Venture stehen der Architekt Oliver Massabni mit seiner österreichischen a2 hotelconcept und Auslands-Niederlassungen in München und Beirut sowie als deutsches Pendant Rudolf Bachhuber, ein erfahrener Generalunternehmer in der Hotelbranche, dessen Bachhuber Contract ihren Sitz in Bad Birnbach hat (www.hotelknowhow.com). Christie+Co, 1935 in London gegründet, ist die Nummer 1 für Hotelimmobilien in Europa. Das Unternehmen begleitet auch Transaktionen von Gastronomie-, Freizeit-, Senioren- sowie Einzelhandelsimmobilien und bietet fundierte Beratungs- und Bewertungsdienstleitungen an. Christie+Co beschäftigt über 250 Experten, die neben ihrer Kenntnis der regionalen und überregionalen Märkte auch über ein breites Knowhow in Bezug auf aktuelle Markttrends und örtliche Besonderheiten verfügen. Das Unternehmen unterhält weltweit 25 Niederlassungen (www.christiecorporate.com and www.christie.com). HOTOUR Hotel Consulting ist eine auf die Hotellerie spezialisierte Unternehmensberatung mit Sitz in Frankfurt. Ihr Ziel ist es, Kunden bei den unterschiedlichsten Problemstellungen und strategisch wichtigen Entscheidungen in allen Phasen, von der Projekt-Entwicklung bis zur Hotel-Eröffnung nachhaltig zu unterstützen. Grundlage für den Erfolg einer langfristigen Wertschöpfung sind kreative Lösungsansätze und individuell zugeschnittene Beratungsleistungen von der Transaktionsberatung (für Käufer, Verkäufer und Banken) über Projekt-Entwicklung (für Projektentwickler, Kommunen, Investoren und Banken) und Asset Management (für Banken, Eigentümer und Investoren) bis zu Hotel-Gutachten (für Banken, Investoren, Projektentwickler und Betreiber). (www.hotour.de) Lindner Hotels & Resorts, Düsseldorf: Innovative Hotelkonzepte, Kommunikationstechnik und ein breit gefächertes Wellness-, Sport- & Golf-Angebot prägen die 34 VierSterne Lindner Hotels & Resorts. Gesucht werden europäische Standorte in den Bereichen Bestand/Neubau für Management-, Pacht- und Franchiseverträge. Schwerpunkte der unabhängigen Beratungstochter, der Lindner Hotels Real Estate GmbH, liegen im Bereich internationale Hospitality & Real Estate Solutions. Dazu zählen Beratung, Konzeption und Umsetzung von Hotelprojekten, Investment- und Transaktionsvermittlung für externe Auftraggeber und interne Objekte. Das neueste Tochter-Unternehmen me and all hotels GmbH steht für "Hightech & First Class Ausstattung"; Herzstück der Hotels ist die Communitylounge mit 5 Themenzonen. Objektsuche: Wirtschaftsmetropole, Innenstadtlage, Infrastruktur des täglichen Bedarfs, Bestands-/Büroimmobilien bis 6.000 qm BGF (www.lindner.de). Grand City Hotels, Berlin: Mit über 100 Hotels in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Österreich, Zypern, Italien und Spanien ist Grand City Hotels eines der führenden Hotelmanagement-Unternehmen in Europa. Grand City verfügt über mehr als 13.000 Hotelzimmer. Die Hotels werden von Grand City geführt und unter der Eigenmarke "Grand City Hotel" oder renommierten Marken wie Radisson Blu, Best Western, Mercure und Holiday Inn vermarktet. Der Wirkungskreis des Unternehmens umfasst das allgemeine Management, Verkauf & Marketing, E-Commerce, Revenue Management, Einkauf, Controlling sowie Business Development inklusive Hotelfinanzierung und Akquisition. Im aktuellen "Treugast Investment Ranking" wird Grand City Hotels mit "AA" geführt (www.grandcityhotels.com). InterContinental Hotels Group (IHG) ist ein weltweit agierendes Unternehmen, das sieben bekannte Hotelmarken betreibt: InterContinental Hotels & Resorts, Hotel Indigo, Crowne Plaza Hotels & Resorts, Holiday Inn Hotels and Resorts, Holiday Inn Express, Staybridge Suites und Candlewood Suites. IHG ist nach der Anzahl der Zimmer die grösste Hotelgruppe weltweit. IHG besitzt, managt und betreibt als Franchise- und Leasinggeber mit mehreren Tochterunternehmen über 4.400 Hotels mit mehr als 652.000 Zimmern in 100 Ländern rund um die Welt. Bei IHG befinden sich 1.200 Hotels in der Planungsphase (www.ihgplc.com). WTSH - Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH, Kiel: Das Investitionsmanagement Hotelprojekte der WTSH ist die zentrale Anlaufstelle für Betreiber, Investoren, Kommunen und Projektentwickler in allen Fragen der Hotelprojektierung in Schleswig-Holstein. Mit kostenlosen, individuellen Serviceleistungen unterstützt das Unternehmen in allen Phasen der Projektentwicklung, u.a. bei der Standortsuche, der Beantragung von Fördergeldern oder der Suche nach Projektpartnern. Es bietet fundierte und spezifische Markt- und Standortkenntnisse, Informationen über interessante Entwicklungsflächen, Zugang zu den Ministerien und Entscheidungsträgern im Land und verfügt über ein breites Netzwerk in die Hotelbranche. Das Investitionsmanagement Hotelprojekte präsentiert sich auch mit einer Sonderfläche "Hotelstandort Schleswig-Holstein" mit konkreten Standortangeboten und Projekten auf dem WTSH-Gemeinschaftsstand in Halle B2 , Stand 330 (www.wtsh.de).

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hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Oktober 2011 A hospitalityInside Network Event hosted by Expo Real Munich & BRA NS Slow-Dating after work Bestehende Kontakte pflegen und neue Kontakte knüpfen: Diese Gelegenheit bietet zum dritten Mal BRICKS & BRAINS, die Netzwerk-Veranstaltung von hospitalityInside auf der EXPO REAL 2011 am Abend des ersten Messetages, nach dem Hotel-Kongress. ier finden Hotel-Investoren in entspanntem Ambiente vielfältig Gelegenheit, mit Hoteliers, Projekt-Entwicklern und Branchen-Experten über neue Konzepte, Märkte und Standorte zu sprechen. Da nur Top-Führungskräfte der Unternehmen vertreten sind, ist dreieinhalb Stunden lang ein effektiver Gedankenaustausch auf hohem Niveau möglich. Die Veranstaltung ist "by invitation only". Der Einlass ist ausnahmslos nur für die geladenen Gäste mit bestätigter Registrierung möglich. Begleitpersonen sind nicht zugelassen. Impressionen BRICKS & BRAINS 2010.

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Oktober 2011 hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 BRICKS & BRAINS: Partner gleicher Philosophie Networking-Events dieser Art sind nur mit zuverlässigen Partnern realisierbar. Bei der Entwicklung solcher Plattformen ist die nachhaltige Unterstützung ein wichtiges Element. So haben uns vier Partner der 3. Auflage dieses Events seit der Premiere begleitet. Einige Partner des Vorjahres sind in diesem Jahr am Premieren-Gemeinschaftsstand zu finden. Damit kristallisiert sich, was hospitalityInside beim Start vor zwei Jahren hoffnungsvoll die "hospitalityInside Networking Society" getauft hat: gute Partner zu finden, die dazu beitragen, Projekte weiter zu entwickeln und neue zu wagen. Seit 2009 wird BRICKS & BRAINS von Kempinski Hotels & Resorts als "Platinum Partner" unterstützt. Das Development-Team um Kempinski Europa-Präsident Gianni van Daalen ist erneut als Ansprechpartner präsent; und das Kempinski Hotel Vier Jahreszeiten München verwöhnt die Gäste zum 3. Mal mit einem perfekten Catering. In diesem Jahr sind ausserdem als "Gold Partner" wieder mit dabei: die Hotelgruppe Choice Hotels Europe, die Solutions Holding mit Treugast-Gründer Stephan Gerhard an der Spitze, und das Architekturbüro Markus-Diedenhofen aus Reutlingen, das sich in diesem Jahr erstmals unter dem Dach der neuen Development-Gesellschaft RMDS präsentiert. Neuer "Gold Partner" in 2011 ist der Projekt-Entwickler GBI AG, Berlin/Erlangen. Die Vorstände Reiner Nittka, Ralph-Dieter Klossek und Markus Beugel können sich in diesem Jahr auch über das 10jährige Jubiläum des Unternehmens freuen. Erstmals als Partner dabei ist auch die britische Beratungsgesellschaft CBRE Hotels, die u.a. auch in München mit einem Büro vertreten ist, das Olivia Kaussen leitet. Zudem wird auch die bbgCONSULTING aus Düsseldorf mit ihrer neuen Geschäftsführerin Tina Froböse das Event erstmals als Partner unterstützen. Organisatorisch wird die Veranstaltung wieder betreut von MMG Event, der EventAgentur der Messe München. Wir bedanken uns hiermit sehr herzlich bei unseren Partnern für ihre wertvolle Unterstützung von BRICKS & BRAINS 2011! 2012 Möchten Sie BRICKS & BRAINS 2012 Partner werden und von den Top-Kontakten dieses Events profitieren? Dann senden Sie bitte eine eMail an office@hospitalityInside.com. SIE SIND Hotelbetreiber, Investor, Finanzierer oder Entwickler von Hotels und möchten 2012 als Gast bei BRICKS & BRAINS dabei sein? Dann senden Sie uns bitte rechtzeitig eine Anfrage mit Ihren Kontaktdaten an service@hospitalityInside.com. Die EXPO REAL 2012 findet von Montag bis Mittwoch, 8. bis 10. Oktober 2012, statt. Damit findet BRICKS & BRAINS 2012 am Montag, 8. Oktober 2012, statt. SAVE THE DATE! NETWORKING mit hospitalityInside Das Online-Magazin bleibt die tragende Säule von hospitalityInside, gleichwohl schafft hospitalityInside reale Räume der Begegnung - bei Events, Workshops, Messen, Konferenzen und Reisen und geht Partnerschaften mit anderen, namhaften Multiplikatoren aus der Hospitality-Branche ein, die sich ebenfalls alle an das Top-Management wenden. Auf der Website www.hospitalityInside.com sind auf der Startseite und unter dem Menü-Punkt "Netzwerk" alle Aktivitäten angekündigt und später zusammen gefasst. Diese Seiten sind für jeden User öffentlich zugänglich. Die Online-Plattform ist z.B. seit Jahren Medienpartner und inhaltlicher Organisator des "ITB Hospitality Day", der Hotelkonferenz der weltgrössten Tourismusmesse in Berlin; ferner Medienpartner der ITB Asia in Singapur. Sie kooperiert mit Cornell University School of Hotel Administration und vielen anderen Partnern. Darüber hinaus initiiert hospitalityInside von Zeit und Zeit eigene Reisen und Workshops - aktuell einen Spa-Workshop für Investoren.

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hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Oktober 2011 BERATER UND HOTELIERS ZUR AKTUELLEN FINANZIERUNGSLAGE Es bleibt zäh München (29.7.2011). Durch die Finanzkrise wurden die Finanzierungsbedingungen für Hotels spürbar härter. Inzwischen aber haben sich die Konjunktur und die Ergebnisse der meisten Hotels gut erholt. Trotzdem stellen Hotelberater wie Hoteliers fest: Es bleibt zäh. Vor allem Franchise-Systeme und Privat-Hoteliers haben zu kämpfen. Teilweise trennen sich Banken auch pauschal von Objekten - und bringen damit gute Konzepte ins Abseits. Österreichische Banken zeigen sich aufgeschlossener. Die Sicht der Hotel-Berater und Hoteliers. n einem wirtschaftlichen angespannten Umfeld wie der Finanzmarkt-Krise ist die Finanzierung von Hotel-Immobilien generell schwieriger. Christof Winkelmann, Managing Director Special Property Finance bei der Aareal Bank AG, sieht diesen Aspekt differenziert: Generell sei alles zu jeder Zeit finanzierbar, es komme immer auf die Finanzierungsparameter, den BusinessPlan und die Konditionierung an. Im derzeitigen Umfeld sieht die Aareal Bank im Hotelsektor in vielen Märkten, auf denen sie aktiv ist, attraktive Opportunitäten. Mit einem Finanzierungsvolumen von rund 4,2 Milliarden Euro im Hotelsektor ist die Aareal Bank einer der führenden Hotel-Finanzierer in Europa. Auch konzernintern spielt die Immobilienklasse "Hotels" eine wichtige Rolle: Sie macht derzeit rund 20 Prozent des Kreditbestands der Bank aus. Grundsätzlich verfolgt die Aareal Bank eine strikt Ertrags- und risikoorientierte Geschäftspolitik und legt grössten Wert auf die Qualität der finanzierten Objekte. Das gilt auch für ihre Engagements im Hotelsektor. Der Ansatz geht auf, wie die vergleichsweise moderaten Risiko-Kosten der Aareal Bank belegen. Dazu trägt auch die bewusste Risiko-Streuung durch eine breite regionale und auf die verschiedenen Gewerbeimmobilien-Arten bezogene Diversifizierung des Gesamt-Portfolios bei. be nur wenige Player. Schnell seien Finanzierungen nicht zu bekommen. Manchmal seien Eigentümer gezwungen, zu verkaufen oder zusätzliches Eigenkapital einzubringen, wenn sie keine vernünftige AnschlussFinanzierung bekämen. Noch schwieriger sei es derzeit bei Projekt-Entwicklungen. Sie fänden häufig nur eine Finanzierung, so Kaussens Erfahrung, wenn der Endinvestor feststehe oder vom Entwickler hohe Garantien gegeben würden. sicherungen und Pensionskassen. Sie suchen langfristig sichere Erträge und gehen daher mit den Anforderungen der Banken konform. Generell hält Kókai die deutschen Banken für die aktivsten auf dem Hotel-Finanzierungsmarkt mit den attraktivsten Konditionen. Das läge auch daran, dass hier die Hypotheken-Banken sehr verbreitet seien. Sie selbst finanzieren sich aus einem Banken-Portfolio von sieben deutschen, französischen, norwegischen und österreichischen Banken. Hoteliers verkaufen sich schlecht Auch Martina Fidlschuster, Geschäftsführerin bei Hotour in Frankfurt sieht, dass im zweiten Quartal 2011 die Nachfrage der Hotels, aber auch die Finanzierungsbereitschaft wieder angezogen haben. Ausländische Hotels und Investoren haben durchaus wieder mit den Bank-Shopping angefangen. Doch auch wenn die Banken wieder gesprächsbereiter sind, so seien die Finanzierungen seit der Krise doch härter geworden, schränkt auch Fidlschuster ein. Als realistisch sieht sie derzeit mindestens 30 Prozent Eigenkapital bei Pacht-Verträgen, bei Management-Verträgen mindestens 40 Prozent. Dabei weisst sie ascan Kókai, Invesco Real Estate. CBRE Hotels widerspricht: Noch alles schleppend Zurückhaltender in der Einschätzung der Finanzierungssituation zeigt sich Olivia Kaussen, Leiterin der Sparte CBRE Hotels. Sie sieht nicht nur beim Neugeschäft, sondern auch bei Refinanzierungen immer noch ein sehr selektives Agieren der Banken. Der Markt sei schleppend, sagt sie, und es ge- Besser scheint die Lage bei institutionellen Investoren auszusehen. Ascan Kókai, Director Hotels Fund Management bei Invesco Real Estate in München, die im vergangenen Jahr zu den grossen Investoren im Hotel-Bereich zählten, berichtet von guten Erfahrungen mit den Banken. Er führt das vor allem auf den Investmentfokus von Invesco zurück. Das Invesco-Team aus acht Hotelexperten sucht vor allem 3- bis 4 Sterne-Hotels mit stabilen Cash Flows, die über Hybrid- oder Pacht-Verträge verfügen. Auch sei die LTVRatio (Loan-to-Value) unter 50, so dass Banken angesichts dieser Parameter interessante Margen anbieten. Die Geldgeber des institutionellen Fonds sind vor allem Ver- martina Fidlschuster, Hotour Hotel consulting.

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Oktober 2011 hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Liebe Leser, mit diesem SPECIAL rücken wir die Hotellerie an der EXPO REAL 2011 und die Themen der Hospitality-Branche stärker ins Rampenlicht. Auf den folgenden Seiten finden Sie aktuelle Beiträge zu Themen der Messe sowie jüngere Artikel und Auszüge aus dem Online-FachMagazin www.hospitalityInside.com. auch auf ein weiteres Problem hin: Häufig verkaufen sich Hoteliers bei Banken schlechter als sie tatsächlich sind. Sie denkt dabei vor allem an die Aufbereitung des Zahlenmaterials. Banken denken langfristig, so müssen auch die Konzepte angelegt sein. Das müssen Hoteliers lernen. Es sind vor allem Franchise-Systeme und Privat-Hoteliers, die oft stärker zu kämpfen haben. Hier sind Banken nach wie vor sehr zurückhaltend mit Finanzierungen, so Georg Schlegel, Senior Development Director bei Starwood Hotels & Resorts. Wenn Banken finanzieren, so Schlegels Erfahrung, dann im Budget-/Select Service Bereich bei übersichtlicher Investitionssumme und hohen Sicherheiten. Viele Banken seien vor allem noch damit beschäftigt, im Zuge der anstehenden Refinanzierung ihre Engagements massiv zurück zu fahren und sich von Finanzierungen, soweit es geht, zu trennen. Das heisst auch, so Schlegel, dass im Zweifel gute Geschäfte abgestossen werden müssen, die schlechten aber in den Büchern bleiben. Davon blieben selbst grosse Finanzierer nicht verschont. Österreichische Banken aufgeschlossener Anders scheint es bei österreichischen Banken auszusehen. Hier sind nach Aussagen von Hotelkennern das Interessen und die Risiko-Bereitschaft wieder steigend. Als Grund sehen sie dafür den wahrscheinlich hohen Anlagedruck, da beispielsweise viele russische Investoren ihr Geld in Österreich haben. Investiert wird das Geld der österreichischen Banken dann aber in ganz Ostund Südost-Europa, einschliesslich der Türkei. Auch Deutschland ist für sie interessant. Private Equity-Gruppen aus Israel, Russland und antje Zumsande, consilium Hotellerie. Middle East gehen in Deutschland ebenfalls gerne auf Shopping-Tour. Einen ähnlich hohen Anlagedruck haben hierzulande institutionelle Investoren. Sie finden aber wenige Objekte, die für ihren Investment-Fokus in Frage kommen, da der Markt ziemlich leergefegt ist, so Schlegel. Franchise-Nehmer von Select Service Hotels sind für sie meist nicht bonitätsstark genug bzw. deren Gesamt-Investition ist nicht attraktiv genug, da sie meist erst ab 20 Millionen Euro aktiv werden. Antje Zumsande, Geschäftsführerin der Leonberger Hotelberatung Consilium, sieht ähnlich Tendenzen. Oft gäbe es zwar Finanzierungen, doch die Konditionen seien so uninteressant, dass letztendlich kein Vertrag zustande kommt. Finanzierungen gäbe es vor allem für bonitätsstarke Gruppen, für kleinere Hoteliers sei die Lage noch schlimmer geworden, weil sie einfach nicht "bankable" seien. Sie befürchtet daher, dass durch diese Entwicklung Hoteliers, die vor allem Gastgeber sind, auf diese Weise allmählich aussterben und die extrem renditeorientierten Investoren deren Platz einnehmen. "Das tut unserer Branche nicht gut", warnt Zumsande. // Beatrix Boutonnet apartmentcamp_Anzeige_Produktion_Layout 1 02.09.11 11:21 Seite 1 Anzeige MITREDEN STATT ZUHÖREN! Seien Sie dabei, analysieren Sie mit Profis den attraktiven Immobilienmarkt a k kt k kt "Serviced Apartments". 120 Mio. Überr rv r rt nachtungen pro Jahr und zweistellige Wachstumsraten belegen das Potena at zial. Beim apartmentcamp 2011 von The Living Hotels - dem Spezialisten für Serviced Apartments - bestimmen r rv r rt Sie die Gespräche und Fachbeiträge. APARTMENT 2011 BERLIN Anmeldung unter: www.living-hotels.de/apartmentcamp 17. bis 11 18.11.20 hr egebü Teilnahm 89,00 EUR

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hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Oktober 2011 WAS DERZEIT DIE MäRKTE UND INVESTOREN IN EUROPA ANTREIBT Transparenz das Top-Thema München (11.2.2011). Der weltweite Aufschwung gewinnt an Breite. Die zeitverzögert einsetzende Erholung auf vielen Immobilien-Märkten befeuert auch die Liquidität auf den Investment-Märkten. Gewerbeimmobilien, aber auch Hotels erobern sich daher langsam ihren Platz als beliebte Investmentform für ausländische und institutionelle Investoren wieder zurück. Doch ohne Transparenz geht nichts mehr. Die Investoren picken sich nicht nur renditeträchtige Standorte heraus, sondern lassen sich zunehmend auch Zeit in der überprüfung von Geschäften. Eine aktuelle Einschätzung der (Hotel-)Immobilien-Bewegung in Europa. Top-marken und Top-lagen finden immer Investoren, hier das mE by sol meliá in Barcelona. ie Welt bewegt sich schnell. Für viele zu schnell. In den letzten Tagen bekamen das nicht nur Nordafrika und Arabien zu spüren, auch jenseits des grossen Teichs hat Barack Obama hart zu kämpfen. Inzwischen wird die Mehrzahl der US-Bundestaaten wieder republikanisch regiert. Die Risiken für eine politische Blockade sind dadurch erheblich gestiegen. Parallel dazu sinken die Chancen für seine komplexe Reformvorhaben in der Finanz-, der Infrastruktur- und Klimapolitik. Anders sieht es in Asien aus. China und Indien sind die neuen Schwergewichte. Auf dem World Economic Forum in Davos wurde schnell klar, das China aus der Krise als der grosse Gewinner hervorgegangen ist. Und so wird die G7-Struktur zunehmend von den G20 abgelöst. Die Karten wurden neu gemischt. Auch auf den Immobilienmärkten. Europäische Märkte driften deutlich auseinander Seit der Krise hat sich viel geändert. So driften gerade die europäischen Immobilien-Märkte derzeit zunehmend auseinander. Deutschland präsentiert sich, quasi als Musterschüler - nicht nur in Sachen Wirtschaft, sondern auch bei den Immobilien. Die starke Wirtschaft im Rücken dabei hilft. Investoren wissen das zunehmend zu schätzen - allen voran asiatische und arabische Staatsfonds, aber auch angelsächsische Private Equity-Investoren. Ihr Anteil stieg von 13% in 2009 auf 37% in 2010, so eine aktuelle Erhebung des Immobilien-Dienstleisters DTZ. Osteuropa mit Städten wie Warschau und Budapest bietet ebenfalls wieder attraktive Renditen, während krisengeschüttelte Län-

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Oktober 2011 hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 der wie Portugal, Griechenland und vor allem Spanien noch mit grossen Problemen zu kämpfen haben. Auch Irland muss mit seiner desaströsen Wohn- und Gewerbeblase erst einmal fertig werden. Auf der Investorenseite sind es, wie schon in früheren Artikeln berichtet, nach wie vor Core-Immobilien an 1a-Standorten, die begehrt sind, quer über alle Nutzungsarten. Das treibt natürlich die Preise in die Höhe. Investoren picken nur Lukratives heraus Zudem erhöht die Niedrigzins-Politik in vielen Ländern den Druck auf die Immobilien-Märkte, denn Investoren suchen für ihr Kapital weltweit wieder nach lukrativen Investments und vor allem höheren Renditen. Das ist mit Bestandsimmobilien und mit den zunehmend rarer werdenden Objekten an Top-Standorten immer schwieriger. Investoren werden daher gezwungen sein, bald wieder auf B-Standorte in den Lagen und auf Immobilien mit Wertsteige- rungspotential (Value Add) zurückzugreifen. Opportunity Investments wie Projekt-Entwicklungen werden aber, so Dr. Thomas Beyerle, Leiter CRS und Research bei der Bonner IVG AG, nach wie vor an der Finanzierungsproblematik scheitern. Auch wenn nach Aussagen von Jones Lang LaSalle-CEO Colin Dyer sich das Kreditvergabe-Umfeld verbessert habe, da Banken ihrerseits ihre Kredite wieder erfolgreich refinanzieren. Im Comeback des Gewerbeimmobilien-Investmentmarktes sieht er viel Positives für die globale Konjunktur-Entwicklung. Noch ist das Thema "Sicherheitsorientierung" nicht vom Tisch. Investoren sind, ergänzt auch IVG Research-Chef Dr. Oliver Voss, inzwischen wieder längerfristig interessiert. Deutsche Standorte, London City, Stockholm und Warschau liegen weit vorne in der Beliebtheitsskala. Im Londoner Westend dagegen kreist schon wieder die Furcht, der Markt könnte sich drehen und das Risiko wieder steigen. Due Diligences verlängern sich - Transparenz ein Muss Family Offices und institutionelle Investoren wie Versicherungen und Pensionskassen wollen trotz "Solvency II" (neue gesetzliche Eigenkapital-Hinterlegungsrichtlinien für Versicherungen) ihre Immobilienquote erhöhen, fordern aber eine deutlich höhere Transparenz. "Während der globalen Finanzkrise konzentrierten sich die Aktivitäten in den meisten Märkten aufs Überleben," bringt es Dyer auf den Punkt. Nun aber wollten die Investoren klare Exit-Strategien sehen, bevor sie ihr Geld in Gewerbeimmobilien steckten. Die Länge der Prüfverfahren, die sogenannte Due Diligence, dauern wieder länger, ist es allerorts von den Experten zu hören. Investoren überlegen inzwischen genau, was sie kaufen, damit sie es in fünf bis zehn Jahren wieder gewinnbringend losschlagen können. Dabei ist das alte Credo "Lage, Lage, Lage" immer noch führend. Viele Städte arbeiten daher stark daran, ihre Märkte transparenter zu gestalten, um so Anzeige O u r e x p e r t i s e ??? p r o f i t a b l e h o t e l s Beratung für Hoteliers: Repositionierung, Studien zur Leistungskraft von Markengebern, Portfolioanalyse, Betriebsschließung von Hoteldepartements inkl. Übergabe an Nachnutzer, Begleitung und Koordination der Voreröffnungsphase. Beratung für Eigentümer und Projektentwickler: Hotelmarkt- und Standortstudien, Hotelverträge, Begleitung kommunaler Durchführungsverträge und Bebauungspläne, Strategieplanung, Plausibilitätsberechnung, Due Dilligence Hotelarchitektur. Stuttgarter Str. 122 in 71229 Leonberg Tel.: 07152 - 33 66 71 oder Mobil: 0173 - 70 64 523 www.consilium-hotellerie.de

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hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Oktober 2011 einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen. Besonders im Fokus haben sie meist Deals im mittleren Bereich zwischen 20 und 50 Millionen Euro. Bei den Nutzungsarten setzen die Investoren verstärkt auf Wohnen und Einkaufszentren, aber auch Nischenprodukte wie Hotels oder Senioren- und Pflegeheime. Offene Fonds-Szene spaltet sich Auch offene Immobilienfonds prägen den Markt verstärkt. Doch kommt es dabei nun zu einer Zweiteilung. Während die eingefrorenen Fonds, die derzeit keine Anteile zurücknehmen, händeringend versuchen ihre Objekte zu verkaufen, sind die stabilen colin dyer, Jones lang lasalle. Fonds wie Deka, UnionInvest und die Commerz Real kräftig auf der Einkaufsseite unterwegs. Für 2011 hat Timo Tschammler, Geschäftsführer der DTZ Deutschland, neben den offenen Fonds noch einige Markttreiber ausfindig gemacht:. Das sind zum einen die guten Signale von den Mietmärkten. Noch bedeutender hält er aber die Tatsache, dass bislang zurückhaltende Eigentümer sich angesichts der steigenden Preise über alle Nutzungsarten zunehmend verkaufsbereit erklären. Auch die Banken kommen als Anbieter nun in die Gänge, haben sie aus der Krise doch etliche Immobilien in die die eigenen Bücher nehmen müssen; nun versuchen sie zunehmend, diese wieder zu verkaufen. The savoy london - ein stern der internationalen luxushotellerie. Investoren folgen immer noch dem credo "lage-lage-lage". 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei werden Länder wie das Vereinigte Königreich und Irland den höchsten Anteil erwirtschaften, nicht zuletzt beeinflusst durch Notverkäufe. Bislang waren davon weder im Büro- noch im Hotelmarkt kaum welche zu sehen. "Im Jahr 2011 aber werden vermehrt Hotels auf den Markt kommen, die nicht zu ak- Banken werden wieder aktiver verkaufen Auch im Hotelbereich sehen Marktkenner bessere Zeiten. In der Region EMEA (Europe, Middle East, Africa) erwartet Jones Lang LaSalle Hotels in 2011 ein Hoteltransaktions-Volumen von rund 8,3 Milliarden Euro, entsprechend einem Zuwachs von Timo Tschammler, dTZ. tuellen Loan-to-Value-Bedingungen refinanziert werden können. Banken und Finanzierer, die bestrebt sind, ihre Bilanzen zu bereinigen, werden deshalb die aktivsten Verkäufer sein", ist sich auch Christoph Härle, Managing Director bei Jones Lang LaSalle Hotels, sicher. Er geht sogar noch weiter. "Viele der zum Verkauf stehenden Hotels werden aufgrund von Lage oder Renovierungsbedarf nicht zu den in 2006 oder 2007 finanzierten Werten den Eigentümer wechseln. Dies wird die Erholung der Hotelkauf-Preise nur langsam voran bringen. Davon unbeeindruckt wird die Investoren-Nachfrage nach TrophyHotelimmobilien in Schlüsselmärkten sein. Diese Hotels werden aufgrund des starken Investoren-Interesses weiterhin zu hohen Preisen verkauft werden." Insofern hat sich zwar vieles geändert, vieles aber blieb dennoch gleich. // Beatrix Boutonnet

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Anzeige Oktober 2011 hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Stabile Renditen mit Hotelinvestments Union Investment ist einer der führenden europäischen Immobilien-Investment-Manager mit Schwerpunkt auf Offene Immobilienfonds für private und institutionelle Anleger. Derzeit betreut Union Investment sieben Immobilienfonds mit einem Gesamtfondsvermögen von rund 19 Milliarden Euro. Aufgrund ihrer stabilen Renditen und nachhaltigen Mieterträge genießen Hotelinvestments einen besonderen Stellenwert in der Anlagestrategie von Union Investment. Der Schwerpunkt der Investitionen liegt auf Budget- und Mittelklasse-Hotels sowie Hotels der gehobenen Kategorien in den europäischen Geschäftsmetropolen. Hinzu kommen junge, innovative Hotelkonzepte, zum Beispiel in neu entwickelten CBD-Lagen. Hotel Steigenberger, Hamburg Im Jahr 2010 gehörte Union Investment erneut zu den aktivsten Immobilieninvestoren in Europa. Die Gesellschaft investierte insgesamt 1,6 Milliarden Euro und erweiterte ihr Portfolio um 24 Objekte. Zu den Neuakquisitionen gehörte u. a. das Motel One in der Hamburger Neustadt. In diesem Jahr wurde u. a. der Ankauf des Crowne Plaza Amsterdam South beurkundet - weitere Investments an Standorten mit internationaler Gateway-Funktion befinden sich in Vorbereitung. Bei ihren Hotelinvestments achtet Union Investment darauf, dass wesentliche Aspekte der Nachhaltigkeit erfüllt sind. Dem Ziel, ein nachhaltiges Immobilienportfolio aufzubauen, ist die Gesellschaft ein gutes Stück näher gekommen. So hat Union Investment in den letzten beiden Jahren Investitionen in zertifizierte "Green Buildings" in Höhe von rund 600 Mio. Euro getätigt. Ihre Bestände umfassen heute 18 Objekte und Projekte mit einem nationalen oder internationalen Gütesiegel für nachhaltiges Bauen mit einem aktuellen Verkehrswert von 2,3 Mrd. Euro. Als erster deutscher Immobilienfondsanbieter kann Union Investment in allen Nutzungsklassen für ihre nachhaltige Bauweise zertifizierte Immobilien vorweisen. Als eines der ersten Hotels überhaupt wurde das Scandic EMPORIO Hamburg aus dem UniImmo: Deutschland mit einem Vorzertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ausgezeichnet. Hotel Arcotel Courtyard Hilton Holiday Inn Express Stadt Wien München München Dresden Hamburg Berlin Hamburg Berlin Stuttgart Hamburg Hamburg Frankfurt München Berlin Berlin Berlin Brüssel Krakau London Stansted Manchester Marseille Hamburg Berlin Hamburg Seit über 40 Jahren im Hotel-Business aktiv, hat sich Union Investment eine strategische Position in diesem bedeutenden Marktsegment gesichert. Die Hotel-Kompetenz der Gesellschaft ist in einer spezialisierten, 8-köpfigen Asset Management-Einheit gebündelt, die für den gesamten Prozess der Hotelinvestments - von der Betreiberauswahl bis zur Bestandsbetreuung - verantwortlich ist. Das Ergebnis des langjährigen Engagements im Hotelsegment ist ein exzellentes und in Europa breit gestreutes Portfolio mit derzeit 25 Häusern und einem Verkehrswert von rund 1,4 Milliarden Euro. Beim Management setzt Union Investment auf die Erfahrung und Finanzstärke renommierter Betreibergesellschaften. Zu den 19 Hotelmarken im Portfolio von Union Investment gehören u. a. InterContinental, Hilton, Marriott, Mövenpick, Radisson Blu, Scandic und Steigenberger. Hotel Mövenpick, Frankfurt Ibis InterCityHotel InterContinental Le Méridien Marriott Hotel Motel One Mövenpick Hotel Novotel Park Plaza Pullman Radisson Blu Hotel Scandic (ab 2012) Sofitel Steigenberger Kontakt: Union Investment Real Estate GmbH Asset Management Hotel Andreas Löcher Caffamachereihe 8 20355 Hamburg Tel.: + 49 40 34919 - 4711 E-Mail: andreas.loecher@union-investment.de Internet: www.union-investment.de/realestate

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hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Oktober 2011 JLL HOTELS ZU PRO UND CONTRA NACH DEM JüNGSTEN BETREIBER-THEATER Was ist ein Pacht-Vertrag noch wert? München (10.6.2011). Kontinuität und Normalität sehen anders aus: Nach der für viele doch überraschenden und in jedem Fall flotten Kündigung der Management-Verträge waren Ende März die InterContinental Hotel-Schilder an drei deutschen Häusern in Berlin, Düsseldorf und Köln abgeschraubt und zeitgleich die Dorint-Fahnen aufgezogen worden. Zwei Monate später - nachdem sich auch so manche andere Betreiber-Gesellschaft eine Chance ausgerechnet hatte - prangte dann doch wieder das InterConti-Logo auf den Häusern in Berlin und Düsseldorf. Zurück bleiben massenhaft Gerüchte und einige Rätsel. Denn letztendlich beruht das ganze Vor und Zurück auf dem "guten alten" deutschen Pacht-Vertrag - obwohl auch noch ein Management-Vertrag mit im Spiel war. Da fragt sich nicht nur Jones Lang LaSalle Hotels (JLL Hotels): "Was ist ein Pacht-Vertrag eigentlich (noch) wert?" Eine Antwort darauf versuchen Christoph Härle, Managing Director, und Ursula Kriegl, Executive Vice President Germany, von JLL Hotels zu geben. us Sicht des Betreibers kann ein Pacht-Vertrag möglicherweise sehr viel oder möglicherweise recht wenig wert sein," leitet Ursula Kriegl das JLL Hotels-Statement ein. "Es kann aber auch sein, dass der Pacht-Vertrag das ganz grosse finanzielle Desaster ist - zeitweise oder dauerhaft." Die Ansicht der Experten im Detail: "Ähnlich wie Investoren berechnen auch Hotel-Gesellschaften den Wert ihres Engagements im Rahmen eines Discounted Cash-Flow Verfahrens. Vereinfacht werden die Einkünfte nach allen operativen Kosten und nach Pacht über die Vertragslaufzeit mit einem Risiko-Zinssatz, der sich an Unternehmensbewertungen orientiert, abgezinst. Das ist der finanzielle Wert, zu dem sich noch Aspekte wie z.B. Mitarbeiter, Reparaturen und Ersatzbeschaffungen (was, wie und wann) gesellen. Aus Betreiber-Sicht wenig erfreulich ist vor allem auch, dass ein Pacht-Vertrag - wenn er denn richtig verhandelt wurde - auch mit pacht oder management? Was ist die optimale lösung? ursula Kriegl.

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Oktober 2011 hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 dorint und IHg: Ein Vertragsstreit fand 2011 ein Ende. Selten zu lesen ist, dass sich Betreiber mit einem Pacht-Vertrag trotz aller Verpflichtungen auch eine goldene Nase verdienen können - eine adäquate Markteinschätzung vorab und gedrosselten Expansionsdruck vorausgesetzt. Vor allem bei einem Festpacht-Vertrag mit moderater Indexierung kann das Einkommen des Betreibers in der zweiten Vertragshälfte überproportional ansteigen und auch Dimensionen annehmen, welche eine gerechte Verteilung zwischen Eigentümer und Betreiber etwas aushebeln. Standort-Druck lässt den Pacht-Vertrag weiter leben einer Garantie verbunden ist. Im Falle einer Bankgarantie ist eine solche nicht gerade günstig; im Falle einer Unternehmensbürgschaft belastet sie die Bilanz. Immer muss auch, das "maximum financial exposure" bei der Bewertung im Kopf behalten werden: Was kostet das Engagement im schlimmsten Fall - neben Schmach und Schande? Hinzu kommen dann aber auch noch die weichen Faktoren wie Marken-Präsenz und Image. Letztere dürften im Fall Berlin eine wesentliche Rolle gespielt haben. Die deutsche Hauptstadt aus dem eigenen (InterConti-)Hotelführer zu streichen, noch dazu wenn diese eine international bekannte Konferenz-Destination ist, tut weh. Da kann man schon mal über seinen eigenen Schatten springen und entgegen der ansonsten konsequent verbreiteten hauseigenen Philosophie einen Pacht-Vertrag zücken. Was haben wir aus der jüngsten deutschen Re-Branding-Welle namhafter Hotels gelernt? Vor allem mussten wir erkennen, dass Sandwich-Vertragskonstrukte mit gleich drei Parteien (Eigentümer, Pächter und Manager = Fonds, Dorint, IHG im aktuellen Fall) und vielen verschiedenen Interessen wohl noch komplizierter sind als angenommen. Zum wiederholten Male wurden wir aber auch Zeuge, dass der Pacht-Vertrag kein RundumSorglos-Paket ist, aber dass es ihn dennoch weiterhin selbst in der Top-Hotellerie gibt. Renommierte Hotel-Gesellschaften sind offensichtlich doch bereit, sich aus dem Fenster zu lehnen, wenn es darum geht, sich wichtige Adressen zu sichern. In die Bewertung des Pacht-Vertrags fliessen dann verschiedenste Faktoren mit ein, die schlussendlich zu einem positiven Ergebnis führen. Aber auch auf der Gegenseite wird ein genaues Abwägen stattgefunden haben, denn die grosse globale Marke hat sicherlich auch ihre Zugeständnisse gefordert und ihren Preis gehabt." Wie hospitalityInside.com aus gut informierten Kreisen erfuhr, hat die Neue Dorint GmbH insgesamt elf Millionen Euro dafür erhalten, dass sie sich vorzeitig als Pächter zurückzog und IHG damit die Chance gab, direkt mit den Eigentümern (zwei Fonds) einen Vertrag zu schliessen. Dafür war IHG bereit, für die Hotels in Berlin und Düsseldorf zwei Pacht-Verträge einzugehen. // Anzeige christoph Härle. Pro und Contra Pacht und Management Beim Management-Vertrag ist alles entspannter. Die umsatz-bezogene Basisgebühr fliesst eigentlich immer. Inwieweit die Incentive-Gebühr an das Erreichen bestimmter Ergebnisse geknüpft ist, ist individuell zu regeln. Würde man einen Management-Vertrag bewerten, würde man der Ba- sisgebühr einen deutlich geringeren RisikoZinssatz zuweisen als der Incentive-Gebühr und auch einem Einkommen nach Pacht. Die Schlussfolgerung aber, dass der Management-Vertrag für den Betreiber mehr wert ist, ist voreilig. Wiederum ein ausgeglichenes Verhandlungsergebnis unterstellt, beansprucht der Betreiber bei einem PachtVertrag vollkommen zu Recht einen höheren Verdienst, und somit reden wir hier auch über grössere Summen, die zur Abzinsung kommen. Ultimativ gelangen hierzulande vor allem jene Pacht-Vertragsszenarien an die Aussenwelt, bei denen der Betreiber leidet. Das stärkt naturgemäss die Argumentation der Hotel-Gesellschaften, sich doch endlich dem Management-Vertrag zu zuwenden. Schleswig-Holstein Hotelstandorte der Extraklasse WTSH GmbH o Investitionsmanagement Hotelstandorte o Silke Trost o trost@wtsh.de Lorentzendamm 24, 24103 Kiel o T 04 31.66 66 6-8 77 o www.wtsh.de Entdecken Sie die Potenziale in B 2 / 330

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hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Oktober 2011 CEO-PANEL BEIM IHIF BERLIN MIT ACCOR, HyATT, CARLSON UND STARWOOD Einschmeicheln bei den Eigentümern Berlin (18.3.2011). Auch nach der Krise streben die grossen internationalen Hotel-Gesellschaften weiterhin Franchiseund Management-Verträge an. Gewandelt hat sich jedoch der Umgang mit den Immobilien-Eigentümern. Ihnen müssen die Betreiber heute mehr denn je beweisen, dass sie nicht nur eigene Interessen verfolgen. Starke Marken sind ein Mittel dazu. Eindrücke vom CEO-Panel beim 14. International Hotel Investment Forum (IHIF) 2011 in Berlin. unterschiedliche ansichten über die Bedeutung von Immobilien im portfolio von Hotel-Betreibern hatten diese cEOs beim IHIF Berlin: (v.l.) denis Hennequin von accor, mark Hoplamazian von Hyatt, Hubert Joly von carlson und Frits van paasschen von starwood Hotels. ufgehobene und aufgeschobene Bauprojekte haben die Expansion der grossen Hotelketten während der vergangen Jahre nicht gerade erleichtert. "20 Prozent unserer neuen Verträge waren Umwandlungen bereits bestehender Hotels. Im Augenblick werden ja nicht so viele Hotels gebaut", beschrieb Frits van Paasschen, President & CEO der Starwood Hotels Worldwide, die Situation für sein Unternehmen. Für Hotelbetriebs-Gesellschaften wie Starwood, die lediglich zu fünf Prozent eigene Hotels betrieben, sei das Verhältnis zum Eigentümer nicht zuletzt deshalb enorm wichtig. "Zum Erfolg eines Hotels gehören ein guter Betreiber und ein guter Immobilien-Investor", erklärte van Paasschen. Eine Hotel-Gesell- schaft sei stets der Frage ausgesetzt, ob sie ein Gebühren-Business betreiben oder Werte für den Eigentümer kreieren wolle. Dass Starwood auf langjährige, häufig verlängerte Partnerschaften mit Eigentümern zurück blicken könne, beweise, dass diese aus der Partnerschaft ebenfalls einen Nutzen zögen. Accor: Innovationen für die Eigentümer "Unser grösstes Gut sind unsere Marken", unterstrich Denis Hennequin, der neue Chairman und CEO der Accor SA, Altbekanntes. Deshalb verfolge man die Asset Right-Strategie weiter. Sale-and-Lease-Back sowie Saleand-Management-Back, aber auch die Um- wandlung von Pacht-Verträgen in variable Varianten, Management- oder Franchise-Verträge seien wichtige Bestandteile der Strategie 2015 von Accor. Dabei wolle Accor aber auch den Eigentümern Vorteile bringen, vor allem durch innovative Strategien. Hierin sei man Immobilien-Eigentümern klar überlegen, die für ihren Job eine ganz andere Ausbildung als Betreiber benötigten. Dieser Ansicht ist auch Hubert Joly, President & Director von Carlson Hospitality, dem Hauptaktionär von Rezidor. "Immobilien-Management ist sehr wichtig. Immobilien-Manager haben andere Fähigkeiten, es ist einfach ein anderes Geschäft", erklärte er in Berlin. Allerdings müssten die Eigentümer den Betreibern auch ein vermarktbares Produkt zur

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Oktober 2011 hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Verfügung stellen. "80 Prozent unserer Eigentümer haben gerade einen Property Improvement Plan unterschrieben", sagte er. Hyatt: Ohne Eigentum keine Zukunft Mit der Adaption seiner Marken auf internationale Märkte beschäftigt sich auch Mark S. Hoplamazian, President & CEO Hyatt Hotels Corporation. Sein Unternehmen hat dabei eine lange Vergangenheit als Immobilien-Eigentümer. Hoplamazian ist nach wie vor davon überzeugt, dass die eigenen Marken in neuen Märkten oft nur durch Eigentum etabliert werden können. 2004 erkaufte sich Hyatt auch die Einführung einer anderen Hotelkategorie über einen Immobilien-Deal. Die Gruppe erwarb die AmeriSuites von einer Blackstone-Toch- Country Inn als Indian Home Grundsätzlich sei Carlson nicht abgeneigt, selbst in Immobilien zu investieren. "Wir investieren strategisch. In den USA sind wir durchaus bereit, Geld für Flaggschiff-Assets auszugeben", so Joly. In Indien übernahm Carlson 2010 die Mehrheit an der Hotelbetriebsgesellschaft RHW, mit der das Unternehmen lange Jahre zusammengearbeitet hatte. Dort wolle man sich auch intensiv mit Paasschen. Dessen Antwort: Das Wachstum des RevPAR-Indexes der Marke sei sehr hoch, sie mache Starwood daher grosse Hoffnung. Hennequin, der auf die Schwäche der Marke Motel 6 in den USA angesprochen wurde, erklärte diese Entwicklung mit der dort nach wie vor lahmenden Wirtschaft. "Es gibt noch keine Jobs für die Arbeiter, die im Budget-Sektor übernachten", so der Franzose. Motel 6 habe aber einen sehr grossen Bekanntheitsgrad und die beste Kundenzufriedenheits-Bewertung in seiner Kategorie. Leider führe man jedoch zu Frits van paasschen. mark Hoplamazian. denis Hennequin. der Expansion der Marke Country Inns & Suites beschäftigen. Auf deren zögerliche Expansion aus den USA heraus hatte der Moderator des CEO-Panels und Director CBRE Hotels, Simon Johnson, hingewiesen. Joly: "Wir haben immerhin 500 Country Inns & Suites in den USA. Wir werden 2011 mit dieser Marke durchstarten. Es ist schliesslich kein Problem, eine Marke zu haben, die nur in einem Land erfolgreich ist." Country Inns sei eine Marke des mittleren Westens, sehr US-definiert mit offenem Kamin als Symbl. Dieses Konzept würde jetzt auf Indien übertragen, indem man dort ein "Indian Home" nachempfinde. "Wir suchen nach neuen Modellen für die Marke in verschiedenen Ländern. Wir wollen uns künftig auf unsere vier Marken konzentrieren und sie auf andere Länder adaptieren", erläuterte der Manager. ter und brandete sie in die neu gegründete "Limited-Service"-Marke Hyatt Place um. "Eigentum ist das Herz dessen, was wir tun", erklärte Hoplamazian in Berlin. Allerdings liege der Schlüssel der Zukunft nicht alleine im Wachstum über Eigentum, sondern auch im Eingehen von Partnerschaften mit Eigentümern. Bei Hyatt vertrete eine eigene Immobilien-Management-Gruppe sehr engagiert die Interessen der Eigentümer. Bekenntnis zu den schwachen Marken? Nicht nur Joly von Carlson, sondern auch seine CEO-Kollegen von Accor, Hyatt und Starwood mussten Moderator Johnson Auskunft über schwach wirkende Marken geben. Weshalb Starwood eigentlich an Le Méridien festhalte, wo man in den USA mit der Marke nicht vorankomme, fragte er van viele alte Häuser zu unattraktiven Konditionen. "Wir müssen die Verträge für Motel 6 ändern, das ist ganz klar eine FranchiseMarke", erklärte Hennequin. "Als Franchise-System wird diese Marke gut funktionieren." Dass man mit allseasons und Mercure auch auf weniger genormte Produkte setze, sei der Zeit geschuldet. Der "Big Mac" von Accor, so der ehemalige McDonald's-Manager, sei aber definitiv Ibis. Diese Marke funktioniere einfach überall auf der Welt. Gelassen reagierte auch Hoplamazian auf die Bitte des Moderators, die Unterschiede zwischen Grand Hyatt und Hyatt Regency zu erklären. Grand Hyatt habe mehr Restaurants, die Hotels seien grösser und mehr an Asien orientiert, spulte er herunter und genügte damit dem Augenblick. // Susanne Stauss Anzeige

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hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Oktober 2011 ITB-CEO PANEL: KEMPINSKI & GRAND CITy, WITTWER & WINDFUHR IM KONTRAST Das ungleiche Hospitality-Paar Berlin (18.3.2011). Unterschiedlicher hätten die Diskutanten des CEO-Panels beim 6. "ITB Hospitality Day" letzte Woche in Berlin nicht sein können. Während Reto Wittwer, President und CEO Kempinski Hotels & Resorts, sehr emotional seine Leistungen als Manager von Luxushotels präsentierte, schilderte Christian Windfuhr von Grand City absolut nüchtern die Strategie seines Unternehmens mit dem Kernziel der Immobilien-Wertsteigerung. Beide Manager verkörperten in persona die unterschiedlichen Ansätze ihrer Firmen, die zugleich auch jene beiden Modelle spiegeln, welche heute die Hotelbranche weltweit regieren: Marken-Werte oder Immobilien-Investments. In erfrischender Art verrieten Wittwer und Windfuhr zudem interessante Details. ie Kempinski-Eigentümer, das Thai Crowne Property Bureau, sind keine Hotelexperten, stellte Reto Wittwer gleich zu Beginn der Diskussionsrunde klar. Es handle sich dabei um einen - vom Könighaus unabhängigen - Staatsinvestmentfonds, dessen Hauptziel es sei, den Reichtum im eigenen Land zu vermehren. Deshalb sei "das Investment in Kempinski vor 16 Jahren eher ein Unfall" gewesen, kokettierte Wittwer. Kempinski ist das einzige Auslandsinvestment des Fonds. Als Wittwer das Unternehmen1995 als CEO übernahm, "war es pleite,", sagte er. "In den ersten zwei Jahren musste ich die Firma vor dem Bankrott bewahren." Kempinski ist heute de facto eine reine Management-Gesellschaft. Lediglich eine Immobilie, die des Vier Jahreszeiten in München, befindet sich noch im Eigentum der Gruppe. Pachtverträge gebe es noch zwei, einen für das Adlon Berlin und einen für das Hotel Les Bains St. Moritz. Von Moderatorin Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin von hospitalityInside.com, aus der Reserve gelockt, gab Wittwer den heutigen Wert seiner Gruppe mit 600 Millionen Euro an. Eine Wert-Verdoppelung auf 1,2 Milliarden Euro im Jahr 2015 sei sein Ziel. Bei Stress droht der Ausstieg aus dem Vertrag Auf der Einnahmen-Seite von Kempinski stehen vor allem Management-Gebühren. Deshalb hat der CEO hierzu auch eine klare Ansage: "Wenn eine Fee nicht bezahlt werden kann, müssen wir raus." Aber auch die Chemie zwischen Manager und Immobilien-Eigentümer müsse stimmen. In den letzten zwei Jahren habe er 23 Hotels abgegeben, teilweise auch wegen "Stress mit dem Eigentümer". An Management-Gebühren nimmt Kempinski bei 100 Hotels laut Wittwer eine Million Euro netto ein; das EBITDA pro Jahr beläuft sich auf 35%. "Das ist, glaube ich, sehr akzeptabel für unser Geschäft," so Wittwer. Die Bandbreite der Fees bewegt sich zwischen 300.000 und fünf Millionen Euro. Heftig wehrte er sich gegen Vorwürfe, durch Management-Verträge kein Risiko eingehen zu wollen. "Wir beschäftigen Leute und kreieren Werte. Was machen dagegen schon Bänker? Die kassieren und machen nichts. Und Anwälte kassieren, egal ob sie ihren Prozess gewinnen oder verlieren," verteidigte Wittwer seine Einnahmen. Grand City: Immobilienwert steigern Ein ganz andere Strategie als Kempinski verfolgen die Grand City Hotels. Die Hotelgruppe gehört heute den drei Investoren Yakir Gabay, Teddy Saguy und der Familie Weizman. Der erklärte Fokus des Unternehmens, so CEO Christian Windfuhr, liege klar auf dem Return on Investment der Immobilie. "Unsere Strategie heisst kaufen, renovieren, refinanzieren und/oder per Sale-and-Leaseback zu behalten," sagte er in Berlin. Verkauft habe man bisher aber noch kein Hotel. Grand City betreibt Hotels sowohl unter seiner Eigenmarke als auch unter einzelnen Marken verschiedener Franchise-Partner wie Accor, Rezidor, IHG oder Best WeZwei manager, zwei Konzepte: Wertsteigerung über die marke oder über die Immobilie? moderatorin maria pütz-Willems im ITB-cEO panel mit Reto Wittwer, Kempinski Hotels & Resorts (l.), und christian Windfuhr von grand city Hotels & Resorts.

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Oktober 2011 hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 stern. "Diese Markenvielfalt ist teilweise Erbe, teilweise Kalkül", erläuterte Windfuhr. "Es gibt Standorte, die eignen sich für keine Marke." Bringe die Zugehörigkeit zu einer internationalen Marke dem Hotel nicht den erwünschten Erfolg, betreibe man es eben ohne sie weiter. "Bei Franchise-Verträgen erwarten wir, unseren Nettogewinn zu steigern. Klappt das nicht, ist der FranchiseName schnell wieder weg." in unserem neuen Haus in Bangkok und wird von Dänen geführt", erklärte Wittwer lachend. Allerdings wünsche er sich gerade von den Deutschen ein bisschen mehr Ausgabe-Freudigkeit in der Luxushotellerie. "Wenn die Deutschen ins Ausland reisen, haben sie Geld. Wenn sie in Deutschland unterwegs sind, ist ihr Arm irgendwie verkürzt und sie kommen nicht mehr an ihre Geldbörse", sagte er. Ganz anders Windfuhr: "Wir haben keine Lust auf Luxus, weil es schwierig ist, Luxus zu erhalten. In deutschen Städten funktioniert Luxus ausserdem nicht", behauptete er. Wittwer, der zwar ein Unternehmen auf deutsche Art führen will, bei der Expansion aber aufs Ausland setzt, bleibt indessen bei seiner exklusiven Luxus-Strategie. abgewickelt sei. Im Luxus-Segment müsse man eine sehr langfristige Strategie haben, betonte er noch einmal. Als Vorbild führt Wittwer gerne den Erfolg der Luxusmarke Hermes bei Krawatten und Tüchern auf. "Die Hermes-Krawatte ist 38 Prozent teuerer als die von Armani oder Versace. Wir wollen den Hermes-Effekt für Kempinski!" Der Name Kempinski auf dem Dach "bringt 30% mehr im Zimmerpreis", beschreibt er die Analogie. Windfuhr indessen träumt nicht von diesem Effekt. "Wir betreiben auch Ibis-Hotels, die werfen im Einzelnen zwar nicht so viel ab, aber die Ratios können sich sehen lassen, vor allem, wenn man mehr Häuser davon hat", wog er ab. Interessante Anmerkung: Grand City wäre auch bereit, mit einer Marke oder für eine Marke eine strategische Allianz, eine gemeinsame Gesellschaft oder einen Master-Franchisevertrag einzugehen. Reto Wittwer. Kempinski: Herausforderung Mitarbeiter Eine der grössten Herausforderungen für sein Unternehmen ist für Wittwer die Verpflichtung und Ausbildung hervorragender Mitarbeiter. "Unser Business hängt zu zu 50 Prozent vom Talent der Mitarbeiter und zu 50 Prozent vom Eigentümer ab", erklärte er. "Wenn unsere Mitarbeiter nicht laufen, dann läuft die Maschine nicht." Es sei Aufgabe des General Managers, die richtigen Leute auszusuchen. Personalmanager schauten zu sehr auf die Lebensläufe, dabei käme es in dieser Branche doch sehr stark auf die Persönlichkeit der Mitarbeiter an, die sich nicht aus Lebensläufen erkennen liesse. Seit einigen Jahren veranstaltet Kempinski aus diesem Grund gross angelegte "Career Days". Bei Grand City gestaltet sich ganz offensichtlich auch die Mitarbeiter-Suche weniger aufregend. "Wir übernehmen die Hotels mit Mitarbeitern", erklärte Windfuhr. Man habe aber eine Akademie für Sales und Revenue Management eingerichtet, dort könnten auch Akademiker ein zweijähriges Trainee-Programm absolvieren. Als alte Hasen der Branche haben Windfuhr und Wittwer schon viele touristische Krisen kommen und gehen sehen. Vorhergesehen wurden sie selten. Auf die jüngsten Unruhen in Nordafrika angesprochen antwortete Wittwer daher: "Ich bin kein Politiker, aber niemand hat beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos die letzte Wirtschaftskrise vorhergesagt, keiner in diesem Jahr die politische Entwicklung in Nordafrika. Heute kann niemand vorhersehen, wie das ausgeht, ob Hotels zerstört werden oder nicht. Wir sollten uns einfach auf unser Geschäft konzentrieren." // Susanne Stauss Grand Citys Investoren heuern keine externen Management-Gesellschaften (wie z.B. Kempinski) an, sondern halten die Betriebsgesellschaft für ihre Hotels im eigenen Unternehmen und stellen dafür selbst Manager ein. Das ist laut Windfuhr "Mittel zum Zweck", um den Hotelwert zu steigern. Allerdings können sich auch ihre Erfolge sehen lassen. Für 2011 hat Grand City einen Umsatz von 250 Millionen Euro und einen GOP von 90 Millionen Euro geplant (Franchise-Gebühren wurden hier schon rausgerechnet). Aus dem GOP finanziert Grand City seine Häuser. Die AA-Bewertung als Investment-Partner im Treugast-Ranking bringt der Gruppe ausserdem zunehmend Anfragen anderer Investoren, die ihre Häuser von ihr betreiben lassen wollen. "Wir machen auch Management-Verträge mit Dritten. Wir sind vielleicht sogar bessere Manager als die grossen Brands", erklärte Windfuhr gelassen. "Wir sind Profit-Denker." christian Windfuhr. Da Luxus limitiert sein müsse und der Kunde immer das Gefühl haben sollte, Mitglied eines exklusiven Clubs zu sein, wurde für den asiatischen Raum neben Kempinski auch die Marke "Nuo" eingeführt. Im Mittleren Osten und Nordafrika betreibt Kempinski als regional ausgerichtete Marke "Shaza Hotels". Der "Hermes-Effekt" für Kempinski Dass seine Luxus- und Markenwert-Strategie aufgeht, begründet Wittwer u.a. mit dem gestiegenen Interesse finanzkräftiger Investoren an Verträgen mit Kempinski. So sei der potenzielle Käufer des Crillon in Paris auf ihn zugekommen. "Wir wurden gerufen", freute sich Wittwer in Berlin. Die Verhandlung könne aber noch zwei bis drei Monate dauern, bis der Verkauf der Immobilie von Starwood Capital an die neuen saudischen Eigentümer Luxus contra Pragmatismus Auf ihre deutschen Wurzeln sind Grand City und Kempinski gleichermassen stolz. "Wir sind nach wie vor Deutsch. Das einzige Thai-Restaurant, das wir haben, liegt Kempinski Hotels planen, ihr Portfolio bis 2015 auf 121 Hotels zu verdoppeln: 53 in Europa, 34 im Mittleren Osten und Afrika, 23 in China und elf in SüdostAsien. Allein 2011 sind 12 Neu-Eröffnungen geplant. Darüber hinaus hat Kempinski rund 20 neue Projekte unterzeichnet. Daneben setzt die Gruppe mit "NUO" und "Shaza" auf eine differenzierte Marken-Strategie im chinesischen und arabischen Markt. Grand City Hotels will bis 2012 auf 120 Hotels mit über 15.000 Zimmern wachsen. Derzeit sind es 93 Hotels mit rund 11.800 Zimmern. Die Hotels werden von Grand City geführt und unter der Eigenmarke "Grand City Hotel" oder renommierten Marken wie Radisson Blu, Best Western, Mercure und Holiday Inn vermarktet. Vor kurzem ist die Gruppe auch in das Resort-Segment eingestiegen.

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hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Oktober 2011 FOKUS FRANCHISING: EXPERTEN ZUM TREND, VERTRäGEN, GARANTIEN UND BANKEN Der Wille wächst Augsburg (19.11.2010). Accor hat Anfang November einen Franchise-Profi zum CEO gemacht. Europas grösste Hotelkette setzt damit Signale - und hebt dieses Geschäftsfeld symbolisch aus der Fast Food-Ecke in die feudale HotelEcke. "Franchising ist nicht schwierig, nur komplex," sagt Markus Lehnert, ein erfahrener Developer für Marriott Hotels. Das Geschäftsfeld in Kontinental-Europa strategisch zu entwickeln, bleibt trotzdem eine Herausforderung. Amerikaner und Engländer haben das Feld bisher besetzt - nach ihren Marktregeln. Diese funktionieren zumindest im deutschsprachigen Raum nur bedingt. überzeugen können nur Fakten, wenn z.B. die vermittelten Buchungen der Mega-Marken zwischen 30 und 50 Prozent des Umsatzes ausmachen. Statements zu den Gründen des aktuellen Franchise-Aufschwungs, zu Verträgen, Garantien und dem Verhältnis der Banken zu diesem Thema. um Thema Franchising äussern sich nachfolgend: Martin Bowen, Asc Vice President Development Germany, InterContinental Hotels Group, Frankfurt; Usama Dessoky, Executive Chairman, Foremost Hotel Group, London; Thomas Edelkamp, Director Franchise Accor Hotellerie Deutschland, München; Manfred Friedrich, Geschäftsführer, Success Group, Stuttgart; Margit Hug, Managing Director Central European Operations, Choice Hotels Franchise GmbH, München; Markus Lehnert, Vice President Intern. Development, Intern. Hotel Licensing Company S.à r.l. (A subsidiary of Marriott International), Zürich; Uwe Niemann, Abteilungsdirektor/Immobilien Banking Inland, Deutsche Hypothekenbank, Hannover; Erwin Rieck, CEO, QMH Limited, London; Hans-Dieter Schiller, Geschäftsführer, Focus Hospitality GmbH, Grünwald/München; Georg Schlegel, Senior Development Director, Starwood Hotels & Resorts, Brüssel; Ulrich Widmer, Vice President Development Central & Eastern Europe, Hilton Worldwide, Frankfurt; Christian Windfuhr, CEO, Grand City Holland BV, Amsterdam; Antje Zumsande, Geschäftsführerin, Consilium Hotellerie GmbH, Leonberg/Stuttgart. Christian Windfuhr: Stark durch die Franchisegeber, aber auch von den Banken, weil sie sich mit einer bekannten Marke auf dem Dach sicherer wägen. Doch das kann ein Trugschluss sein. Margit Hug: In der Vergangenheit war Choice Hotels sowohl Betreiber als auch Franchisegeber. Heute, als reiner Franchisegeber, treiben wir das Thema natürlich voran. Manfred Friedrich: Alle! Usama Dessoky: Hauptsächlich von den Marken-Inhabern (Franchisegeber) und den Betreibern (Franchisenehmern)! Hans-Dieter Schiller: Die grossen Hotelmarken/-ketten! Uwe Niemann: Die Marken! Ulrich Widmer: Hauptsächlich die Mittelständischen Unternehmer/Franchisenehmer, die etwas verändern wollen. Und die Banken, die Marken suchen! Antje Zumsande: Meist die Markengeber! Warum gibt es in Europa immer noch keine grösseren oder passenden Franchisenehmer? Markus Lehnert: Ich würde die Franchisenehmer in drei Kategorien teilen: erstens in reiche Individuen, die aus dem Immobiliengeschäft kommen; zweitens in grosse Kooperationen (wie unser strategischer Partner, Wer treibt das Thema hauptsächlich? Betreiber, Investoren, Franchisenehmer? Martin Bowen: Die Franchisegeber natürlich! Thomas Edelkamp: Alle Seiten! Georg Schlegel: Alle! accors 100. allseasons - in Berlin. / Foto: m. Kompe

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Oktober 2011 hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Holiday Inn Express Hamburg city centre. die Schweizer SV-Gruppe), und drittens in Leute mit viel Franchise-Erfahrung und wenig Kapital. Die Kernfrage dahinter ist für mich: Welche Unternehmen können sich mit welchem Volumen im Franchise-Geschäft weiter entwickeln? Wir arbeiten derzeit mit fünf "strategischen Partnern" in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen sowie mit je zweien in Skandinavien und Frankreich. Die SV-Gruppe ist mit fünf Hotels unser grösster Franchisenehmer. In Kontinentaleuropa gründet man generell immer noch lieber Hotelbetriebsgesellschaften und eigene Marken als ins Franchising einzusteigen. Martin Bowen: Es gibt grössere Franchisenehmer, aber nicht genügend! Den kleineren fehlt häufig die Struktur für dieses Geschäft. Kleinere Franchisenehmer scheitern zudem häufig an den Forderungen der Banken, deshalb wachsen diese Gruppen nur eingeschränkt. Ulrich Widmer: Das hat mit der Historie zu tun. In Kontinentaleuropa fürchten viele Unternehmer, die "Kontrolle" über ihr Unternehmen zu verlieren. Es ändert sich aber langsam. Christian Windfuhr: Grand City hat ca. 50 seiner derzeit 85 Hotels "gebranded". Im Markt sind alle namhaften Gesellschaften tätig und versuchen Franchiseverträge/Kooperationen zu bekommen. Bei einigen Marken verhindern es die Standards (besonders die US-geprägten Fire-/Safety-Standards), dass diese Gesellschaften leichter an (existierende) Häuser kommen, in denen die Investitionen vor dem Branding sehr hoch sein können. Auch kann es vorkommen, dass die relativ unflexiben Franchisegebühren einen Abschluss verhindern. Marken lassen sich weniger gerne (nur) an ihrer eigenen Leistung (System Delivery) messen und entlohnen als dass sie an dem Gesamt(logis)geschäft teilhaben wollen. Das wird in der Regel damit begründet, dass der Kunde das jeweilige Markenhotel deshalb bucht, weil es eine Marke hat... Das stimmt aber leider nur teilweise. Margit Hug: Die Wunsch-Franchise-Partner führen oftmals eigene Marken im deutschsprachigen Raum ein. Das widerspricht unserem Wunsch, mehr mittlere und grössere Franchisenehmer zu haben. Manfred Friedrich: Wir sind seit 15 Jahren als Franchisenehmer unterwegs und sind nie auf den Gedanken gekommen, eine eigene Marke zu entwickeln. Das wäre eine unverhältnismässig hohe finanzielle Belastung und fixiert die Expansion vorerst nur auf ein Hotelkonzept. Als Franchisenehmer haben wir volle die Flexibilität und Zugriff auf die Markenvielfalt und können uns gemäss der Standort-Anforderungen von Makro- und Mikro-Märkten entscheiden. Wir sind sehr zufrieden mit unserem Multiple Agreement IHG und der langjährigen Zusammenarbeit mit Hilton, Accor und Best Western. Usama Dessoky: Bis vor kurzem expandierten die internationalen Hotelbetreiber in Europa, indem sie die Hotels direkt besassen oder pachteten/managen. Ein Beispiel eines Franchisenehmers ist ein "OwnerOperator", der von der Wertschöpfungskette eines internationalen Marken-Inhabers profitieren möchte. Das Kerngeschäft einiger Franchisenehmer ist ImmobilienEntwicklung/-Investment und damit ein Teil von dem, wie man Hotels per FranchiseVereinbarung führt. Hans-Dieter Schiller: Viele in Kontinentaleuropa haben heute noch den Ehrgeiz, eine eigene Marke aufzubauen. In den USA gibt es diese Denkweise seltener. Ich verstehe das für Nischenprodukte, aber nicht bei "mainstream"-Hotels. Antje Zumsande: Grössere Franchisenehmer gibt es durchaus, für Neuentwicklungen fehlen hingegen häufig die "passenden". Manche grosse Franchisenehmer akzeptieren nur Bestandsübernahmen und scheuen generell das Risiko einer Projektent- Thomas Edelkamp. Thomas Edelkamp: Franchisenehmer sind in der Tat noch nicht in Mengen vertreten. Wir selbst suchen deshalb eine Balance zwischen individuellen Betreibern und kleineren Gruppen, die in der Gesamtheit eine gute Franchise-Community bilden. Wir arbeiten in Deutschland derzeit mit 5 Franchise-Gruppen zusammen. Von den insgesamt etwa 70 Accor-Franchise-Partnern werden etwa die Hälfte von einer solchen Gruppe betrieben. Georg Schlegel: Es gibt grössere Franchisenehmer, und sie kristallisieren sich auch in Zentraleuropa heraus. Vor über 10 Jahren suchte man noch Individual-Hoteliers, heute bevorzugt man Partner, die mehrere Hotels machen können. Hierbei ist eine Konstellation zu bevorzugen, bei der der Franchisenehmer einen starken Investment-Partner im Hintergrund hat. Heute geht es beim Wachstum darum, "Päckchen" von etwa 10 bis 15 Hotels zu bilden, die dann später verkauft werden.

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hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Oktober 2011 wicklung, andere favorisieren unentwickelte Grundstücke, da sie selbst im Firmenverbund planen und/oder bauen wollen. Viele Grundstücksentwickler hingegen lassen sich das Geschäft nicht durch die im Baubereich aktiven Hotelbetreiber "wegnehmen". Das heisst, es gibt phasenweise für Neubauten nicht ausreichend bonitätsstarke Franchisenehmer, die die Hotellerie als Kerngeschäft betreiben. Wenn Franchiseverträge verhandelt werden, welche Kriterien sind dann die wichtigsten? Markus Lehnert: Wenn ein Betreiber oder Eigentümer eine passende Marke aussucht, dann sind für mich die folgenden 5 Aspekte wichtig: Reservierungssysteme ("system delivery"), die Qualität des Kundenbindungssystems, die Erfahrung des Franchisegebers als Franchisegeber und Betreiber, die Markenpräsenz und die Bilanz. Martin Bowen: Verhandelt wird korrekterweise nicht ein "Franchisevertrag", sondern eine "Franchiselizenz". Mit der Lizenz kauft man Knowhow und Buchungssystem. Das heisst, die Marke muss dem Franchisenehmer einen echten Mehrwert bringen. Doch über diese Kriterien hinaus müssen sich die Partner einfach verstehen und gegenseitig vertrauen! Ulrich Widmer: Infrastruktur und Bekanntheitsgrad der Marke. Ersteres halte ich noch für wichtiger - die Franchisenehmer suchen vor allem Sicherheit bei Qualitätskontrolle und allgemeinen Fragen, weniger Unterstützung benötigen sie beim Reservierungssystem. Thomas Edelkamp: Marke, Distribution, Performance - all das sind nötige Kriterien. Letztlich aber überwiegt das Vertrauensverhältnis, weil man eine langfristige Bindung eingeht. Der Franchisenehmer will heute eine Laufzeit analog zum Mietvertrag haben. Georg Schlegel: Die Konditionen, Kündigungsklauseln, Verkauf der Immobilie. Im Pachtfall: Markenerhalt, Interims-Management für den Eigentümer im Falle eines Pächterausfalls = Franchisees. Die Vorgaben amerikanischer Ketten z.B. zu Fire/LifeSafety oder juristischen Verantwortlichkeiten erschweren viele Verträge, doch ich sehe hier einige Bewegung aufkommen. Die grossen Ketten müssen nachgeben, um zu wachsen. Margit Hug: Von Seiten der potentiellen Franchisenehmer sind folgende Punkte die wichtigsten: Gebührenstruktur bzw. Wirtschaftlichkeit der Partnerschaft; Laufzeit; "Verlust" der unternehmerischen Eigenständigkeit; Kosten zur Integration (Stichwort Fire/Safety-Standards). Zunehmende spielen aber auch Erfahrung, Marktkenntnisse und Bonität eine Rolle. Christian Windfuhr: Für uns primär die Franchisegebühren und die System Delivery. Für Investoren sicherlich das Knowhow des Franchisegebers. Schlussendlich aber ist für alle das Mehrgeschäft durch die Marke das Mass aller Dinge. Wichtiges Kriterium sind auch besonders bei existierenden Hotels die Investitionen, die überhaupt nötig sind, um die Marke zu bekommen. Erwin Rieck: Am wichtigsten sind die Stärke der Marke, d.h. deren Marktpräsenz, und natürlich die Gebühren. nachdenken: Mit Focus Hospitality jetzt schliessen wir Verträge über fünf Jahre ab. Verträge über zehn Jahre und mehr sind kritischer - nicht jeder Standort besitzt das Potential für einen Franchise-Betrieb. Antje Zumsande: Für den Markengeber zählen u.a. die Zuverlässigkeit und die finanzielle Situation des künftigen Partners. Welche Kriterien müssen erfüllt sein, bis Banken Franchiseverträge finanzieren? Martin Bowen: Die Bonität der Franchisenehmer ist das Hauptproblem - zumindest in den ersten drei Jahren. Ich denke, Franchisegeber und Franchisenehmer müssen gemeinsam mit den Banken sprechen und Machbares ausloten. Alle müssen an einen Tisch - wobei das in Deutschland noch nicht der Alltag ist. Das erzeugt noch starkes Leiden. Thomas Edelkamp: Vor allem lokale/regionale Banken lassen sich Franchiseverträge vorlegen. Sie wollen keine isolierten 100 Zimmer-Hotels mehr, sondern eine Marke. Georg Schlegel: Entweder setzt der OwnerOperator entsprechendes Eigenkapital ein oder der Franchisee = Pächter muss in der Lage sein, die Garantien, die die Bank vom Investor fordert, aufzubringen. Grundsätzlich haben die Banken das Thema Franchising verstanden, verlangen aber Eigenkapital! Und eine vernünftige Marke auf dem Dach. Usama Dessoky: Die Banken sehen es gerne, wenn der Franchisegeber den Franchisenehmer bei finanziellen Schwierigkeiten unterstützen, und auch, wenn sie möglicherweise - im Falle eines BetreiberAusfalls - mit einem alternativen Franchisenehmer einspringen. Ulrich Widmer: Für Banken zählt an vorderster Stelle die Wirtschaftlichkeit. Uwe Niemann: Für die Deutsche Hypothekenbank kommen Gruppen ab etwa zehn Hotels in Frage; wir benötigen die Bilanz und die operativen Zahlen der letzten drei Jahre der Gruppe; externe Berater müssen die Zahlen plausibilisieren und Zahlen für das neue Projekt einbringen. Wir finanzieren in der Regel das 10- bis 12fache des geplanten GOP, dies bedeutet bei langfristigen Finanzierungen etwa eine Eigenkapital-Quote von 30 bis 40%. Antje Zumsande: Der Standort muss in der Regel über eine vorgegebene Einwohnerzahl verfügen. Etwa 75% der Banken ge- martin Bowen. Manfred Friedrich: Franchising ist für die von uns forcierte Expansion in B-Lagen ideal. Ein gewisses Risiko bleibt bei dieser Vertragsform trotzdem für die Franchisegeber bestehen: Geht das Projekt schief, verlieren zunächst nicht wir an Image, sondern die Hotelmarke auf dem Dach. Die Prüfung des Standorts zusammen mit dem Franchisegeber muss also gut sein. Die mögliche "System Delivery" muss man für seinen Standort halt kennen. Ansonsten lassen sich die Konditionen in einem Multiple Deal verhandeln. Usama Dessoky: Für den Franchisenehmer: die Stärke des Reservierungssystems, günstige Exit-Klauseln, Grad der Unterstützung durch den Marken-Inhaber, reduzierte Gebühren in den ersten zwei Jahren. Für den Franchisegeber: Standort, Hotel-Management-Erfahrung, finanzielle Kraft des Franchisenehmers. Hans-Dieter Schiller: Seine festen Gebühren und seine Buchungsgebühren sollte man kennen, dann lässt sich leichter kalkulieren. Auch über die Vertragsdauer sollte man

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Oktober 2011 hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 wichten danach, was keinen Sinn macht: So werden Standorte mit 250.000 Einwohnern und 500.000 Übernachtungen im Fremdenverkehr als genehmigungsfähig angesehen, während 100.000 EinwohnerStädte mit 900.000 Übernachtungen im Fremdenverkehr angeblich keine adäquaten Standorte sind, da touristisch geprägt. Zu dieser Beurteilung kommen einige Kreditinstitute erstaunlicherweise ausgerechnet in der Hotellerie. Übersetzt man diese Sichtweise auf andere Branchen, dann müsste z.B. Hapag Lloyd für neue Flugzeuge und Schiffe nur dann Fremdkapital erhalten, wenn garantiert keine Touristen, sondern nur Geschäftsleute und Waren befördert werden. Als weitere Kriterien gelten: die Werthaltigkeit des Nutzungsvertrags, Reputation des Investors, Bonität der Pachtgesellschaft und Höhe der Mietausfallbürgschaft. Thomas Edelkamp: Unsere Aufgabe ist es, die Banken stärker aufzuklären und mit ihnen zu kooperieren. Die Banken wissen um Franchising, aber noch nicht genug in der Tiefe, um die Effekte von Franchising darstellen zu können. margit Hug. Welche Banken finanzieren überhaupt Franchiseverträge? Wie gross ist überhaupt das Verständnis der Banken zu diesem Thema? Markus Lehnert: Einige Bänker verstehen Franchising inzwischen; sie pochen bei Hotelprojekten sogar auf eine Bindung an eine grosse Marke. Ihnen ist die Marke sogar oftmals mehr wert als die Expertise des Betreibers. Diskussionen entstehen häufig im Rahmen des "owners' agreements" (Anm.d.Red.: Auf dieses Thema werden wir separat eingehen.) Martin Bowen: Ein gewisses Verständnis ist da, wobei die Franchisegeber aber noch sehr viel erläutern müssen und sollen. Sparkassen und einige Immobilien-Finanzierer beschäftigen sich ernsthaft mit dem Thema. Georg Schlegel: Das Verständnis der meisten Banken ist gewachsen. Aber keine Bank wird sagen, dass sie nicht finanziert. Ulrich Widmer: Die Lust der Banken, Hotels zu finanzieren, ist momentan eh nicht hoch. Und wenn, dann nur in Verbindung mit einer grossen Marke. Grundsätzlich gilt auch im Dialog mit den Banken die "Faustregel": Je grösser das Haus und höher die Kategorie, desto eher eignet es sich für einen Management-Vertrag und damit u.a. für institutionelle Investoren. Je kleiner das Haus und niedriger die Kategorie, desto eher ist es ein Kandidat für Franchising und für den einzelnen Unternehmer. Ein Mittelständler kann halt keine Garantie für ein 400 Zimmer-Hilton geben - das kommt noch hinzu. Christian Windfuhr: Das Verständnis ist grösser als allgemein angenommen. Usama Dessoky: Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Banken eher Kredite geben, wenn es einen Betreiber mit einem internationalen Franchise-Agreement gibt. Margit Hug: Unser Vertrag wurde beispielsweise von der LfA (Förderbank Bayern) als "förderungswürdiger Vertrag" zertifiziert - allerdings können Kredite über die LfA immer erst nach Genehmigung durch die Hausbank (Sparkassen) erfolgen. Dies bedeutet: Hat der Berater der Hausbank wenig Verständnis für die Branche und das Franchisesystem, können auch die nachgelagerten Systeme nicht genutzt werden. Auch beratende Institutionen wie die IHK haben noch Wissensdefizite. Uwe Niemann: Als Bank ist man auf die Bonität des Franchisenehmers angewiesen. Der Name auf dem Hoteldach spielt eine geringere Rolle. Bei Pachten sind unsere Checks schon sehr hart - bei Franchising sind unsere Ansprüche noch höher. Kreditgespräche führen wir vorrangig mit Investoren, die dann schon einen FranchiseeNamen und einen Marken-Namen mit einbringen. Häufig bitten uns Investoren auch um Hilfe bei der Überprüfung der geplanten Partner. Manchmal kommen Investor und Betreiber auch schon zusammen zum Gespräch. Antje Zumsande: Viele Sparkassen und Volksbanken sowie einige Privatbanken und vereinzelt auch Landesbank-Töchter. Das Thema Franchising ist durchaus bekannt, wenn auch nicht immer aus dem Kreise der Hotellerie. // Die Antworten hat Maria Pütz-Willems gesammelt. Anzeige PKF hotelexperts München ist Mitglied des internationalen PKF Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsnetzwerkes mit über 440 Büros in 125 Ländern. Das auf Hotels spezialisierte Leistungsspektrum umfasst unter anderen: ? ? ? ? ? ? Feasibility Studies Bewertungen Asset Management Betreiberauswahl /-suche Transaktionsberatung Sanierungskonzepte nach IDW S6 Basis unserer Beratungstätigkeit in allen Phasen ist unsere profunde Pantone Reflex Blue C Marktkenntnis basierend auf der l an gj ä hr i ge n S am m lung vo n Benchmark-Kennzahlen von Hotels in fast allen größeren Hotelmärkten Europas 100c / 73m / 0y / 2k Weitere Informationen erhalten Sie unter: PKF hotelexperts GmbH, Maximilianstraße 27, 80539 München T.: +49 (0)89 290 32-200, F.: +49 (0)89 290 32-222, E-Mail: info@pkfhotelexperts.com, Web: www.pkfhotelexperts.com 57r / 71g / 146b

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hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Oktober 2011 Der Pool im Kempinski Airport Hotel München, dem GastgeberHotel für den zweiten SpaWorkshop. 2. WORKSHOP "INVESTMENT IN SPAS" IM KEMPINSKI AIRPORT MüNCHEN Die knallharte Spa-Kalkulation München (5.8.2011). Der nächste Workshop "Investment in Spas" wird in München stattfinden: am 3. November 2011 im Kempinski Airport Hotel. Das Flughafen-Hotel ist ein idealer Treffpunkt für Interessenten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die Zahlen und Fakten zur Spa-Kalkulation und zum Spa-Markt suchen. Zielgruppe sind Geschäftsführer von Hotelketten, Führungskräfte aus der Hotel-Operative, Spa-Leiter, Berater und Vertreter der Zulieferer-Industrie. u der Premiere dieses sehr wirtschaftlichkeitsorientierten Spa-Workshops im Hotel Nassauer Hof in Wiesbaden Mitte Mai hatten sich 17 hochkarätige Teilnehmer angemeldet. Da das Interesse gross war, haben die Veranstalter, Rizzato Spa Consulting aus Tettnang im Schwarzwald und hospitalityInside.com aus Augsburg, für 3. November einen neuen Termin angesetzt. Dagmar Rizzato, Geschäftsführerin der international renommierten Rizzato Spa Consulting, zeigt auf, wie sich neben Trends und Fakten die Realität und Entwicklung des Spa-Marktes darstellen, insbesondere mit Relevanz für die Wirtschaftlichkeit. Die nationale und internationale Ausrichtung der Spa-Branche geben konzeptionelle Chancen und Anforderungen vor - das soll diskutiert werden. Der Markt, Day Spas und harte Kalkulationen Einen Teil dieses Spa-Marktes besetzen Day Spas. "Ein Bereich mit hohen Potentialen", wie Marianne Schnaitmann, Geschäftsführerin der Schnaitmann Beauty GmbH, weiss. Dennoch gelten für Day Spas andere Erfolgsparameter als für reine HotelSpas. Zunehmend häufen sich Mischkonzepte in diesem Segment. Auf diese Herausforderungen wird die Referentin eingehen. Tief in die Zahlen eintauchen wird dann Susanne Kraus Winkler, Managing Partner der Loisium Hotel- und Resortentwicklungs- und Management GmbH aus Österreich. Sie vollzieht die Kalkulation eines Spas nach und erläutert, wie Flächen- bedarf und Nutzungskonzept die Kosten diktieren. Beispiele aus der Praxis für Urban Spas, Resort-Spas und Thermen sollen zeigen, wie stark Raumplanung und Konzept die Wirtschaftlichkeit beeinflussen. Damit ist genug Stoff geboten, um noch einmal intensiv zu diskutieren. Sponsor ist Hansgrohe und seine Marke Axor. Der eintägige Workshop im Kempinski Airport Hotel München beginnt um 10 Uhr und endet gegen 18 Uhr. Er wird in deutscher Sprache gehalten. Der Preis pro Person liegt bei 490 Euro (ohne Mwst.), inklusive Mittagessen und Kaffeepausen, inklusive Tagungspauschale und Seminar-Unterlagen. Anmeldeschluss ist Mittwoch, 5. Oktober 2011. // Mit weiteren Informationen helfen gerne weiter: Dagmar Rizzato, Geschäftsführerin, Rizzato Spa Consulting, Telefon +49(0)7542-94 69 90, eMail: rizzato@ spa-consulting.com, oder Maria PützWillems, Chefredakteurin, hospitalityInside.com, Telefon +49(0)821-885 880 10, eMail: maria@hospitalityInside.com. dagmar Rizzato. susanne Kraus Winkler.

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Oktober 2011 hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 MOTEL ONE ENTWICKELT SICH WEITER - BEI DEN STANDORTEN UND IM KONZEPT Von punktueller Wertigkeit München (10.6.2011). Salzburg, München, Berlin, München... In der letzten Zeit haben Motel One-Hotels fast im Wochen-Rhythmus eröffnet. Der Rhythmus soll nicht in dieser Taktzahl beibehalten werden, doch Platz für Motel One sieht Co-CEO Philipp Westermann noch jede Menge. em ehemaligen Investment-Manager von Morgan Stanley obliegt die internationale Expansion. Jetzt sind die ersten Projekte ausserhalb des deutschsprachigen Raums spruchreif: in Grossbritannien, Belgien und Polen. Im Heimatmarkt Deutschland - dem die Gruppe immer noch "erste Priorität" einräumt - zeigt Motel One unterdessen, mit welchen kleinen Veränderungen man ein 2 Sterne-Produkt noch wertiger machen kann. Das kommt vor allem den grossen Häusern zugute. Vor zwei Tagen eröffnete das bislang grösste Hotel der Gruppe: das 505 Zimmer zählende Motel One Berlin-Hauptbahnhof. Beobachtungen und ein Gespräch mit Philipp Westermann. Das Motel One direkt gegenüber dem Berliner Hauptbahnhof ist nicht zu übersehen. Es ist das achte Hotel der Gruppe in Berlin, und vielleicht zieht es auch deshalb verstärkt die Aufmerksamkeit kritischer ArchitekturBetrachter auf sich: In der Stadt werden die neuen Gebäude in der Umgebung des Designer-Bahnhof zunehmend wegen ihres fehlenden Charmes kritisiert. Inzwischen hat Senatsbau-Direktorin Regula Lüscher verordnet, dass Häuser in "stadt- bildprägenden Lagen" am Hauptbahnhof künftig nur noch nach Durchführung eines Architektur-Wettbewerbs gebaut werden dürfen. Dieses Motel One, das der Hotelgruppe auch gehört, war schon das Resultat eines Architektur-Wettbewerbs. Mit dem ebenfalls noch jungen Motel One Deutsches Museum in München verbindet es die raffinierte Fensterfront. Die Fenster von zwei Etagen wurden jeweils zusammen gezogen, so dass die Fassade viel schlanker wirkt. Die 12 Etagen fügen sich nun gefällig in das Ambiente der Wohnhäuser in der Nachbarschaft ein. Das Haus in München gehört übrigens der Immobiliengruppe des Münchner Traditionsbekleidungshauses Hirmer. In der bayerischen Landeshauptstadt ist die Gruppe inzwischen mit sieben Häusern präsent - und Platz sieht man auch dort vielleicht noch für ein achtes Haus, z.B. in Schwabing, nahe der Universität (sh. Interview nächste Seite). Das 469 Zimmer grosse Hotel in Lauf-Entfernung zum Deutschen Museum und zum Gasteig (und in einer Reihe mit einem Novotel und Holiday Inn Express) veranschaulicht die Weiterentwicklung der Marke Motel One. Und die stellt unter Insidern einmal mehr die Frage, ob der selbst gewählte Begriff des "Low Budget-Design" Hotels wirklich noch auf Motel One zutrifft oder sich inzwischen kontraproduktiv auswirken könnte. Doch selbst Geschäftsführer Philippe Weyland gibt sich bescheiden: "Das passt schon." Eine Lounge mit Leder-Fauteuils als punktuelles Highlight Motel One verändert nicht sein Corporate Design, aber Details. So fällt im Motel One Deutsches Museum als erstes die Lounge ins Auge: Abseits der inzwischen legendären, türkisfarbenen Arne Jacobsen-Eggchairs vorm TV-Kamin gibt es in diesem Hotel ein Novum: eine gemütliche kleine Bibliothek mit Büchern und Miniatur-Modellen vom Deutschen Museum sowie eine Lounge mit einem auf vier Meter lang gezogenen, hellen Leder-Sofa und im Kontrast dazu mehrere tiefe, dicke Leder-Rundlinge. Das 4m-Sofa ist eine Spezial-Anfertigung aus Italien. Zudem hat der Münchner Lichtdesigner Ingo Maurer hier das Beleuchtungskonzept entworfen. Motel One gibt Geld nur punktuell aus - aber mit grosser Wirkung. "Einzelne Möbel Anzeige Hotel Consulting Wir eröffnen Ihnen Perspektiven. www.hotour.de

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hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Oktober 2011 Hotel in Krakau/Polen in hoffentlich sechs Monaten. Der erste Schritt ausserhalb des deutschsprachigen Raumes ist schon gemacht - in Edinburgh, Grossbritannien. Wie stellt sich die Rechnung von Motel One in diesem Markt dar? In Edinburgh investieren wir 23 Millionen für ein 208 Zimmer-Hotel in einem bestehenden Gebäude, das umgebaut wird. Motel One hat dort ein Grundstück gekauft und finanziert den Bau schrittweise (Stichwort "forward funding"), und ein lokaler Entwickler erstellt es. Wir werden in Edinburgh mit Zimmerpreisen ab 69 Pfund Sterling (derzeit ca. 77 Euro) an den Markt gehen. Was hat Sie an Edinburgh gereizt? Die Stadt hat mit 11 Millionen Übernachtungen und einer Auslastung von über 75% ähnliche Voraussetzungen wie München. Zudem ist die Lage des Motel One einfach top: direkt am Hauptbahnhof und an der Ecke zur Royal Mile, der Hauptattraktion für Touristen. Ausserdem dreht der FlughafenBus vor unserem Hotel. Neu wird für uns der Umstand sein, dass wir ein altes Gebäude dort umbauen - erstmals wird ein Motel One sogar ein Turmzimmer haben! Wir verlassen uns hier auf unseren lokalen Entwickler Chris Stewart, der schon viele Hotels gebaut hat, u.a. Travelodge und Apex Hotels. sem wettbewerbsträchtigen Markt natürlich nach den Mikromärkten. Wir kalkulieren dort etwa mit Zimmerpreisen ab 89 Pfund Sterling (derzeit rund 100 Euro). London ist ein sehr yield-getriebener Markt, und andere Budget-Ketten vermarkten sich über Tiefstpreise plus Aufschläge für jede Service-Leistung. Motel One verfolgt eher die Politik des stabilen, verlässlichen, einschätzbaren ZimmerPreises, der auf den ersten Blick aber höher wirkt als der von Wettbewerbern. Werden Sie das in London ändern? Nein, ich denke nicht. Wir setzen da am Anfang auf unsere gute Vernetzung im deutschsprachigen Markt, die allein uns schon eine gute Belegung in London bringen wird. Von 100 Millionen Übernachtungen in London werden allein fünf durch Deutsche generiert. Der Name Motel One und das Produkt als solches werden dann in Grossbritannien bekannter werden, wenn wir dort mit mehreren Häusern vertreten sind. Wie gross ist Ihr Development-Team jetzt? Wir sind derzeit zehn Mitarbeiter. Ein weiterer Developer, der sich in Spanien und der Türkei gut auskennt, wird im Sommer zu uns wechseln. Ein neues Design-Element: der runde Tisch in der Lobby. Ist die Finanzierung in den ausländischen Märkten eine Herausforderung für Motel One? In England ist ausreichend Kapital am Markt, in Zentral- und Osteuropa ist die Finanzierung dagegen oft eine Herausforderung. Allerdings haben wir auch bestehende Kapital-Partner, die mit uns weitere Projekte angehen möchten. Wo ist noch Platz in Ihrem Heimatmarkt Deutschland für Motel One? Deutschland bleibt unsere erste Priorität! Es gibt noch viel Platz für Motel One, in Grossstädten und vermutlich auch in Sekundärstädten. Wir bleiben in Bewegung. Wie werden Sie im fremdsprachigen Markt UK die neuen Mitarbeiter mit der deutschen Mentalität und mit der Motel One-Philosophie vertraut machen? Wir werden natürlich neue Mitarbeiter vor Hoteleröffnungen auch in Deutschland ausbilden. Wir sind aber auch gleichzeitig offen, von anderen dazu zu lernen. Vielen Dank für das Gespräch! // sollen Highlights sein," erläutert Innenarchitektin Svenja Hansen. "Teure Highlights!" fügt Uschi Schelle-Müller, Marketing-Managerin und mitverantwortlich für die DesignEntwicklung, hinzu. Dennoch: Die Lounge (Foto) steigert den Eindruck der Wertigkeit um ein Vielfaches gemessen an den Kosten. Mini-Veränderungen an den ebenfalls legendären Motel One-Hockern: Ab sofort haben sie eine 10 cm hohe Mini-Lehne. Ob es den Sitz-Komfort massgeblich steigert, mag dahingestellt sein, es steigert aber erneut die Wertigkeit. Ähnliches gilt für die in allen Motel One Hotels eingesetzten Bogenlampen von Achille Castiglioni: Zum einen brechen sie in diesem grossen (Frühstücks-)Foyer das Lineare, zum anderen sind sie ein wohltuender Blickfang. Mit diesem "Finetuning" führt Motel One auch sein Konzept der Marken-Highlights aus den Zimmern fort, wo man inzwischen Loewe-Flachbildfernseher mit iPod-/MP3-Anschluss, Artemide-Leuchten, Waschtisch-Armaturen von Dornbracht und eine Raindance Dusche von hansgrohe integriert hat. Details wie die aufs Deutsche Museum bezogene Lounge sollen auch künftig - wo immer möglich - realisiert werden. Motel One sieht nämlich noch viel Platz für seine Budget-Marke, auch ausserhalb Deutschlands. Dazu Co-CEO Philipp Westermann im Gespräch mit Maria Pütz-Willems: Herr Westermann, Deutschland ist jetzt bereits mit einem guten Motel One-Netz überzogen, in Österreich stehen die nächsten Eröffnungen an - wo rechnen Sie mit den nächsten weiteren Abschlüssen? Philipp Westermann: Wir gehen nicht länderweise vor, sondern streben alle europäischen Grossstädte mit einem hohen Übernachtungsvolumen an. Wir haben bereits einige Abschlüsse, über die wir in Kürze berichten können, die aber derzeit noch aufschiebend bedingt sind: u.a. ein Hotel in Brüssel, das wir hoffentlich in vier Monaten unter Dach und Fach haben, und ein philipp Westermann. London ist ebenfalls Ihr Ziel. Wie weit ist die Hotelsuche dort gediehen? Westermann: Nur in London sind allein zwei Entwickler für uns auf Suche, wir schauen uns derzeit mehrere Objekte an - entweder zum Kaufen oder zum Mieten. Ich gehe davon aus, dass wir bis zum Jahresende auch dort unterschrieben haben werden. Die Preise orientieren sich in die-

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Oktober 2011 hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 SCHÖRGHUBER/ARABELLA UND STARWOOD ORDNEN IHRE PARTNERSCHAFT Neue Freiheiten München (27.5.2011). Künftig gibt es in dieser Partnerschaft nur noch zwei Parteien: den Eigentümer - die Bayerische Hausbau innerhalb der Schörghuber Unternehmensgruppe - und den Manager Starwood Hotels & Resorts. Die bisherige, zwischengeschaltete Betreibergesellschaft ArabellaStarwood Hotels (ASH) ist zum 1. Juli 2011 aufgelöst. Der 1998 von Stefan Schörghuber initiierte und in einem 51:49-Verhältnis dominierte Joint Venture-Vertrag mit Starwood existiert damit nicht mehr. 23 der insgesamt 39 Hotels aus dem bisherigen ArabellaStarwood-Portfolio werden in die direkten Management-Hände von Starwood aus übergehen. Starwood selbst wird in München im Hause Schörghuber eigene Büros unterhalten. Die noch verbliebenen Mitarbeiter werden übernommen. 25 Mitarbeiter haben das Unternehmen bislang verlassen oder werden es tun. Vor der Presse in München unterzeichneten beide Parteien am Dienstag den neuen Vertrag. erträge zwischen beiden Partnern werden künftig direkt geschlossen - über die Arabella Hospitality Group (AHG), eine 100prozentige SchörghuberUnternehmenstochter. Investiert Schörghuber künftig in ein Hotel, wird die Tochtergesellschaft Bayerische Hausbau diese an die AHG verpachten. Die AHG kann dieses Objekte dann an Starwood Hotels ins Management vergeben. "Es gibt aber keine Exklusivitätsvereinbarung mit Starwood," relativierte Dr. Klaus N. Naeve, Vorsitzender des Vorstands der Schörghuber Unternehmensgruppe. Gleichzeitig frohlockte er bereits beim Pressegespräch, weitere Hotels bauen und gemeinsam mit Starwood betreiben zu wollen. Dafür gibt es offenbar schon konkretere Pläne, auf die Dr. Naeve aber (noch) nicht eingehen wollte. "Der Hotelbereich ist und bleibt eines der drei Kern-Geschäftsfelder unserer Unternehmensgruppe", betonte er gegenüber hospitalityInside.com. "Schliesslich machen wir rund ein Viertel unserer Mieteinnahmen damit." Für Starwood Hotels & Resorts mutet die neue Vereinbarung wie ein Befreiungsschlag an: Sie kann im ehemaligen "Joint VentureLand" Deutschland, der Schweiz, Spanien und Südafrika nun nach eigener Lust und Laune expandieren. Bisher unterlag die Expansion in diesen Ländern immer der Absprache mit Arabella - was die StarwoodPläne wohl eher behinderte als förderte. Starwood managt künftig 23 Häuser "Arabella und Starwood sind seit dem Joint Venture-Start 1998 zusammengewachsen und wir werden zusammen weiter wachsen," fasst Roeland Vos, President Starwood Hotels & Resorts EMEA, zusammen. Für gemeinsame neue Projekte wird man Verträge bis 2037 abschliessen. Dieses Jahr war schon 2006, in der letzten Joint Venture-Verlängerung mit Stefan Schörghuber, als Auslauf-Jahr für das Joint Venture-Verträge benannt worden. Aktuell gehören zur Management-Gesellschaft ASH 39 Hotels. Diese splitten sich auf in 23 Eigentums- und Pachtbetriebe, in drei Franchise-Betriebe unter StarwoodFlagge und in 13 Häuser, die lediglich in das Sales- und Marketing-Netz Starwood eingebunden sind. Aus diesem "Schörghuber-Portfolio" übernimmt nun Starwood die 23 Eigentums- und Pachtbetriebe im Management (Detail-Aufzählung siehe Kasten). Für 23 Häuser mussten also die Vertragskonditionen neu verhandelt werden, es mussten Gespräche mit den Fremdeigentümern geführt werden und die Strukturen in München neu geordnet werden. Anzeige Hotel Consulting Wir öffnen Ihnen Türen. www.hotour.de

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hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Oktober 2011 Besiegelt: Roeland Vos (links), Europa-präsident von starwood Hotels & Resorts, und dr. Klaus naeve, Vorstandsvorsitzender der schörghuber unternehmensgruppe, unterschreiben vor der presse die neuen Vereinbarungen. Der Unterschied für die einzelnen Hotels besteht nun darin, dass sie künftig direkt an Starwood Hotels berichten werden (konkret an Thomas Willms in Wien, Vice President & Regional Director Central/Eastern Europe für Starwood) und nicht mehr an das Haus Schörghuber bzw. die AHG, wo jetzt Reinhold Weise die Geschäfte leitet und damit der "owner`s representative" und Asset Manager Hotels für die Schörghuber Unternehmensgruppe ist. Willms und Weise sind bis jetzt gemeinsam Geschäftsführer der ASH, ab 1. Juli werden sie sich dann als Gesprächs- und Verhandlungspartner mit Management- und Owner-Interessen gegenüber sitzen. "Das sind neue Rollen, an die wir uns alle erst gewöhnen müssen," sagte Weise. übereinstimmung bei Konditionen In puncto Konditionen gaben sich sowohl Roeland Vos wie Reinhold Weise entspannt: "Die Management Fees fliessen künftig an Starwood und nicht mehr wie früher an die Joint Venture-Gesellschaft," so Vos, "die Konditionen entsprechen dem eines Portfolio-Deals". Weise: "Es ist ein fairer Deal, zu marktüblichen Konditionen." Beide Seiten betrachten die neue Regelung als eine "Vertragsanpassung", die dritte nach der Joint Venture-Gründung 1998 und mit Stefan Schörghuber 2006. Weil man nach wie vor auf gute Beziehungen setze, bezieht Starwood Hotels in der ArabellaZentrale in der Englschalkinger Strasse Büros. Dort werden weiterhin die Abteilungen Verkauf & Marketing, Einkauf, Buchhaltung und Reservierung aufrecht gehalten werden. Auf die Frage, warum diese Abtei- lungen jetzt nicht im europäischen Starwood-Headquarter in Brüssel integriert werden, antwortete Thomas Willms: "Wir sehen das - neben Wien - als eine Art 'Area Office', die Mitarbeiter werden nicht allein für die Schörghuber-Projekte zuständig sein." In räumlicher Nähe zu den Starwood-Büros werden sich dann auch - der kurzen Wege willen - die Büros der Schörghuber-Hoteldivision mit Reinhold Weise und etwa zehn Mitarbeitern befinden. Unter dem Strich sind die noch verbliebenen Mitarbeiter der Zentrale übernommen worden - entweder in die Schörghuber-Unternehmensgruppe und ihre Töchter oder in Starwood-Hotels bzw. -Abteilungen. Die ASH zählte einmal rund 90 Mitarbeiter, von denen 25 das Unternehmen bislang verlassen haben oder es in den nächsten Wochen noch tun werden. So wird Hans-Peter Hermann, Corporate Director Development, im Juli zu einer Fondsgesellschaft wechseln. Ex-CEO Wolfgang Neumann ist, wie berichtet, inzwischen COO bei Rezidor. Für die Mitarbeiter geringe änderungen Jene Mitarbeiter, die im Starwood-Büro in München arbeiten werden, erhalten AHGVerträge, berichten aber direkt an Starwood. Direkte Starwood-Verträge erhalten nur einige wenige Führungskräfte mit zentralen Funktionen, z.B. die Regionaldirektoren für Sales und Marketing oder die PR. Als Management-Gesellschaft stellt Starwood die General Manager; Veränderungen soll es auf GM-Ebene aber keine geben, versichert Thomas Willms. Das einzige personelle Thema, das ihn jetzt beschäftigt, ist die Neuordnung der Areas. Dazu wird er in wenigen Wochen mehr sagen können. Dass die Verhandlungen fünf Monate länger dauerten als letzten Herbst von Dr. Naeve angekündigt, begründete dieser so: "Wir haben völlig unterschätzt, was es heisst, Management-Verträge abzuschliessen," sagte er. Im Januar und Februar hätte man zudem zwei Monate lang keinen gemeinsamen Termin zur Weiterverhandlung finden können. Auf Starwood-Seite, so bekennt Vos, hätten vor allem die amerikanischen Anwälte wesentlich mehr Zeit benötigt. Die Vorgänge füllen 84 Aktenordner. Es bleibt zum guten Schluss die Frage, was sich nun eigentlich geändert bzw. verbessert hat? "So ist alles viel gradliniger aufgestellt," antwortete Vorstandsvorsitzender Dr. Klaus Naeve. Zum Thema IFRS gefragt, sieht er aus den neuen Reglungen resultierende Nachteile für die Unternehmensgruppe durch diese Umstrukturierung stark minimiert. Die Lust an Hotels aber ist wohl noch da: Die Konzentration auf die Rolle als Investor bedeute für Schörghuber "nicht das Ende der Hotel-Aktivitäten." Reinhold Weise sagte: "Verändert hat sich, dass etliche Doppelstrukturen aufgelöst wurden," und ergänzt mit Blick auf die AHG als Pächter: "Das Risiko tragen wir weiterhin." Auch für Schörghuber sei dies ein erster neuer Schritt, und in drei bis vier Jahre lasse sich wohl erst erkennen, ob diese Entscheidung die richtige gewesen sei. Starwood Hotels & Resort freut sich nun darüber, uneingeschränkt expandieren zu können: "Auf unserer Expansionsliste stehen in Deutschland nach wie vor Berlin, Düsseldorf und Köln. Unbedingt möchten wir ein W in Berlin oder Hamburg platzieren, in Köln könnten wir uns noch mit unseren Marken aloft oder Four Points einklinken." Von den gemeinsam mit Schörghuber initiierten Projekten in Deutschland ist das Westin Elbphilharmonie Hamburg das nächste Projekt. Schörghuber-Vorstand Klaus Naeve unterstützt ihn deutlich: "Wir sind Pächter dort, es ist alles fix, wir werden an dem Projekt festhalten, auch wenn die technische Umsetzung schwierig ist." Der Eröffnungstermin ist noch unbestimmt (2013 oder 2014). Am 1. Juli 2011 jedenfalls ist die Ära der Arabella Hotels München endgültig beendet. Begonnen hatte es 1969 mit dem Bau des "Arabella-Hauses" und dem Arabella Hotel, dem ersten Hotel der Gruppe. // Maria Pütz-Willems

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Oktober 2011 hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 1. "FREITAGSHAPPEN": WOHIN TREIBEN UNS SOCIAL MEDIA UND MCOMMERCE? In der Klemme Wiesbaden (8.7.2011). Ein kleiner, feiner Zirkel sollte es sein und ein informeller Gedankenaustausch über jedes Wettbewerbsdenken hinweg: Dieses Ziel hat der 1. "Freitagshappen" erreicht. hospitalityInside und das Hotel Nassauer Hof in Wiesbaden hatten für letzten Freitag zu einer neuen Talkrunde eingeladen, die auch in Zukunft ein- bis zweimal im Jahr stattfinden und wichtige Führungskräfte zusammen bringen soll. Für die Inspiration zum Thema "Wohin treiben uns Social Media und Mobile Commerce?" sorgten externe, hotel-und technologie-kritische Experten. Und in der Runde gab es teils verblüffte Gesichter über ungeahnte Zusammenhänge. n der Zukunft bestimmen nicht mehr die Hotels den Dialog mit ihren Gästen und Kunden, sondern diese werden selbst entscheiden, welche Hotels mit ihnen reden dürfen. "Der User glaubt uns nicht mehr," fasste Bruno Wolf, Geschäftsführer der HHC - Bruno Wolf - Consulting den Einfluss der Social Media heute zusammen. 16 Jahre lang war er bei Marriott für alle Vertriebs- und Technologie-Themen zuständig gewesen, zuletzt als Director International eCommerce Distribution. Wie ohnmächtig Hoteliers in Zukunft sein könnten, deutete Michael Hartmann durch Gegensätze an: "Technologisch wird auf die Branche eine Industrialisierung zukommen. Das widerspricht ihrem Kernziel, individuellen Gästeservice zu bieten." Hartmann, ursprünglich selbst ein Hotelier mit Wurzeln bei Kempinski, seit 15 Jahren aber bei der Siemens AG und heute für die Markt-Entwicklung im Bereich Hospitality zuständig, fügte hinzu: "Hotelgruppen definieren sich heute über ihre Marken, ihren Puls aber treiben die GDS und Online-Buchungsmaschinen!" In der Klemme zwischen IT und Kunde Der Gastgeber in der Klemme zwischen IT und Kunde? Es sieht ganz danach aus, wenn man den Aussagen der Führungskräfte namhafter grosser und kleinerer Hotelgruppen in der Runde glauben darf: Ein "global player" gab zu, die Entwicklung der Social Media zunächst bewusst ignoriert zu haben - man hielt es für einen flüchtigen Hype. In einer anderen Kette stritt man sich wegen der Vielschichtigkeit des Themas lange, wer im Unternehmen denn überhaupt für Social Media zuständig sei... Offene Worte im kleinen Kreis, so wie der "Freitagshappen" sein soll. Der Hotellerie scheint nicht bewusst zu sein, dass die Tourismus-Branche - nach der Landwirtschaft - weltweit der grösste Arbeitgeber ist und deshalb wie kaum eine andere eng mit übergeordneten gesellschaftlichen Themen verflochten ist. Sie bekommt als eine der ersten Branchen zu spüren, welchen Druck Kunden einerseits ausüben können, andererseits aber werden sie auch dem Druck ihrer eigenen Einbindung in Eigentümer-Forderungen und Gesetzesvorgaben auf kommunaler wie nationaler Ebene ausgesetzt sein. Was weit entfernt klingt, liegt plötzlich ganz nah: Wenn Firmenkunden heute bereits beginnen, "green loyalty points" zu sammeln und an Freunde weiter zu geben, ist der Schulterschluss zwischen Umwelttrends, Hotel und Social Media perfekt. Diese Entwicklungen bietet natürlich auch Chancen, das eigene Unternehmen positiv zu profilieren, den Gast in allen Reise-Phasen zu "begleiten" (vor, während und nach der Reise), ihn per iPhone/Apps durch den Geschäftsreise-Alltag zu geleiten und ihm den persönlichen Service dann zu offerieren, wenn er ihn braucht. Interessante Bemerkung am Rande: Unternehmen sollten Anzeige Hotel Consulting Wir machen Hotels erfolgreich. www.hotour.de

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hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Oktober 2011 auch künftig genauso bequem "offline" wie "online" ansprechbar bleiben. NACHHALTIGKEIT: FONDS FORDERN, BETREIBER RECHERCHIEREN Vernetzt denken und Netzwerke fördern Manchmal allerdings, so gaben die Gäste des 1. "Freitagshappen" zu, steht sich die Branche selbst im Weg. Ihre Inhomogenität verhindert, dass sie - beispielsweise im Gegensatz zu den Airlines - je mit einer Stimme sprechen wird. Zu sehr verzettelt sich die Hotellerie im Klein-Klein ihres Alltags, zu selten wird vernetzt und über den Tellerrand hinaus gedacht. Insofern wird die Branche getrieben anstatt selbst zu treiben. Sie denkt noch zu stark an ihr Kern-Geschäft/den Gast und weniger an das, was die aktuelle Technologie-Welle und der Online-Wille der Massen mit ihnen machen werden. Der entspannte Gedankenaustausch setzte sich fort, als Karl Nüser und sein Team der "ENTE" den geistigen "Happen" kulinarische folgen liessen. Der Nassauer Hof hat gezeigt, wie fruchtbar der direkte Kontakt in einem gut vorbereiteten Umfeld auch im Zeitalter von Social Media sein kann. Mit den "Freitagshappen" will hospitalityInside auch künftig aktuelle Entwicklungen ansprechen, Fragen aufwerfen, Denkanstösse geben, Horizonte öffnen, neue Ideen finden und die Kontakte im Netzwerk fördern... // map Grün wird gut München (15.10.2010). Nachhaltigkeit bei der Gebäudeplanung und sozialverantwortliche Unternehmenskonzepte standen im Mittelpunkt vieler Veranstaltungen auf der diesjährigen Immobilienmesse Expo Real in München, so auch bei der Hotelkonferenz "Hospitality Industry Dialogue". 80 Minuten lang diskutierten zwei Hotelgruppen, eine Projekt-Repräsentantin, ein Architekt und ein DGNB-Vertreter, inwieweit Investoren bereit sind, in nachhaltige Hotels zu investieren. Die Hotelketten recherchieren und handeln hier schon lange selbst über eigene Standards und beraten sogar ihre Investoren; die Zertifizierer tragen zum Bewusstsein bei und die Architekten müssen sich noch stärker hineindenken. Neu der Aspekt, dass die Gäste mit in Nachhaltigkeitskonzepte einbezogen werden müssen. er Tourismus ist nicht aufzuhalten, die Öffnung der asiatischen Märkte wird so viele Touristen in die Welt befördern, wie sie sie noch nie gesehen hat. "Schätzungen gehen davon aus, dass im Jahr 2020 etwa 1,6 Milliarden Menschen um die Welt reisen, beinahe doppelt so viele wie heute," eröffnete Moderatorin Maria Pütz-Willems, hospitalityInside.com, die Diskussionsrunde zum Thema "Investments in nachhaltige Hotels: Zahlt sich CSR aus?". Dass Umwelt- und Naturschutz damit immer wichtiger werden, liegt auf der Hand. Reisende verbrauchen Energie, produzieren Müll und tragen erheblich zum CO2-Austoss bei. Das Bewusstsein dafür nimmt vor allem bei den Reisenden aus westlichen Ländern seit Jahren stetig zu. "Das Interesse am Umweltschutz ist dank der Marketing-Aktionen der Amerikaner gestiegen, obwohl sie in der Entwicklung hinterher hinken", erklärte Alexander Rieck, Architekt am Fraunhofer IAO, Stuttgart, und selbständiger Architekt. Am sensibelsten reagierten Westeuropäer, vom Mittelmeer bis Skandinavien, auf Umweltthemen. Für Rieck steht fest: In Ländern wie Deutschland müsse jedes Projekt nachhaltig geplant werden. Schliesslich liege die Urbanisierungsquote in Industrieländern bei 70 bis 80%. Aber auch für neue Märkte wie China sei ökologisches Denken und Handeln zwingend notwendig. "In China beträgt die Urbanisierungsquote derzeit bei 30 bis 40%. Dort wird bald Stadtraum für 400 Millionen Menschen und mehr erforderlich", erklärte er. Betreiber fordern grüne Gebäude Die Tourismus-Branche hat in den vergangenen Jahren bereits eine Reihe ganzheitlicher Konzepte erarbeitet, die die wichtigsten Aspekte - CO2-Ausstoss, Artenschutz, Abfallverwertung und Schutz des Trinkwassers - berücksichtigen. Den Grund dafür erklärte Martin Bowen, ass. Vizepräsident Entwicklung Kontinentaleuropa bei der InterContinental Hotels Group (IHG): "In der Kostenstruktur von Hotelketten spielen die Faktoren Energie, Müll und Materialien eine sehr grosse Rolle. Schon kleine Veränderungen in Richtung Umweltschutz können Grosses bewirken." Alle Ketten geben ihren Mitgliedern inzwischen strenge Regeln zur Material-, Energie- und Müllreduzierung vor. Zudem folgen sie Gebäude-Zertifizierungen nach nationalen oder internationalen Standards. Das amerikanische Siegel für "grüne" Gebäude, LEED (Leadership in Energy and Environmental Design), ist derzeit weltweit am bekanntesten. Es unterscheidet die Umweltfreundlichkeit der Gebäude in "Zertifiziert", "Silber", "Gold" oder "Platin". Das deutsche Pendant zu LEED trägt den Namen DGNB und zertifiziert nur bis "Gold" - Off the record plauderten beim 1. "Freitagshappen" Führungskräfte von Travel charme Hotels & Resorts, Hilton Worldwide, HR management & consulting, programmingpool, Intercontinental Hotels group, arabella Hospitality group und arcona Hotels & Resorts.

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Oktober 2011 hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 was ihm in der Praxis, wie Architekt Rieck meinte, schon automatisch Nachteile gegenüber LEED bringt: "Weil Platin mehr ist als Gold, nehmen viele ganz einfach LEED". Er kritisierte zudem, dass die Deutschen viel zu spät auf diesen Zug aufgesprungen seien. Zertifzierungen in der Diskussion Das DGNB-Modell funktioniert nach einem internationalen Punktesystem und ist laut Johannes Kreissig, Vorstandmitglied der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), sogar weiter entwickelt als LEED. Nach den Vorstellungen seiner Erfinder soll das DGNB-Zertifikat nach Deutschland nun Europa und später auch Märkte wie Brasilien und China erobern. "Die DGNB-Auszeichnung soll auch zu einer besseren Finanzierung führen", erklärte Kreissig. Der Kriterienkatalog wende sich sowohl an Stadt- als auch an Ferienhotels. IHG selbst arbeitet seit vielen Jahren mit LEED zusammen. Die Anforderungen von IHG zum Umweltschutz können die IHG-Betreiber im Intranet nachlesen. Dort erfahren Hoteleigentümer auch, was sie für eine LEED-Zertifizierung unternehmen müssten. Manche Zertifizierungskriterien enthielten jedoch merkwürdige Kriterien. "Ich frage mich, weshalb ein Hotel mehr Punkte erhält, wenn es mehr Fahrradständer hat? Von unseren Gästen kommt keiner mit dem Fahrrad", schüttelt Martin Bowen als Vertreter einer Business-Hotelkette verständnislos den Kopf über so manche Zertifizierungsansätze im Markt. umzusetzen. Darüber hinaus engagiert sich Accor sehr stark in sozialverantwortlichen Projekten, beispielsweise bei Aktionen gegen Kinderarbeit oder Kinderprostitution. Das Gesamtpaket scheint zu greifen, wie die Hotelbetreiber berichten. So gehören bei IHG wie Accor vor allem Fonds zu den "Treibern" des Themas Nachhaltigkeit. Denn nur vernünftige, zukunftsfähige Hotels lassen sich weiter verkaufen. Darüber hinaus erhöht sich der Druck auf die Hotelbetreiber von anderer Seite: Grosse Firmenkunden wie Siemens oder Telekom bringen ihre Gäste nur noch in Kettenhotels mit "grüner" Philosophie unter. Folglich haben die Ketten begonnen, auch ihre Investoren in puncto Nachhaltigkeit und CSR zu beraten. Accor investiert inzwischen sogar Zeit und Geld in eigene Recherchen über erneuerbare Energien, berichtet Caroline Andrieux, Sustainable Project Manager von Accor in Paris. "Grundsätzlich aber schliessen wir Nachhaltigkeitskriterien schon lange in unsere eigenen Standards fürs Bauen und Betreiben ein," betonte sie noch einmal. Vor allem Fonds treiben das Thema nachhaltigkeit: auf der Expo Real diskutierten (v.l.) martin Bowen, caroline andrieux, moderatorin maria pütz-Willems, silke Trost, alexander Rieck und Johannes Kreissig. Gäste strampeln für Kilowatt In einem war sich die Diskussionsrunde völlig einig: Hotelkunden sind nicht bereit, für Nachhaltigkeit mehr zu bezahlen. Vielmehr müsse man sie in den Umweltgedanken einbinden. "In den arabischen Ländern ist der Umweltaspekt schwerer zu vermitteln", erklärte Rieck. "Dort hat das Badezimmer 30 Quadratmeter, wobei Wasser in diesen Ländern am meisten Ressourcen verbraucht." Die neueste Herausforderung der Branche heisst daher, Gäste in sinnvolle Umweltaktionen einzubinden, ohne sie zu massregeln. Das beim Energieverbrauch vorbildliche Crowne Plaza in Kopenhagen hat sich dafür eine ganz besonders originelle Aktion einfallen lassen: "Gäste, die für das Hotel eine Kilowattstunde mit dem Fahrrad erstrampeln, bekommen ein Abendessen auf Kosten des Hauses", erklärte Bowen. Viele offene Fragen für Initiatoren am Start Wie schwierig es ist, sich in dieser ganzen Diskussion Klarheit und einen Marktüberblick zu verschaffen, gab Silke Trost zu erkennen. Die Investment-Managerin für Hotelprojekte bei der Wirtschaftsförderung Schleswig-Holstein beschrieb, dass diese als Initiator eines 60 Millionen Euro teuren, grossen Hotel- und Ferienkomplexes samt Biotopen in Heiligenhafen/Schleswig-Holstein nun exakt an der Schwelle zur Entscheidung stehe, ob man das Projekt nun nachhaltig aufsetzen sollte oder nicht. Die Aussagen im Panel ermunterten sie zwar, dennoch blieben für sie - zum Zeitpunkt des gerade abgeschlossenen Masterplans - noch viele Fragen offen, z.B. wie das Zielgruppenkonzept aussehen müsse, ob es einen ausreichenden Markt dafür gäbe und ob man für solche Konzepte auch den gleichgesinnten Investor/Betreiber zu finden vermag. // Susanne Stauss Alte Kosten-Modelle gelten nicht mehr Dass nach ökologischen Gesichtspunkten errichtete Gebäude ihrem Betreiber Kostenvorteile bringen, liegt auf der Hand. Und sie wachsen. Rieck: "Die Preise für Ressourcen steigen ständig." Damit entsprächen ältere Berechnungssysteme, die nachhaltiges Bauen bisher noch für teuer hielten, immer weniger der Wahrheit. Vorteile haben inzwischen auch die Eigentümer nachhaltiger Gebäude. Maria Pütz-Willems wartete dazu mit handfesten Fakten auf: "Bereits 2006 verkündete das Green Building Council Australiens, dass grüne Gebäude eine fünf bis zehn Prozent höhere Miete einnehmen als herkömmliche", sagte sie. "In den USA ergab 2008 eine Umfrage unter mehr als 1.300 Eigentümern von LEEDzertifizierten Immobilien, dass diese pro Quadratfuss 11,24 US-Dollar mehr Miete einnahmen und 3,8% mehr Belegung hatten als nicht-zertifizierte Gebäude." Fonds und Firmen als Treiber Auch Accor beschäftigt sich schon seit den achtziger Jahren mit dem Thema Umwelt und stellt ihren Hotelbetreibern und -eigentümern ähnlich wie IHG im Intranet Tools zur Verfügung, mit denen sich Energie- oder Müllverbrauch in Ratios pro Zimmer vergleichen lassen. Checklisten und weitere Guidelines verlangen den Hotelbetreibern ab, sich pro Jahr beispielsweise fünf "Muss"-Massnahmen und 15 andere "Prioritäten" herauszusuchen und

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hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Oktober 2011 Das Holiday Inn München-Gasteig, Teil eines Portfolios, das derzeit zum Verkauf steht. DEUTSCHLAND UND SCHWEIZ GELTEN UNTER INVESTOREN DERZEIT ALS SICHERER HAFEN Die Ausländer kommen Augsburg (4.10.2011). Die Ausländer kommen - und sie sind hoch willkommen. Ausländische Investoren sehen in diesen Zeiten Deutschland und auch die Schweiz zunehmend als sicheren Hafen für Hotel-Investments. Deutschland ist derzeit das Land mit den meisten Hotel-Immobilien am Markt, und im Hintergrund sind etliche grosse Deals im Gange. Viele ausländische Investoren benötigen zudem keine deutsche Bank zur Finanzierung. Ihr Interesse an Hotels konzentriert sich ausserdem nicht mehr allein auf das Budget-Segment. Eine aktuelle Umfrage unter den Beratungsgesellschaften über die Wünsche und das Verhalten von Investoren. ie im Jahr 2010 schon beruhen auch dieses Jahr zwei Drittel der Hotel-Investments in Deutschland auf Geldern aus dem Ausland," steckt Olivia Kaussen, verantwortlich für CBRE Hotels Deutschland und CEE mit Sitz in München, den grossen Rahmen ab. "Die Investoren interessieren sich wieder für alle Kategorien von 3 bis 5 Sternen - der Run auf Budget ist vorbei," sagt sie. "Ja, das Interesse ausländischer Investoren ist in letzter Zeit spürbar gestiegen," bestätigt auch Martina Fidlschuster, Geschäftsführerin der Hotour Hotel Consulting, Frankfurt. Die Hotour registriert vorwiegend Investoren aus dem Mittleren Osten, die in Zeiten politischer Instabilität in ihrer Heimat ihre Vermögen diversifizieren möchten. "Dabei suchen sie sich in Europa zum Teil sehr gezielt Deutschland oder die Schweiz als si- cheren Hort aus," ergänzt sie. Zustimmung von Tina Froböse, Geschäftsführerin der bbg Consulting aus Düsseldorf (und Nachfolgerin von Karl H. Kreuzig): "Der deutschsprachige Hotelmarkt wird im internationalen Umfeld nicht nur als unterbewertet, sondern vor allem als stabil angesehen. Dies bestätigt sich speziell in der verstärkten Nachfrage ausländischer Investoren." Im Kontext der aktuellen Diskussionen um den

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Oktober 2011 hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 "EU-Rettungsschirm" für schwächelnde EUMitgliedsländer bekommt das Wort "RisikoStreuung" für Investoren wieder einen neuen Klang, wie auch Antje Zumsande, Geschäftsführerin der Beratungsgesellschaft Consilium Hotellerie aus Leonberg/Stuttgart, herausgefunden hat: "Viele Investoren, vor allem aus der Türkei und Russland, vertrauen der deutschen Regierung und sehen ihr Vermögen in Deutschland sicher angelegt. Auch die US-Amerikaner wissen um das Risiko des Dollar-Kurses und der amerikanischen Wirtschaft und setzen - trotz jüngster Euro-Krise - auf die deutsche Wirtschaftskraft und den Euro. Insgesamt hat Thomas Röckelein. sich jedoch der Gedanke durchgesetzt, dass es auf der ganzen Welt immer irgendwelche unkalkulierbaren Risiken gibt. Der Standort Deutschland bietet da immer noch gute Chancen mit vergleichsweise geringem Risiko." Grosse Deals in Deutschland Vor wenigen Jahren noch spöttisch als Aschenputtel belächelt, heute wieder strahlendes Dornröschen: Deutschland ist momentan offenbar das Lieblingskind auslän- discher Investoren. "Es ist klar feststellbar, dass steigendes ausländisches Interesse besteht," unterstreicht auch Markus Beike, Geschäftsführer von Christie+Co, Berlin, "und das sowohl bei Einzel-Transaktionen wie auch auf Portfolio-Ebene," präzisiert er. So erwarb beispielsweise ein libanesischer Investor ein Hotelportfolio von Morgan Stanley Real Estate mit sieben InterContinental Hotels inklusive dem InterConti Frankfurt. Aktuell sind, so berichten Insider, in Europa - vor allem in Deutschland - derzeit HotelPortfolien im Wert von über einer Milliarde Euro am Markt. Über die Deutsche Bank und CBRE Hotels läuft der Verkauf eines Portfolios aus 18 Hotels, die dem kanadischen Fonds Sitq gehören und diesem 600 Millionen Euro einbringen sollen - etwa das Doppelte seines Kaufpreises. Die Häuser werden unter IHG-Marken (InterContinental Hotels) betrieben; von den 18 stehen allein elf in Deutschland - z.B. das Holiday Inn in München nahe dem Gasteig -, die übrigen in Österreich, Spanien und den Niederlanden. Und ein weiteres Beispiel: So sind der britische Investment-Fonds Whitehall und Westmont Hospitality derzeit dabei, sich aus Kontinental-Europa zu verabschieden und bieten - über Christie+Co - ein Portfolio aus 20 deutschen Queens Moat Houses im Gesamtwert von über 300 Millionen Euro feil. Die Häuser werden unter den Marken Best Western, Holiday Inn und Queens betrieben und addieren sich zusammen auf 3.649 Zimmer. Doch auch kleinere Portfolien mit klingenden Namen stehen zur Disposition: Eines davon umfasst die Hotels des verstorbenen Investors Dieter Bock (Octavian Hotel Holding), dessen Witwe für die fünf Luxushotels markus Beike. angeblich rund 380 Millionen Euro einsammeln möchte. Nach hospitalityInside-Informationen ist das Kempinski Hotel in Gravenbruch inzwischen verkauft, während die drei Kempinski Hotels Atlantic Hamburg, Bristol Berlin und Taschenbergpalais Dresden im Dreier-Pack verhandelt werden. Investoren-Typen so bunt wie die Wunschliste In Deutschland unterwegs sind Investoren aus vielen Märkten: aus dem Mittleren Osten, den USA und Kanada, aus Grossbritannien, Russland, der Türkei, Israel, gelegentlich auch aus Skandinavien und Benelux, zählen die befragten Beratungsgesellschaften auf. Und sie interessieren sich offenbar für alles, was verwertbar ist. So berichtet Thomas Röckelein, Geschäftsführer von tophotel consultants aus Sinzheim, von einzelnen Chinesen, die im Schwarzwald auf der Suche nach 30- bis 100 ZimmerHotels im 2- und 4 Sterne-Segment fündig wurden. In einem Fall wurde aber nichts in den renovierungsbedürftigen Betrieb investiert, im anderen Fall renovierte man. "Bei asiatischen Investoren bleibt die Motivation für solche Investments oft unklar," Anzeige

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hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Oktober 2011 erläutert er. Anders hingegen bei den Russen: Sie kaufen keine Non-PerformingLoans, sondern suchen nur ertragsstarke Objekte, die sich auch noch für den Eigenbetrieb eignen. GUS-Investoren bevorzugen 3- bis 4 Sterne-Häuser, Luxus und Budget sind tabu. Die Motivation solcher Investoren, so schätzt Röckelein, ist häufig eine branchenfremde: Angesichts des "Systems Putin" in Russland möchte sich viele über eigene Firmen in Deutschland ein DauerVisum sichern. Die Wünsche professioneller Hotel-Investoren fasst Antje Zumsande zusammen: Diese suchen betreiberfreie, markenfähige Business-Hotels ab 100 Zimmer in grösseren Städten oder Bestandshotels mit Fixpacht-Vertrag. "Je grösser bzw. bonitätsstärker die Pachtgesellschaft ist, umso kleiner darf die Stadt sein," präzisiert Zumsande. Daneben halten die Hotel-Investoren nach Luxushotels in namhaften Kurstädten Ausschau sowie nach Paketen mit mindestens zehn Hotels. Olivia Kaussen. Sicherheit ist sexy Martina Fidlschuster kann das nur unterstreichen und bringt einen weiteren Aspekt mit ins Spiel: "Die Investoren sind fast ausschliesslich an Hotels in bekannten Städten und im oberen Marktsegment interessiert, träge schon mal cash auf den Tisch. Interessenten aus den Benelux-Staaten, Skandinavien und Kanada, die bevorzugt für semiinstitutionelle Anlageformen akquirieren, benötigen ebenfalls selten Finanzierungsmittel aus Deutschland oder Österreich. Andere Privat-Investoren hingegen, etwa aus der Türkei oder Russland, bevorzugen eine Finanzierung aus Deutschland oder Österreich. Jedoch: "Gewünschtes Fremdkapital in Höhe von 70% wird in der Regel für Hotels nur dann gewährt, wenn der Eigentümer im Zielgebiet über belastbare Assets verfügt oder der Pacht-Vertrag eine an- gemessene Werthaltigkeit belegt," präzisiert Antje Zumsande. "Die Finanzierung und der Wert-Zuwachs dieses Investorentyps erfolgt demnach häufig nur durch die Bonität der Betreiber." Martina Fidlschuster hält fest: "Finanzierungen werden entweder bei den Banken in dem Land gesucht, in dem die Investition getätigt wird, häufig aber auch bei deren Repräsentanzen im Ausland - vor allem London -, aber kaum im Herkunftsland der Investoren." Tina Froböse von der bbg Consulting kann dem Thema Finanzierung noch einen ganz anderen Aspekt abgewinnen: "Die Erwartungen internationaler Investoren an deutsche Kreditinstitute sind häufig sehr hoch. Vor Ort werden sie dann immer wieder desillusioniert: Auf Grund starker Vorbehalte der deutschen Kreditwirtschaft gegenüber Hotel-Finanzierungen erscheinen die teilweise sehr restriktiven Kriterien im internationalen Kontext nicht immer nachvollziehbar. Nicht selten haben deutsche Banken bei Hotels auf das falsche Pferd gesetzt und spielen nun den Ball an den Kunden zurück." Eine Lösung zeichne sich hier nur ab, wenn beide Seiten frühzeitig und detailliert das Procedere und mögliche Optionen diskutieren. So scheint momentan doch nicht alles rosa-rot zu sein im Hotel-Investment-Land Deutschland. // Maria Pütz-Willems Tina Froböse. das Taschenbergpalais dresden - bald verkauft? wobei die Werthaltigkeit der Immobilie meist wichtiger ist als die Rendite." Stephan Gerhard, CEO von Treugast Solutions aus München, kann dazu nur nicken und formuliert es knackig: "Sicherheit ist sexy!" Seit eineinhalb Jahren etwa habe sich eine neue Bescheidenheit bei den Rendite-Erwartungen eingestellt. Wer in Deutschland Hotel-Immobilien kauft, benötigt unterdessen längst noch keine Finanzierung, registrieren die Berater. Investoren, deren Motivation eher unklar bleibt bzw. bleiben soll, legen die Millionen-Be- 4 PUNKTE FüR DAS HOTEL-INVESTMENT-LAND DEUTSCHLAND Markus Beike, Geschäftsführer von Christie+Co Deutschland, fasst die Attraktivität Deutschlands als Hotel-Investment-Land in vier Punkten zusammen: 1. Es gibt es wieder ein Angebot von interessanten Einzelhotels bzw. Hotel-Portfolien, die zum Verkauf stehen. 2. Die Entwicklung der Produktivität der deutschen Hotellerie zeigt seit 2010 kontinuierlich in die richtige Richtung, nämlich nach oben. 3. Die Banken sind wieder bereit, Fremdkapital für Hotel-Transaktionen zur Verfügung zu stellen, wenn auch auf niedrigerem Niveau als vor der letzten Krise. 4. Die viert-grösste Volkswirtschaft der Welt bietet ein berechenbares Umfeld für ein Immobilien-Investment.

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Oktober 2011 hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 TEST-LABOR FüR DIE LIFE-COMMUNITy Lindner Hotels starten neue Marke Düsseldorf (26.8.2011). Lindner Hotels & Resorts kommen mit einer neuen hochwertigen Hotelmarke auf den Markt und starten damit ein neues Konzept, das sich an eine Live-Community richtet. icht nur besser. Anders.", so lautet der Marketing-Slogan der 34 Lindner Hotels und Resorts. Noch mal ganz anders sollen die neuen Häuser der neuen Hotelmarke "me and all" werden. An ihr arbeiten derzeit noch die Entwickler der Lindner-Gruppe. Ende 2012 soll die neue Marke am ersten Standort eingeführt werden. Das neue Konzept sieht keine Rezeption, keine Lobby und kein Restaurant mehr vor; die bisherige klassische Hotelgestaltung wird bei den "me and all"-Hotels völlig in Frage gestellt. Stattdessen wird es eine Lounge geben, die sich zur Stadt hin öffnet und vieles gleichzeitig möglich macht - z.B. arbeiten und chillen. Die bisher übliche A-la-Carte-Gastronomie wird ebenfalls abgelöst durch ein modernes Food- und Coffee-Shop-Konzept mit Selbstbedienung. ste live ausprobieren können. Gespräche mit entsprechenden Marken-Anbietern laufen derzeit, heisst es aus der Lindner-Zentrale in Düsseldorf. Live werden auch die aktuellsten Veranstaltungen der jeweiligen Stadt auf Bildschirmen oder neuesten Kommunikationstools dargeboten. Oder das Hotel wird selbst zum Community-Treff: Neben den Geschäfts- und StädteReisenden sind deshalb auch die "Urban Locals" eine Zielgruppe. Da alle Social-Media in ihr Alltagsleben integriert haben und permanent weiter fortentwickeln, könnte so eine weitere Zielgruppe der Live-Community-Lounge und -Hotels entstehen, glaubt Lindner. Bestandsimmobilien in 1-A gewünscht Ende 2012 will die neue Marke also ihren ersten Standort eröffnen. Konkrete Gespräche laufen. Grundsätzlich peilt man im ersten Schritt nur Bestandsimmobilien in 1-A-Lagen deutscher Grossstädte an, die die Umsetzung von mindestens 100 Zimmern ermöglichen. Lindner will "me and all" ebenfalls selbst betreiben und kein Franchise-Konzept daraus machen. Bewusst siedelt Lindner die neue Marke mit "einer hochwertigen Ausstattung im 4 Sterne-Bereich" an, um sich so gegenüber Budget-Hotels mit Design-Anspruch abzuheben. Der Name "me and all" soll ein Hinweis darauf sein, dass sich der einzelne Reisende hier mit anderen aus der Gesellschaft verbinden kann. Lobby als Community-Treff Zielgruppe sind laut Lindner Geschäfts- und Städte-Reisende mit einer hohen Affinität zur neuesten Kommunikationstechnik, die man nicht nur in den Zimmern vorfinden wird, sondern vor allem in der Lounge. Sie soll zum "Test-Labor für Jedermann" werden dank der angestrebten strategischen Partnerschaft mit namhaften Marken-Anbietern aus der Kommunikations- und Unterhaltungsbranche. Deren aktuellste Entwicklungen sollen die Gä- Krökel und Klein als Partner Die neu gegründete me and all-GmbH ist eine 51prozentige Tochter der Lindner Hotels AG. Die restlichen Anteile tragen je zur Hälfte Andreas Krökel, Vorstand Operations, Sales & Marketing der Lindner Hotels AG, und die B-K-Hospitality Service GmbH von Bernhard Klein. Zusammen mit Otto Lindner, Vorstand der Lindner Hotels AG, stellen sie auch die Geschäftsführung. Klein ist in der Branche kein Unbekannter: Er hat 1995 Innside Premium Hotels gegründet, die Gruppe 2007 an Sol Meliá verkauft und das Unternehmen dann 2009 verlassen. Lindner Hotels & Resorts werden ihre neue Marke erstmals an Europas führender Gewerbeimmobilien-Messe Expo Real in München vom 4.-6. Oktober 2011 ausführlich vorstellen. Lindner ist Co-Aussteller am 1. Hotellerie-Gemeinschaftsstand "World of Hospitality" in Halle C2, Stand 233. // kn andreas Krökel. Bernhard Klein.

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hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Oktober 2011 WAS PROJEKT-ENTWICKLER AKTUELL BEWEGT Grösste Herausforderung: Banken und Partner Augsburg (4.10.2011). Was bewegt Projekt-Entwickler aktuell? Die einhellige Antwort: die restriktiven Banken. Gefragt sind zudem verlässliche Partner und fokussierte Konzepte. Zur "Expo Real" 2011 hat hospitalityInside die Stimmen von namhaften Projekt-Entwicklern eingeholt. GBI AG, Reiner Nittka, Vorstand men. Idealerweise stehen sogar unterschiedliche, bonitätsstarke Käufer für die jeweilige Nutzung bereit (wie z.B. bei unserem aktuellen GBI-Projekt im Frankfurter Europaviertel). Meine persönliche Wahrnehmung ist: Das Geschäft entwickelt sich wieder stärker in Richtung eines face-to-face-business - das Vertrauen in die handelnden Personen gewinnt wieder mehr an Bedeutung!" hcb hospitality competence, Olaf Steinhage, Geschäftsführer "Seit der Finanz- und Wirtschaftskrise sind vor allem sind Banken noch konservativer hinsichtlich ihrer Finanzierungsbereitschaft geworden, d.h. sie schauen sich ihre Projekt-Partner sehr genau an, prüfen deren Referenzen und ihren ,Track Record' im jeweiligen Fachgebiet. Nicht jeder erfahrene Büro-Entwickler kann also auf eine Finanzierung eines Hotels hoffen. Die Bonität der Hotel-Betreiber wird noch intensiver geprüft und auf Besicherung bzw. Miet-Eintritt seitens der Muttergesellschaft geachtet. Für Banken/Investoren ist es generell wichtig, dass die Kette geschlossen sein muss, d.h. dass das Grundstück gebunden, das Planungsrecht gesichert, der Mietvertrag abgeschlossen und der Käufer identifiziert sein. Und es sollte mindestens liegt ein Letter of Intent vorliegen. Nach wie vor stehen die A-Städte und herausragende Lagen in den B-Städten an vorderster Stelle - ohne Kompromisse! Zunehmend gesucht wird die Diversifikation in einem Objekt. Mixed Use-Developments haben also deutliche Vorteile, vorausgesetzt die gerade genannten Bedingungen stim- dernden Lebensphasen-Modellen folgen. Und diese Produkte sollten in sehr guten, nachhaltig verlässlichen Lagen mit stabilen, durchaus aber auch neuen, innovativen Partnern entstehen. Wir selbst sprechen hier von Hotels, die in Konzeption und unter immobilien-wirtschaftlichen Kriterien optimiert sind (z.B. 25hours Hotels) und die in touristisch interessanten Standorten stehen, die sowohl für BusinessReisende wie Wochenend-Gäste interessant sind. Dazu zählen auch zielgruppenfokussierte Ferienhotels in 1A-Destinationen sowie Lagen mit produkt-unabhängiger touristischer Infrastruktur, immer häufiger auch in Verbindung mit Immobilien-Verkauf zur Stärkung der Eigenkapital-Basis. "Sichere Häfen" sind gefragt - in Deutschland wie in der Schweiz. Ein Geschäftspartner meinte jüngst: "Nach Gold scheint gleich die Immobilie in der Schweiz zu kommen." Union Investment, Dr. Bernd Schade, Leiter Immobilien Projektmanagement "Für die einzelnen Partner einer Hotel-Entwicklung ist es heute deutlich wichtiger als zuvor, Projekte mit einem positiven Image zu realisieren und dabei auch verlässliche Partner und verlässliche Rahmen-Bedingungen vorweisen zu können. Banken und Investoren suchen (händeringend) nach wirtschaftlich nachvollziehbaren und nachhaltigen Projekte - sie wollen wieder finanzieren und/oder kaufen. Für realisierbar halte ich heute "erprobte" Projekte, die den demographischen Entwicklungen und den sich dynamisch än"Die Banken agieren heute bei Finanzierungen von Projekt-Entwicklungen sehr viel

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Oktober 2011 hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 das gBI-projekt citadines michel Hamburg wird 128 apartments haben und im 2. Halbjahr 2013 eröffnen. / Visualisierung: Wandel Hoefer lorch & Hirsch RMDS Hotel Development, Cornelia MarkusDiedenhofen, Partnerin "Es ist in den letzten Jahren noch schwieriger geworden, für die Realisierung eines Projekts Finanzmittel zu erhalten. Bei privaten Investoren wie auch bei Kommunen gibt es dringenden Finanzierungsbedarf für kleinere Investments (unter 20 Millionen Euro). Finanzdienstleister sollten weitere Lösungen entwickeln, z.B. über "Paketkäufe", bei denen mehrere kleinere Einheiten gebündelt werden. Schon im Vorfeld von Finanzierungen sind die Vorarbeiten kompetenter Partner mehr denn je notwendig geworden, vor allem hinsichtlich zuverlässiger Kosten, Termine und Qualität. Bei den Investoren ist das Kosten-Bewusstsein aufgrund der geringen Margen hoch ausgebildet. Entscheider in der Branche sind heute dankbar, wenn ihnen ein stimmiges Konzept für restriktiver als vor der Krise. Spekulative Projekt-Entwicklungen und Developments über 100 Millionen Euro werden nur noch in Ausnahmefällen finanziert. Insbesondere kleine Projekt-Entwickler mit geringem Eigenkapital stehen vor grossen Finanzierungsherausforderungen. Wir als Union Investment haben im Rahmen von "forward funding"-Strukturen die Möglichkeit, die Finanzierung von Projekt-Entwicklungen zu übernehmen, was uns zu einem gern gesehenen Partner macht." (Anm.d.Red.: Bei "forward fundung" stellt der Endinvestor benötigtes Baukapital bereits vorab bereit.) die Planung und Realisierung eines Projekts vorgelegt wird und auch die Nutzungsphase unter energie-effizienten Gesichtspunkten steht. Zertifizierungen für die Hotelbranche gewinnen an Bedeutung, da sie eine positive Auswirkung auf das Banken-Rating und auf die Kommunikation mit den Konsumenten haben. Und das ist eine Stärke unseres jungen, interdisziplinären Unternehmens: RMDS berät entlang des gesamten Lebenszyklus' eines Hotels hinsichtlich Architektur, Innenarchitektur und Haustechnik-Planung." // map Anzeige VISIT US! EXPO REAL HALL C2, BOOTH 010 GREAT DESIGN FOR LITTLE MONEY! www.motel-one.com 09411MO_AZ_EXPO_185x128_RZ.indd 1 28.07.2011 10:50:24 Uhr More information and contact details:

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hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Oktober 2011 HOTOUR-ANALySE: HOTELS PROFITIEREN WENIGER VON MESSEN ALS ANGENOMMEN Messe-Standorte sind überschätzt Frankfurt (4.10.2011). Die goldenen Zeiten, in denen Hoteliers zu Gross-Messen für eine Abstellkammer jeden Preis verlangen konnten, sind zunehmend vorbei. Immobilien-Entwickler und Investoren messen dem Segment zwar nach wie vor grosse Bedeutung bei, Hoteliers aber registrieren sinkende übernachtungszahlen im Vergleich zum GesamtGeschäft. Selbst angesichts des Aufstiegs Asiens gilt Deutschland noch als bedeutendster Messe-Standort weltweit. Es überrascht daher nicht, dass das Messewesen in Deutschland auch für das Beherbergungsgewerbe eine grosse Rolle spielt. Wie gross aber ist diese Rolle in Wahrheit noch? Da der "Messe-Herbst" wieder naht, hat Falk Laudi, Berater bei der Hotour Hotel Consulting in Frankfurt, für hospitalityInside.com Deutschlands Top-Messe-Standorte und ihre Bedeutung für die Hotellerie analysiert. oteliers in Messestädten profitieren insbesondere bei grossen Fachmessen zweifach: Ihre Häuser sind weitgehend ausgebucht und sie können in der Regel hohe Messepreise durchsetzen. Deshalb sind Standorte mit einem signifikanten Anteil am Messegeschäft bei Projekt-Entwicklern und Investoren für Hotel-Immobilien sehr beliebt. In der Immobilien-Branche entsteht der Eindruck, dass dem Messegeschäft in puncto Übernachtungen eine überdurchschnittlich hohe Bedeutung beigemessen wird. Ist diese Einschätzung zutreffend? Welche Rolle spielt das Messegeschäft für das Beherbergungsgewerbe tatsächlich? Fraglich ist zudem, ob das Messegeschäft ein Wachstumssegment in Deutschlands Top-Messestandorten ist. Schliesslich sind die GesamtÜbernachtungen in Deutschlands grössten Messe-Standorten in der letzten Dekade deutlich gestiegen. Aus Sicht vieler Hoteliers jedenfalls sinkt der Messeanteil am Gesamt-Geschäft. Betrachtet man die Messe-Statistiken, so werden strukturelle Veränderungen deutlich: Zwar nimmt die Anzahl der Veranstaltungen kontinuierlich zu. Ebenso steigen die Ausstellerzahlen. Doch gleichzeitig achten Unternehmen zunehmend auf die Kosten, so dass die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Messebesucher abnimmt. Aufgrund der Vielzahl der Messen verlieren einzelne Veranstaltungen an Bedeutung. Hinzu kommt, dass einige Veranstaltungen inzwischen in deutlich kürzerer Zeit abgehalten werden. Auch die Gesamtzahl der Besuchertage ist laut Statistiken rückläufig. Deutschlands Top 8-MesseStandorte in der Einzel-Analyse Zu berücksichtigen ist, dass Messen besondere Rahmenbedingungen zu erfüllen haben, um "hotel-relevant" zu sein: Nicht Publikumsmessen wie die "Boot" in Düsseldorf, sondern Fachmessen wie die "bauma" in München - idealerweise mit einem hohen Anteil an internationalen Gästen - haben eiDie Top 10-Messen aus Sicht der Hotellerie 20.000 15.000 ne besondere Bedeutung für den Beherbergungsmarkt. Ein weiterer Indikator für eine "hotel-wirksame" Messe ist der Anteil der überregionalen Besucher. Im Ranking der Top 10-Messen aus Sicht der Hotellerie schneidet Frankfurt besonders gut ab. Denn die Stadt ist Gastgeber von jeweils vier der grössten Messen mit mehr als 100.000 Fachbesuchern. Dazu gehö- 20,8 Mio. ÜN 11,1 Mio. ÜN 10.000 10% 4% Übernachtungen 2010 Ø Besuchertage pro Jahr durch Messen am jeweiligen Messestandort Ermittelter Anteil des Messegeschäfts an den Gesamtübernachtungen am jeweiligen Messestandort Quellen: FKm gesellschaft zur Freiwilligen Kontrolle von messe- und ausstellungszahlen 2010, eigene Recherchen * Buchmesse, Iaa und Iaa nutzfahrzeuge: Internationaler anteil der Fachbesucher. Hinzu kommen internationale privatbesuche

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Oktober 2011 hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 ren die "Buchmesse", die "Automechanika" und die "Light and Building" sowie allen voran die "IAA", die im Krisenjahr 2009 insgesamt 845.000 Besuchertage (davon 33% durch Fachbesucher) zählte. Eine Gegenüberstellung der Übernachtungen der deutschen Top-Messe-Standorte 2010 mit den durchschnittlich registrierten Besuchertagen der letzten Jahre lässt die Vermutung zu, dass in kleineren Märkten (z.B. Hannover oder Essen) das Messegeschäft den Hotelmarkt deutlich stärker prägt als in den übernachtungsstärksten deutschen Metropolen wie etwa München und Berlin (vgl. nachstehende Grafik). Basierend auf aussagefähigen Statistiken und zahlreichen Gesprächen mit Experten der jeweiligen Märkte nahm die Hotour eigene Auswertungen zu den Übernachtungen durch das Messegeschäft vor. Sie führen zu folgenden Ergebnissen: o Obwohl die Messe München ca. 1,1 Millionen Übernachtungen generiert, ist der Anteil des ermittelten Messegeschäfts aufgrund des hohen Gesamt-Übernachtungsvolumens mit ca. 10% vergleichsweise niedrig. Unterdessen schätzt das Tourismusamt München den Messeanteil basierend auf einer Umfrage höher ein. o Deutlich geringer ins Gewicht fallen die knapp 800.000 Übernachtungen durch die Messe Berlin, die sich auf 4% der Gesamt-Nachfrage belaufen. Das Messegeschäft in Berlin hat - im Hinblick auf die Besucher - einen weniger internatio- nalen Charakter als etwa Frankfurt oder Düsseldorf. o In der Domstadt Köln, wo im Durchschnitt über die letzten zehn Jahre am meisten Besuchertage verzeichnet werden, kommt die Messe auf einen Anteil von ca. 18% am Übernachtungsvolumen. Sie zählt im langjährigen Schnitt 2,2 Millionen jährliche Besuchertage und verbucht international bekannte Fachmessen - wie die "Photokina", die "Didacta" oder die "IDS" Dentalmesse. o Im Vergleich dazu hat die Messe in Hannover die anteilig grössten Auswirkungen auf das lokale Übernachtungsgeschäft. Hannover ist mit Abstand Deutschlands grösster Messeplatz. Die zahlreichen jährlichen grossen Fachmessen, wie die "Cebit", die "Hannover Messe" oder die "Industrial Automotion" generieren zusammen ein hohes Übernachtungsvolumen. Hiervon profitiert nicht nur die Stadt Hannover. Aufgrund der vergleichsweise niedrigen Bettenzahl von 13.500 (im Vergleich: Frankfurt hat knapp 37.000 Betten) profitieren trotz nachlassendem Overflow durch Kapazitätszuwächse auch sämtliche Städte im Grossraum Hannover vom Messegeschäft. Es ist davon auszugehen, dass in Hannover etwa 22% der Übernachtungen messebedingt sind. o Neben Hannover zählen auch Nürnberg und Essen aufgrund ihrer vergleichsweise kleinen Beherbergungsmärkte zu den Sekundär-Standorten. Somit fällt das Messegeschäft im Vergleich trotz der Übernachtungsvolumina, die die Messe generierte, mit 19% (Nürnberg) bzw. 20% (Essen) deutlich geringer ins Gewicht. Die ins Umland abfliessende Nachfrage wurde hierbei bereits berücksichtigt. o Mit 20% eher niedrig fällt der Übernachtungsanteil in der Messestadt Düsseldorf aus. Durch den internationalen Charakter und durch die hohen Besucherzahlen während vieler Fachmessen können die Hoteliers vor Ort jedoch deutlich höhere Raten durchsetzen als etwa in Essen. o Im Vergleich zeigt sich, dass die Messe Frankfurt in puncto Internationalität und Fachbesucher-Anteil vorne liegt. 40% der gesamten Besuchertage entfallen 2010 auf internationale Gäste, meldet die Messe Frankfurt in ihrem Geschäftsbericht 2010. Über 80% aller Besuchertage entfallen auf Fachbesucher. Entsprechend hoch ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass Messegäste hier übernachten. Mit einem Anteil von 17% am Übernachtungsvolumen wurden knapp über eine Million Übernachtungen durch das Messegeschäft für den Frankfurter Markt ermittelt. Freilich spiegeln diese Schätzwerte nur ein durchschnittliches Messejahr wieder. In zyklisch bedingten Top-Messejahren, z.B. München im Jahr 2013, wenn alle wichtigen Grossmessen mit mehrjährigem Turnus gleichzeitig stattfinden, wird der Anteil des Messegeschäfts sicherlich deutlich höher sein. Messegeschäft oftmals überschätzt Im Ergebnis zeigt sich, dass die Bedeutung des Messegeschäfts an einigen der deutschen Top-Messestandorte eine geringere Bedeutung für das Übernachtungsgewerbe hat als zunächst vermutet und als es von vielen lokalen Experten wahrgenommen wird. Diese Wahrnehmung kann daher rühren, dass die Nachfrage bei den Gross-Messen punktuell - meist an 30 bis 35 Tagen im Jahr - sehr hoch ist. In diesen Zeiten klagen nicht nur Messebesucher, sondern auch Privatreisende und andere Geschäftsreisende über ausgebuchte Hotels. Schnell entsteht der Eindruck, dass das Messegeschäft einen dominierenden Faktor darstellt und aufgrund der Messen neue Hotels benötigt würden. Es gilt an dieser Stelle jedoch zu berücksichtigen, dass sich immer mehr Kongresse und Fachtagungen an die Messen angliedern, um hieraus Besucher zu generieren. Jene Übernachtungspotenziale blieben im Rahmen dieser Untersuchung jedoch aufgrund der geringen Datendichte unberücksichtigt. Im Hinblick auf die Beherbergungsmärkte wird das Messegeschäft vor dem Hintergrund anderer stark wachsender Segmente wie dem Städtetourismus unweigerlich an Gewichtung verlieren. Dieser Prozess wird schleichend vonstatten gehen, da durch die bereits angesprochenen Kapazitätserweiterungen in den Metropolen abfliessende Nachfrage zurückgeholt werden kann. Messen werden auch weiterhin ihre Daseinsberechtigung beibehalten, sich jedoch in ihrer Form und Ausgestaltung weiter verändern. Deutschland wird mittelfristig seine Bedeutung als Messestandort verteidigen können, da nicht nur die zentrale Lage in Europa und hervorragende Verkehrsanbindungen, sondern auch die fachlichen Kompetenzen zur Durchführung derartiger Events gegeben sind. //

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hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Oktober 2011 MITTELSTäNDISCHE HOTELS: GENERELLE PROBLEME, ABER KEINE INSOLVENZ-WELLE Die Banken halten länger still Augsburg (4.10.2011). Das Gros der Umsätze in der deutschen Hotellerie erwirtschaften die Ketten, die Struktur der deutschen Hotellandschaft aber bleibt mittelständisch strukturiert. Da die Zeiten härter und die Margen immer kleiner werden, stellt sich anlässlich der Expo Real 2011 die Frage: Lassen die Banken die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) noch am Leben - und wenn ja, wie lange noch? Die Beratungsgesellschaften der Hotellerie haben dazu zwei extreme Kern-Trends identifiziert - und jede Menge Herausforderungen. Eine Insolvenz-Welle sehen die meisten jedoch nicht heranrollen. ls Makler und Beratungsbüro hat Christie+Co Deutschland Unternehmen mit einem Transaktionsvolumen bis zehn Millionen Euro im Blick und Einblick auch in deren Zahlen. Und so sieht Geschäftsführer Markus Beike keine Insolvenz-Welle heranrollen: "Wir haben im Banken-Auftrag in den Krisenjahren 2008 und 2009 Schieflagen einiger mittelständischer Hotels begradigt. Diese Mandanten-Gruppe ist aber nicht grösser geworden. Im Gegenteil: Ich gehe eher davon aus, dass der Druck hier nachgelassen hat, da auch die mittelständische Hotellerie von dem positiven Produktivitätszuwachs seit 2010 profitiert hat und damit auch an Wert gewonnen haben sollte." Demgegenüber erwartet Tina Froböse, Geschäftsführerin der bbg-Consulting aus Düsseldorf eine "deutliche Zunahme an Insolvenzen", bedingt durch mehrere Faktoren. So ist ein Investitionsstau bei vielen KMU einfach Fakt, perspektivische Planung und Finanzierung werden schwieriger durch das Ausscheiden der älteren Generation gepaart mit dem Ausbleiben von Nachfolgern bzw. dem nur vereinzelten Einstieg von Quer-Einsteigern. Diese Trends werden sich nach allgemeiner Einschätzung in den nächsten Jahren noch verstärken. deten KMU heute Familien-Dramen ab," fügt er hinzu, "vor allem auf dem Land." Wer will schon ein Hotel in der Lüneburger Heide, im Harz oder im Bayerischen Wald übernehmen? Dort erwartet Röckelein, dass von zehn Betrieben auf Dauer nur noch drei übrig bleiben. Stephan Gerhard von Treugast Solutions, München, gibt sich momentan noch nicht verzagt: "Vor allem Sparkassen und Volksbanken haben prinzipiell keine Lust auf (noch mehr) Eigentum, weil sie dann gleichzeitig wieder Betreiber benötigen. Aber ihr Kontroll-Druck wird höher: Sie verlangen von den KMU regelmässig Zahlen." KMU-Schicksal abhängig vom Banken-Schicksal Der erhöhte Druck der Banken auf den Kreditnehmer hat noch andere Gründe: Martina Fidlschuster von der Hotour Hotel Consulting: Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken haben in den letzten Jahren etliche Hotel-Kredit-Engagements übernommen, derer sich so manche Grossbank im Zuge von Basel II entledigt hat. Doch ihre Erfahrung ist, dass die lokalen Banken länger stillhalten, weil sie ihre Kunden vor Ort persönlich und häufig lange kennen. "Zwei Strategien im Banken-Verhalten sind grundsätzlich erkennbar," stellt Antje Zumsande von Consilium Hotellerie, Leonberg/Stuttgart, klar: "Die Banken bereinigen ihre Bücher um jeden Preis - halten also bei Einzelhoteliers oder kleinen Gruppen nicht still - oder sie halten still um jeden Preis, wenn die Insolvenz politisch nicht gewünscht oder die eigene Bilanz unangemessen belastet wird." Viele KMU wären damit von der spezifischen Situation ihrer Bank abhängig. Und Die Banken halten heute länger still Wie reagieren also die Banken, wenn KMU ihren Kredit-Verpflichtungen nicht mehr nachkommen können, wenn Finanzkrise oder auch nur verregnete Sommer die Bilanz schneller als erwartet an den Abgrund drängen? "Die Banken halten momentan eher still," lautet die einhellige Antwort der Berater. "Auf jeden Fall halten sie mehr still als bis 2007," präzisiert Thomas Röckelein von tophotel Consultants, Sinzheim. "Sie versuchen, die KMU-Probleme intern zu lösen." Betriebe mit Umsatzgrössen bis einer Million Euro sieht er überwiegend in Banken-Hand, bei Häusern mit Grössenordnungen bis fünf Millionen gäbe es schon wieder Verhandlungsspielraum. "In der Realität spielen sich aber bei vielen verschul-

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Oktober 2011 hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Antje Zumsande sieht noch einen weiteren Trend, der KMU eher benachteiligt: Die Hausbanken führen Hotelgruppen häufig neue, günstige und ehemals notleidende Hotel-Immobilien zu - auch dann noch, wenn selbst die Hotelgruppe verschuldet ist. "Da setzt man auf das Prinzip Hoffnung - dass sich durch die Expansion die Ergebnisse der ganzen Hotelgruppe positiv verändern." Ihr Fazit klingt bitter: "Insgesamt deutet dies auf eine altbekannte Vorgehensweise hin: Die kleinen Portfolien sind unwichtig und werden konsequent behandelt, die wichtigen und/oder grossen Marktteilnehmer können eher mit Nachsicht rechnen." NEUES PKF-BUCH üBER HOTELBEWERTUNGEN Mit Fallstudien München (4.10.2011). Ende Oktober erscheint in der "PKF Schriftenreihe" ein neues Buch über Hotelbewertungen. Herausgeber Matthias Schröder und die beiden Autoren Ulrike Schüler und Ulf Templin schlagen neue Kapitel auf. Gerade herausgegeben hat PKF erst ein Update des "Budget-Reports" Deutschland. Auswege aus der Misere Gibt es für die KMU Auswege aus der Misere? "Ja," sagt Tina Froböse. "Wenig beachtet ist noch die genossenschaftliche Finanzierung, wie sie die Industrie bereits zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts praktizierte und die auch durch die Verbände getragen werden könnte." Stephan Gerhard plädiert bei Non-Performing-Loans und Betrieben ohne Nachfolger für einen kreativen Ansatz, wie ihn die Treugast Solutions gerade mit Sparkassen diskutiert: Der Hotelier könnte mit externen Existenzgründern eine neue Gesellschaft gründen, der Existenzgründer könnte das Haus anpachten und ein paar Jahre später eine Verkaufsoption ausüben. Eine Insolvenz-Welle im deutschen HotelMittelstand sieht momentan niemand ernsthaft heranrollen: "Das Volumen der gefährdeten Kreditinstitute scheint uns bedrohlicher als eine Insolvenz-Welle innerhalb der Hotellerie," sagt Zumsande. Markus Beike unterstreicht: "Wir sehen derzeit keine "Fire Sales"-Welle. Bei auslaufenden Krediten verlängern die Banken diese lieber kurzfristig als fällig zu stellen." Und Stephan Gerhard fasst zusammen. "Das Lied der bösen Banken kann man derzeit nicht singen. Aber die Banken müssen mit den Betrieben alte Zöpfe abschneiden." // Maria PützWillems as neue Buch von PKF hotelexperts München über Hotelbewertungen ist wesentlich umfangreicher und natürlich aktueller als das Erstwerk, das 2005 erschienen ist. Unter dem Titel "Erfolgreich in Hotels investieren. Beurteilung und Bewertung von Hotelimmobilien" stellen die Experten die gängigen Wert-Ermittlungsverfahren für Hotel-Immobilien dar und erläutern darüber hinaus die Inhalte und die Vorgehensweise bei der Beurteilung eines Hotel-Investments. Dabei liegt der Fokus zunächst auf einer Auseinandersetzung mit den relevanten Erfolgskriterien, bevor der Prozess einer strukturierten Investitionsentscheidung aufgezeigt wird und standardisierte Beurteilungskriterien vorgestellt werden. Anschliessend rückt die Bewertung nach nationalen und internationalen Bewertungsmethoden in den Vordergrund. Ein Fallbeispiel zur Bewertung einer Hotelimmobilie nach nationalen und internationalen Standards sowie die Berechnung von Renditen vor und nach Ertragssteuern unter Berücksichtigung verschiedener Betreibervertragsmodelle runden neue Buch ab. Es wird voraussichtlich Ende Oktober erscheinen und um die 170 Seiten stark sein. Der exakte Preis steht noch nicht fest. Neuer Budget-Report 2011 verfügbar Der erste PKF "Budget-Report" 2009 spiegelte die Situation dieses Segments noch vor der Krise, jüngst aktualisierte PKF hotelexperts München das Werk. Die Krise hat schliesslich viele Expansionspläne verändert. Das 75 Seiten-Werk beschreibt mit vielen Zahlen und Grafiken den aktuellen Budget-Hotel-Markt in Deutschland. 25 von 46 angefragten Marken (54%) sandten den Fragebogen zurück. Auch das zeigt das allgemeine starke Interesse an Fakten aus diesem Markt-Segment. PKF hotelexperts hat die Antworten der Hotelgruppen aufgearbeitet - von der Anzahl der bestehenden Hotels und geplanten Eröffnungen über das Flächen- und Raumprogramm der einzelnen Marken bis hin zu Preisen und Dienstleistungen, Distributionskanälen, Verträgen und Investitionskosten. Der deutschsprachige Report "Budget-Hotels in Deutschland 2011" ist für Erst-Besteller erhältlich für 420 Euro (zzgl. Mwst.) und kann als Druckversion bestellt werden über andrea.rach@m.pkf.de. Wieder-Besteller erhalten einen Rabatt. // Anzeige hotelknowhow Hotel Development Service GmbH Neubaugasse 36 A -1070 Wien Tel +43 1 522 02 86 office@hotelknowhow.com www.hotelknowhow.com experts style

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hospitalityINSIDE Special EXPO REAL 201 1 Oktober 2011 NEUE RESORTS IN SCHLESWIG-HOLSTEIN - "MECK-POM" MUSS AUFPASSEN Wettstreit an der Ostseeküste Augsburg (4.10.2011). Der verregnete Sommer trübte kurzfristig die Urlaubsfreuden an Deutschlands Küsten, dennoch bleiben die Badeorte in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein auf Dauer attraktive Ferienziele. An der Ostsee bahnt sich unterdessen ein Wettbewerb zwischen diesen beiden Bundesländern an: In SchleswigHolstein kündigen sich entlang der Küste etliche neue Mega-Resorts an, in Mecklenburg-Vorpommern beginnt der Kampf gegen sinkende Besucherzahlen bei gestiegenen Bettenkapazitäten. uf der Insel Usedom entstanden viele Hotels nach der Wende und sind jetzt etwa 15 Jahre alt. Damit benötigen sie unbedingt eine Auffrischung," analysiert Rolf Seelige-Steinhoff, geschäftsführender Gesellschafter der Seetel-Gruppe auf Usedom und schlussfolgert: "Damit befinden wir uns jetzt in einer Situation wie viele schleswig-holsteinische Hotels vor 30 Jahren." Und deshalb hat auch er ein aufmerksames Auge auf das, was sich jetzt neu in dem "alten" Bundesland anbahnt. Seetel ist mit 15 Hotels auf der Insel Usedom, einem Umsatz von an Hotels und Apartmenthäusern zwischen 3 und 5 Sternen ein breites Segment bedienen, müssen auch wir uns weiter spezialisieren und vor allem auf kurzfristige Nachfrage-Veränderungen - wie z.B. im Bustourismus - reagieren." Seetel glaubt weiter fest an die Destination: Das Unternehmen hat auf Usedom bis heute 120 Millionen Euro investiert und plant weitere drei neue Hotels/Residenzen mit einem Investment-Volumen rund 70 Millionen Euro. managerin Hotelprojekte bei der WTSH - Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH in Kiel, den Faden auf, "vor allem in der Verknüpfung von Hotels mit Apartments." Dieses Segment erfreut sich derzeit offenbar grosser Beliebtheit bei Investoren, Projektentwicklern wie auch Betreibern: Der Verkauf von Apartments sichert schliesslich (einen Teil der) Finanzierung und Auslastung. Sinkende Zahlen erfordern klare Profile Die Herausforderungen aber sind da: In den drei Kaiserbädern Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin, den touristischen Magneten der Insel, fiel die durchschnittliche Auslastung aller Betten von 2009 auf 2010 laut deren offizieller Statistik von 41,5 auf 38,5% (-3%). Gleichzeitig stieg die Zahl der Betriebe von 189 auf 191. "Wir müssen vorhandene Nischen - etwa zu den Themen Gesundheit und Nachhaltigkeit - weiter ausbauen und das Preisleistungs-Verhältnis stärken," beschreibt Giuliano Guerra, Delegierter des Verwaltungsrates der Travel Charme Hotels & Resorts AG, erforderliche Massnahmen, um die MV-Küste künftig auch im Wettstreit um "Urlaub in Deutschland" wettbewerbsfähig zu halten. Die Travel Charme Hotels & Resorts betreiben derzeit acht hochwertige Hotels an der Ostseeküste und auf den beiden Inseln Usedom und Rügen, aber kein Haus an der schleswig-holsteinischen Küste. Trotzdem "beobachten auch wir den Markt und sehen zahlreiche Bestrebungen, neue Objekte an diesem Standort zu etablieren," fügt er hinzu. "Resorts sind in Schleswig-Holstein ein ,heisses' Thema," greift Silke Trost, Investitions- Mit Mega-Resorts die Reichweite erhöhen Vor einem Jahr stellte die Managerin an der Expo Real die Planungen für das neue, 60 Millionen Euro teure Mega-Resort Heiligenhafen vor, das u.a. ein 4 Sterne-Hotel, ein 3 Sterne-Lifestyle-Hotel und Apartments impliziert. Inzwischen ist man schon in intensiven Gesprächen mit einem - deutschen - Investor und Betreiber für das Lifestyle-Hotel. Die Projekte sind also in Bewegung, so auch in Olpenitz an der Kieler Bucht, 50 km südlich von Flensburg. Dort soll in vier Jahren nach einem Investment von über einer halben Milliarde Euro das grösste maritime Ferienresort Nordeuropas entstehen. Die Bagger sind in Bewegung, der Verkauf der Ferienimmobilien hat begonnen - aller- Rolf seelige-steinhoff. 25 Millionen Euro in 2010 und 410 Beschäftigten der grösste Bettenanbieter und Arbeitgeber dieser Urlaubsdestination. Gleichzeitig schaut der Unternehmer gen Osten: In Polen finden die Gäste den gleichen feinen Sandstrand wie auf Usedom - und neue Hotels. Jenseits der EU-Grenze, sollen jetzt auch grosse Resorts entstehen, teilweise mit Medical Wellness-Schwerpunkt. Das bedeutet für Hotels in Mecklenburg-Vorpommern (MV): In puncto "hardware" werden polnische Hotels sehr bald aufschliessen. Den Kampf um den Gast wird dann die "software", die Dienstleistung, entscheiden. "Obwohl wir mit unserem breiten Portfolio giuliano guerra.

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Heiligenhafen in Schleswig-Holstein, eines von mehreren Millionen-schweren Projekten. beruht auch darauf, dass man künftig stärker die skandinavischen Länder ansprechen möchte. Dänen, Schweden oder Finnen lieben Urlaub (mit Service) in (hochwertigen) Ferienhäusern. Touristische Vermarktung über Länder-Grenzen hinweg silke Trost. dings schleppend, wie man hört. Hinzu kommt ein Streit unter den Investoren. Etwa 20 km südlich von Kappeln liegt Damp - eine bislang einzigartige Kombination aus Ferienanlage und (Reha-)Kliniken am Strand. Allein 2.500 Urlauberbetten gibt es hier in einem 3- bis 4-Sterne-Hotel, 110 Ferienwohnungen und 700 Ferienhäusern, von denen ab Herbst 300 in zwei Tranchen neu gebaut werden. Ferner feilt man an einer Neupositionierung des Resorts. Der starke Apartment-Charakter der neuen Anlagen Der Wettbewerb in Schleswig-Holstein wächst in neuen Dimensionen, wie man an diesen Beispielen sieht. Silke Trost nennt aber noch weitere, neue Projekte, u.a. ein Hotel mit Apartments auf Föhr, das Matteo Thun-Projekt Bloom Hotelresort and Residences auf Fehmarn und Schloss Weissenhaus bei Kiel mit ihrem neuen Konzept des "Historischen Naturreservat Village Schloss Weissenhaus". Und schliesslich wird in der Stadt Schleswig noch ein Hotel mit Thermen-Anschluss diskutiert. "Bisher war Schleswig-Holstein sehr kleinteilig geprägt," resümiert die WTSH-Managerin. "Die neuen Mega-Hotels mit namhaften Hotelmarken z.B. werden unsere Reichweite erhöhen. Zudem sollen die neuen Leitbe- triebe auch bestehende Betriebe ermuntern, zu investieren." Die Norddeutschen möchten immer stärker ausländische Gäste wie auch Gäste aus dem südlichen Deutschland an die Küste holen. Das Land Schleswig-Holstein bindet sich deshalb im touristischen Marketing enger an die Stadt Hamburg, und auch in MV freut man sich über die jüngst avisierten Flüge und Pauschalreise-Angebot der TUI nach Rostock und Usedom ab der kommenden Wintersaison. Zwischen Flensburg in Schleswig-Holstein und Cap Arkona auf Rügen ist viel in Bewegung. Daran ändern auch die negativen Schlagzeilen nichts, die momentan einzelne Ferienresorts wie Fleesensee im Landesinnern oder die Hohe Düne in Warnemünde kreieren. Erfolgreiche Unternehmen wie Seetel oder Travel Charme Hotels jedoch haben einen Wunsch an Banken und Projektentwickler: Sie sollten endlich verstehen, dass Urlaubshotellerie ein Langfrist-Geschäft ist. // map Anzeige Seit April: Upstalsboom Hotelresidenz & Spa Kühlungsborn Leistungen hcb: Consulting Development Project Management Wir unterstützen Sie gerne mit unserem Leistungspaket bei der Realisierung Ihrer Hotel- und Resort-Projekte in Deutschland und Europa. Consulting & Development Project & Asset Management www.hospitalitycompetence.com

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